Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „01.06.-07.06.2020“

    #ViticultureEssentialEdition #TuscanyEssentialEdition

    Ganz tolles Spiel, das wird nie, nie, NIEMALS bei mir ausziehen.

    Freut mich, dass dir das Spiel so gut gefällt.


    Deshalb ein kleiner Hinweis:


    Die heutige EssEd ist ja nicht das vollständige Spiel. Das ursprüngliche Tuscany war umfangreicher, hatte vor allem noch drei Module der dritten Ebene, die es in der EssEd nicht mehr gibt.


    "Mafia" braucht man nicht, aber:


    "Arboriculture" und "Formaggio" sind zwei sehr schöne Module, die man entweder/oder, also nicht gleichzeitig, hinzufügen kann. Beide sind auch Automa tauglich.


    Es gibt die pnp-files hier. Da findest du auch die Spielregeln dazu.


    Beide Module gibt es aber auch in gedruckter Form.


    Meine Übersetzung der ersten offiziellen Arboriculture-Regel findest du hier.


    Diese Module verlagern natürlich den Fokus etwas, weil sie dem Spiel eine Ebene hinzufügen.

    Die letzten 8 Tage:


    Es ging los mit Ragusa.


    Gleich die erste Partie des Berichtszeitraums war ... puh. Wir haben zu zweit gespielt. Etwa in der Mitte des Spiels hat meine Frau -so wie sie es sah- einen entscheidenden Spielfehler gemacht, weil sie einen der neuen Mechanismen nicht so recht verinnerlicht hatte. So etwas macht sie zornig, weil sie "richtiges" Spielen ernst nimmt. Sie will nicht unbedingt gewinnen, aber sie will auf jeden Fall keine Fehler machen. Ende vom Lied: Stimmung dahin, Abbruch.


    Dann habe ich solo gespielt. Meine Frau hat zugeschaut. Danach hat sie solo gespielt und ich habe zugesehen. Beide Partien haben wir jeweils gewonnen. Stimmung wieder gerettet, aber zu zweit haben wir es trotzdem noch nicht wieder versucht.


    Spielmechanisch ist das kein schwieriges Spiel, hat aber ungewohnte Mechanismen.

    In jedem Spielzug baut man ein Haus, Hat jeder seine 12 Häuser verbaut, ist das Spiel zu Ende.


    Der Spielplan besteht aus einem Sechseck-Raster. Auf den Schnittpunkten wird gebaut. Es gibt eine Stadt, um die herum man eine Stadtmauer bauen kann, und es gibt Umland. Zum Bauen braucht man Holz (im Umland) oder Stein (in der Stadt).


    Im Umland gewinnt man Rohstoffe, d.h. man bekommt Zugang zu Rohstoff(quell)en. Da man am Anfang nichts hat, muss man das erste Haus im Umland an einem Holzfeld bauen. Dadurch bekommt man, je nach Feldern, die den Schnittpunkt umgeben, Zugang zu 1-2 Holz und zu 1-2 anderen Rohstoffen, insgesamt zu dreien. Den Rohstoffzugang, den man durch das Bauen bekommt, darf man für den Bau schon nutzen. Baue ich ein Haus, brauche ich für jedes angrenzende Feld die entsprechenden Rohstoffe (Holz/Stein), und zwar so viele, wie ich mit dem neuen Haus Häuser an dem Feld habe. Baue ich also an einem Umlandfeld ein zweites Haus, brauche ich Zugang zu zweimal Holz; für das dritte Haus an dem Feld braucht man dann schon Zugang zu dreimal Holz usw.

    Nehmen wir zum Verständnis an, ich habe Zugang zu dreimal Holz und zweimal Stein. Der neue Bauplatz liegt an drei Feldern. An einem dieser Felder ist es mein drittes Umland-Haus, an dem zweiten Feld ist es mein zweites Umland-Haus und am dritten Feld ist es mein zweites Stadthaus. Wegen des zweiten Stadt-Hauses brauche ich zweimal Zugang zu Stein, habe ich; wegen der beiden Umland-Felder brauche ich jetzt aber nicht Zugang zu zweimal Holz und dann nochmal zu dreimal Holz, sondern ich brauche nur Zugang zu dreimal Holz. "Zugänge" zu Rohstoffen verbrauchen sich nicht, ich kann also mit meinen drei Zugängen zu Holz das Umland-Haus bauen, obwohl es wegen des einen Umland-Feldes 3 und wegen des anderen 2 Zugänge zu Holz erfordert, brauche also nicht 3+2=5 Zugänge zu Holz.


