Push ist für mich kein Spiel (des Jahres). L.A.M.A. auch nicht. Ich habe da ganz eigene Bewertungskriterien, die ich auch schon öfter offen dargelegt habe:
Ein Spiel des Jahres muss für mich eingängige Regeln haben, die leicht zu erlernen, erläutern und behalten sind. Das Spiel sollte keine hohe Lernkurve haben und für Jung und Alt gleichermaßen spielbar sein. Zudem sollte es nicht zu simpel sein, um eine gegenseitige Herausforderung innerhalb der Gruppe zu bleiben - ergo den Wiederspielreiz zu entfachen. Materialtechnisch / gestalterisch sollte es einen gewissen Aufforderungscharakter haben.
Bohnanza als Beispiel eines Kartenspiels macht das richtig. Aber L.A.M.A, Push, .... sind mir einfach zu wenig Spiel, um Spiel des Jahres werden zu können. Nehmen die Menschen in die Hand, lesen die Regeln. Packen es wieder ein und spielen lieber Mau Mau. Das mag für uns zwar mal ein netter Absacker sein - aber Familienspielspass sehe ICH bei sowas nicht....
Genauso fallen aus meiner Definition auch jegliche Stichspiele (auch für das Kennerspiel) raus, einfach weil das Prinzip Stichspiel nicht von allen Menschen begreifbar ist. Egal, wie gut ich Die Crew finde. Ich kenne X Leute unter Viel- und Wenigspielern, die einfach nichts mit Stichspielen anfangen können und nicht wissen, was sie am besten für sich - oder das Team - tun sollen. Die haben keinen Spass daran, Zeit zu investieren, um das rauszufinden. Die Mitspieler können demzufolge auch keinen Spass haben, weil nur ein Stich-Unverständlicher einfach die Runde kaputt macht. Weiß man oft vorher nicht...
Auch hier wieder: Ich habe aus dem letzten Jahr keine besseren Empfehlungen, weil ich, was ich gespielt habe, zu schwach und wenig eingängig finde. Nova Luna ist bei mir allerdings ganz vorne mit dabei und erfüllt in Ansätzen meine Kriterien. Ich möchte nicht in der Haut der Jury stecken, jedes Jahr DAS Spiel des Jahres herausfinden zu müssen. Den ganzen Käse ausgiebig spielen zu müssen, der mir im Grunde gar nicht gefällt.......... Und hinterher die Schelte von uns "überheblichen" Vielspielern einstecken zu müssen, die wir eigentlich doch gar nicht die Zielgruppe sind