Beiträge von koala-goalie im Thema „Genre-übergreifende Spiele“

    Eine genaue Abgrenzung oder Definition von Genres ist nur schwer möglich und muss gar nicht sein.

    Aufgrund fehlender Deutungshoheit landet man dann schnell bei

    (xkcd: Standards)


    Trotzdem ist die Diskussion sinnvoll und schärft die Begriffe obwohl sich zu jeder möglichen Definition ein gängiges Gegenbeispiel finden lässt.

    (Neulich bei Workerplacement waren wir doch in ähnlichen Sphären... :/)


    Zu Twilight Struggle kenn ich den Begriff Card Driven Wargame. Das meint neben Twilight Struggle auch Spiele wie Labyrinth: War on Terror oder auch Wir sind das Volk.

    Wargame hat hier eigentlich wenig mit den sonstigen Wargames zu tun und ist in gewisser Weise irreführend. Trotzdem haben durchaus ein paar Leute eine sehr genau Vorstellung davon. Ähnlichkeiten zum gängigen Wargame sind eine hohe Assymretrie, Verwendung von Landkarten, Fokus auf zwei Spieler und hohe direkte Interaktion. Über irgendwelche Leisten, die Siegbedingungen beschreiben kann man auch eine Nähe zum Euro sehen (und ist vom Spielgefühl sicher ähnlich nah dran wie mit dem klassischen Wargame). Die primäre Mechanik sind Spielkarten. Also ohne Brett mit Landkarte wären es schon Kartenspiele?


    Im Prinzip verknüpfen wir doch nur Begriffe mit gewissem Spielgefühl und Mechaniken um Ähnlichkeit zu beschreiben. Wäre es dann nicht für Sloti am hilfreichsten, wenn wir einfach besondere Mischungen von Mechaniken ("zwischen den Stühlen") als Beispiele darstellen?

    Dann ergibt sich die Antwort vielleicht von unten nach oben.

    Mal so als erste Idee ...

    • Bei Ameritrash gibt es meist einen definierten Aktionsrahmen. Laufen, Kämpfen, Truppen aufstellen. Und du kannst quasi fast immer alles machen und musst dann gegebenenfalls den Erfolg der Aktion per Würfel (oder Karten) überprüfen. Man verlässt sich zum Ausgleich des Öfteren auf das Gesetz der großen Zahlen. Siegbedingungen sind meist konkrete Ziele und man spielt oft bis diese erreicht sind. Außerdem ist es eng mit Dudes on the Map Spielen verknüpft. (Seien es Helden/Monster oder Armeen)
    • Bei klassischen Euros kommt es oft mehr auf Timing und Planung an, weil es meist mehr oder weniger komplizierte Mechanismen gibt, welche die Aktionen für einen Spieler konkret ermöglichen oder verweigern. Gewinner ist meist, wer aus einer Mischung von Möglichkeiten das beste (Siegpunkte) in vorgegebener Zeit herausholt.

    Ich kann jetzt nur erklären, warum Blood Rage als Hybrid angesehen wird. Weil der Gewinner eben über Siegpunkte bestimmt wird und man halt verschiedene Wege hat diese zu erreichen und die möglichst effizient mischen muss. Das ist klarer Euro-Stil. In der Runde machst du aber Ameritrash Sachen, d.h. Truppen aufstellen, coole Spezialfähigkeiten sichern, Kämpfen und das Ergebnis durch Karten-Zocken überprüfen. Durch die vielen Wege zu Siegpunkten ist es halt etwas Euro.

    Außerdem spielt in das Euro-mäßige Gefühl noch ein klein wenig mit rein, dass man immer zu wenig Ressourcen (Wut und Karten) hat.


    Als weiterer prominenter Hybrid fällt mir noch Mage Knight ein. Das Deckbuilding ist da schon ziemlich Euro mäßig.

    Das selbe gilt vielleicht für Klong.