Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Golden Geek Awards 2019: Gewinner“

    Ob es nun eine Jury macht oder das Volk (oder soll ich sagen: die Masse), ist doch eigentlich egal. Wem ein Ergebnis nicht gefällt, dem gefällt es halt nicht.


    Das gilt ja auch für dieses Forum. Findet hier eine Abstimmung statt, sei es zum "schönsten" Spiel, oder zu was auch immer, immer ist es die Masse, die einfach nicht so will, wie der einzelne es gerne hätte.


    Wenn man nicht nur handverlesene Leute über etwas abstimmen lässt, oder besser noch, die Sache einfach selbst in die Hand nimmt, kann einfach nichts Gescheites dabei rauskommen, oder doch?


    Liest man, was hier immer so alles geschrieben wird, könnte man von sich denken, man hätte sich in einen elitären Club verlaufen, in dem man nichts zu suchen hat. Werden hier wirklich Meinungen ergebnisoffen ausgetauscht? Hat man hier wirklich Respekt vor der Meinung anderer? Ich jedenfalls weiß für mich persönlich, dass ich zu vielem eine Meinung habe, von der ich glaube, dass ich sie nachvollziehbar begründen kann, ohne zu erwarten, dass man ihr folgt; ich weiß, dass ich zu viel mehr keine Meinung habe, weil ich viel zu wenig weiß, um mir eine zu erlauben. Vor allem aber weiß ich, dass ich die Weisheit nicht "mit Löffeln gefressen" habe. Wäre doch schön, wenn das alle von sich wüssten.

    Mit dem Ergebnis kann ich problemlos leben, unabhängig davon, wie ich selbst abgestimmt habe. Auch schon bei der Nominierung habe ich mich beteiligt. Wer nicht mitmacht, sollte sich dann auch nicht beschweren.


    Davon abgesehen ist Geschmack keine Frage der Demokratie. Jeder sieht das, wie er es ganz persönlich sehen möchte.


    Begrifflichkeiten werden auch nicht immer und überall gleich ausgelegt/verstanden. Zu enge Begriffe führen ohnehin eher zu Tunneldenken, als dass sie nützlich sind. Selbst wenn es gelänge, wenigstens hier unter den Forumsteilnehmern Einigkeit über die Bedeutung eines Begriffs zu erzielen, endet die Allgemeingültigkeit dieses Begriffs schon am Rande der Welt außerhalb dieses Forums.


    Warum bitte sollte Flügelschlag/Wingspan kein Familienspiel sein? Bei uns ist es ganz offiziell Kennerspiel des Jahres. Das ist in seiner Begrifflichkeit nicht viel "schwerer", als Familienspiel im Sinne der Jury. Man kann Flügelschlag mit viel Spielspaß spielen, auch ohne alle Verzahnungen zu durchschauen. Man kann ja auch Schach für den Hausgebrauch spielen, Spaß dabei haben, ohne auch nur den Hauch einer Chance gegen einen Vereinsspieler zu haben. Mag sein, dass, wer immer nur auf höchste Effizienz beim Spielen schaut und alles andere als "nicht gutes" Spielen ansieht, also sozusagen Schach auf Großmeisterebene spielt und darunter nichts wirklich gelten lässt, für all die vielen "Hausgebrauchler" kein Verständnis hat. Nur, Großmeister gibt es nicht so arg viele; die "Hausgebrauchler" sind vermutlich deutlich mehr.


    Klar ist Wingspan ein Kartenspiel, denn fast alles von Bedeutung passiert mittels der Karten.


    Natürlich ist Wingspan ein Strategiespiel, warum denn nicht!? Man kann eine Strategie entwickeln, ob die dann aufgeht, ist eine andere Frage. Darf es in einem Strategiespiel keine Zufälle geben?


    Innovativ? Warum bitte nicht? Muss dazu das Rad neu erfunden werden? Hier werden pastellfarbene Eier auf Karten gelegt und das kann das Spiel entscheiden. Bei wie vielen anderen Spielen gab es das so schon?


    Machen wir uns nichts vor. Wir "leben" hier in einer sehr speziellen Blase. Die Welt außerhalb ist aber weitaus größer.