    Das Bauen an Stadtfeldern löst Aktionen aller Stadtfelder aus, an denen das neue Haus liegt. Im Gegensatz zum Umland aktiviert dann aber nicht nur mein Haus die Aktion, sondern die am jeweiligen Feld schon gebauten Häuser (meine und die anderer Spieler) werden in Reihenfolge auch reaktiviert. Man kann also die Aktion eines Stadtfeldes spielen, wenn man an ihm ein neues Haus baut, oder wenn durch den Bau eines späteren Hauses, egal von welchem Spieler, alle schon vorher gebauten Häuser reaktiviert werden. Davon gibt es dann wieder zwei Ausnahmen, Stadtfelder deren Aktionen nur spielen kann, wer das neue Haus gebaut hat.

    Baue ich also z.B. an einem Stadtfeld als erster ein Haus, wird dieses Haus immer wieder reaktiviert, wenn danach ein weiteres Haus an dieses Stadtfeld gebaut wird. Baue ich hingegen auf den letzten Bauplatz an einem Stadtfeld, kann ich dessen Aktion zwar spielen, die schon vorhandenen 5 Häuser werden aber reaktiviert und meines kann nicht mehr reaktiviert werden, weil es keinen freien Bauplatz an dem Feld mehr gibt.


    So besteht ein Spielzug zwar schlicht im Bau eines Hauses, das hat aber teilweise umfangreiche Konsequenzen, wenn etwa für drei an den Neubau angrenzende Stadtfelder die Aktionen des Spielers, der gebaut hat, und der Spieler, die schon Häuser da haben, ausgelöst werden. Da kann es für die eigene Merkfähigkeit schon mal sinnvoll sein, das zuletzt gebaute Haus zu kennzeichnen.


    Downtime hat es wenig, man baut ja nur ein Haus. Die Abwicklung kann dauern und alle können in diese Abwicklung involviert sein, obwohl sie nicht aktiver Spieler sind.


    Das ist schon sehr interessant.


    Age of Industry auf der Japan-Karte (zu zweit)


    Immer wieder ein schönes Spiel, bei dem ich den Vorläufer Brass nicht vermisse, obwohl ich auch Brass mag.


    Tempus (zu zweit)


    Nach rund 15 Jahren mal wieder hervorgeholt. Auch ein Spiel von Martin Wallace. Ein Zivilisationsspiel mit Ausbreitung, Kampf, Fortschritt und Entwicklung über Epochen. Schon damals hat es ein gespaltenes Echo gefunden, vor allem, weil es nicht Civ-ähnlich genug sei. Da hat es schon früh das Schicksal von Tapestry vorweggenommen, das ja auch vielen nicht Civ-ähnlich genug ist.


    Was soll ich sagen? Tempus hat alle, wirklich alle meiner "Ausdünnungsaktionen", die in etwa 1500 Spiele getroffen haben, die mich verlassen mussten, problemlos überstanden. Obwohl ich es so lange nicht mehr gespielt habe, wusste ich, dass es mir damals wirklich gut gefallen hat, woran sich nichts geändert hat.

    Wer es nicht kennt und bei BGG nachschaut, wird sehen, dass es nicht für zwei Spieler vorgesehen ist. Es geht aber hervorragend zu zweit, man muss nur die Landschaft kleiner machen. Wir haben mit sechs Landschaftsfeldern gespielt, man kann es auch mit nur fünf spielen, dann gibt es halt früher "Krawall".


    Fallout Shelter (als App) (solo)


    Das habe ich eher mal so angespielt, um einen Vorgeschmack auf das morgen kommende Fallout Shelter - Das Brettspiel zu bekommen.


    Man baut in postapokalyptischer Zeit einen unterirdischen Schutzbunker aus, baut dazu neue Funktionsräume, nimmt Leute von außen auf, muss gegen räuberische Eindringlinge vorgehen, kann Leute auf Erkundung schicken, die hoffentlich Nützliches mitbringen.


    Die App ist kostenlos, hat aber jede Menge In-App-Käufe, die vieles erleichtern, wenn man sie erwirbt, mache ich aber nicht. Ich will ja nur mal "schnuppern". Als App ist es mir allerdings schnell zu hektisch, eher nichts für mich.


    Thematisch ist das dicht an dem Ausbau-Teil von Outlive, das mir allerdings komplexer erscheint. Mal sehen, wie das Brettspiel denn so ist; ich bin jedenfalls gespannt.


    Aftermath(zu zweit)


    Zwei Partien der Kampagne, erst Mission 1, dann Hauptmission 8b und Nebenmission 12.


    Gewöhnungsbedürftig. Da weiß ich noch nicht so recht, wie ich es finde. Mal sehen, wie es sich entwickelt.