stu Alleine kein Ding, zu zweit gibt es sicher bessere Spiele, da Scythe nichts dafür tut, das ihr nur zu zweit seid. Ich würde dir raten, die digitale Version einmal auszuprobieren. Dann kannst du dir eigene eigene Meinung bilden.
Neben all dem Lob, den ich durchaus verstehen kann, noch ein paar Gedanken. Scythe finde ich deshalb so charmant, weil du auch mit 6 Spielern ein episches Erlebnis in 2 Stunden hinbekommst. Das schöne an dem Spiel ist seine Komplexität ohne eine hohe Spieldauer zu erzeugen. Mit zwei Spielern schwindet dieser Vorteil und es tauchen Nachteile auf: Es gibt zu viele auslösbare "Ereignisse" um die man sich sonst streitet, es gibt zu viel Platz, Nachbarschaftsbonus ist auch unspannend. Auch der Kampf um Gebiete ist natürlich viel undynamischer.
Das was mich bei Scythe immer gestört hat, egal wie viele Spieler, sind seine unlogischen und sperrigen Bewegungsregeln und seine doch sehr unfreie Entwicklung. Je nach Tableau und Volk (Startposition) wirst du z.T. einfach gespielt. Scythe ist in erster Linie ein Wettrennen, verschwendete Züge sind also absolut zu vermeiden und so wird es eine Optimierungsorgie. Optimierung mag ich, aber gerade zu zweit, durch den vielen Platz, wird man da zu oft ähnlich vorgehen. Spielerische Freiheit sieht anders aus.
Dann gibt es noch die sechs Ziele auf die man spielt. Sieht auch nach Abwechslung und Freiheit aus. Welche Ziele wähle ich, was mache ich zuerst? Je nach Volk und Tableau ist aber auch hier der optimale Weg mehr vorgezeichnet als man denken mag, gerade zu zweit.
Die Erweiterungen machen das Spiel flexibler, von daher sollte man sie in Betracht ziehen.