Beiträge von ravn im Thema „BGG.CONline: Eure Geheimtipps der zwei Online-Messetage?“

    Beim BGG Livestream gab es auch einen Chat, der nebenbei mitlief. Das waren aber überwiegend Plauderein mit Reaktionen auf das aktuelle Live-Geschehen. Dabei auch ein paar Fragen und ein paar davon wurden auch von den BGG-Hosts aufgegriffen oder direkt von anderen Chatteilnehmern beantwortet. Eine wirkliche Interaktion mit den Zuschauern war das nicht, weil es anscheinend keine eigene Person gab, die den Chat mitverfolgte und dann gesammelt oder an den passenden Stellen live diese Fragen hätte stellen können. War eher ein Lückenfüller, wenn noch Zeit nach der Präsentation war - nach dem Motto "mal sehen, was der Chat so wissen möchte... *scroll, such, scroll*".

    Unabhängig von diesem Thread wundere ich mich ein wenig, warum die BGGCONline so wenig Thema hier im Forum ist. Nicht selbst geschaut, uninteressant, zu unspektakulär oder kein Diskussionsbedarf?


    Mit Blick auf die SPIEL.Online, wird die Akzeptanz von solchen Ersatzevents gnadenlos überschätzt?

    BGG.CONline, was soll das sein?


    BGG.CONline is a digital exhibit hall running May 20-21, 1:00 to 7:00 EDT each day, where designers, publishers, and the BoardGameGeek team demo newly released games for you! You’ll be able to ask the guests questions and see how these games play.


    Aufgrund der Zeitverschiebung und weil ich mit dem Datum durcheinandergekommen bin, habe ich leider nur den zweiten Tag "live" per Twitch gesehen. Jeder Verlag hatte einen Slot von 30 Minuten und konnte dort seine aktuell verfügbaren Neuheiten präsentieren. Die Spiele selbst wurden durch ein BGG-Demoteam aufgebaut und nach Anweisung eines Verlagsvertreters, der per Videokonferenz aus seinem Arbeits-Wohnzimmer zugeschaltet war, präsentiert. Moderiert durch ein BGG-Host. Also im Prinzip so, wie wir die BGG-Liveübertragen von der GenCon oder SPIEL kennen, nur das eben Verlagsvertreter, BGG-Demoteam und BGG-Host an drei verschiedenen Orten waren und per Videokonferenz untereinander verbunden. Klar, dass es dabei Kommunikationsprobleme gab und eben Schwankungen in der Tonqualität. Ebenso auch leichte Verwirrungen, wenn das Gesagte des Verlagsvertreters nicht recht zum gezeigten des BGG-Demoteams passen wollte. Insgesamt als erster Versuch einer "Onlinemesse" mit Fokus auf Neuheitenvorstellungen und dem Verweis auf den eigenen BGG-Shop ein gutes Komplettpaket. Eines, das sich sicher noch weiter einspielen wird.


    Die Videos kann man derweil auch nachschauen: BoardGameGeek


    Was waren an diesen zwei Online-Messetagen Eure Geheimtipps?


    Mich hat das vorgestellte Programm der zwei Tagen mit den Neuheiten auf den ersten Blick nicht wirklich angesprochen. Entweder kannte ich die Spiele schon und hatte die auch schon selbst gespielt oder die Spieletitel mit ihren Schachtelgrafiken waren teils so nichtssagend generisch, dass die bei mir keinen Whow-Faktor auslösen konnten. Deshalb fand ich bei den Livevideos eher interessant, wenn spontan über weitere Spiele gesprochen wurde und dabei Neuheiten und kommende Spiele präsentiert wurden, zu denen sich ein wirkliches Gespräch entwickelte, fernab der professionell angelegten und eventuell zu zwingend vorbereiteten Neuheiten-Präsentationen. Bitte mehr davon und sich weniger in Spieledetails während der Präsentation verlieren, bei denen ich noch nichtmals gerafft habe, um was es da überhaupt geht.


    Aufgefallen sind mir dabei ...


    Sonora : Ein Flick-and-Write-Game, bei der man Scheiben über Landschaften schnippt, um Aufgaben auf seinem Zettel abzuhaken. Da das Spielbrett zentral ausliegt, kommt man sich mit seinen Mitspielern in die Quere. Ob neben Crokinole überhaupt andere Schnippspiele bestehen können, muss sich erst einmal zeigen. Die Verbindung Schnippspiel und Thema und Write-Mechanismus fand ich aber interessant. Wäre ein ideales Spiel gewesen, um es auf den diversen kleineren Spieleevents auszuprobieren, den so ein Spiel will selbst aktiv ausprobiert werden, aber das fällt ja leider wohl flach.


    Hues and Cues : Bezugnehmend auf ein ausliegendes Farbraster geben wir als Tippgeber Hinweise, um unsere Mitspieler auf möglichst genau das Farbquadrat tippen zu lassen, was unserer Kartenvorgabe entspricht. Steht und fällt wohl mit den kreativen Hinweisen der Tippgeber. In der Demorunde taten sich die eher schwer, passende Hinweise auf eine Farbe zu finden, ohne die Farbe dabei selbst zu nennen. Fand ich interessant zu sehen, wie unterschiedlich doch die Farbwahrnehmung so ist.


    Ich könnte mir zudem noch einen Spielmodus vorstellen, wobei per App oder Kartenstapel eine Umschreibung vorgegeben wird und man sich als Team kooperativ diskutierend dem richtigen Farbquadrat nähert, indem jeder zeitgleich geheim seine Idee (= Farbkoordinaten) dazu notiert und man dann aufdeckt und auswertet über mehrere Hinweisrunden. Weil so könnte man die "mir fällt kein guter Hinweis ein"-Denkpausen umgehen und einen, per sich steigernde Hinweise, Spannungsbogen erzeugen, der auch wirklich einer ist. Potential hat das Spiel, nur ob die Autoren und der Verlag das auch wirklich ausgenutzt haben?