Beiträge von Uferschnepfe im Thema „Euthia“

    Das finde ich persönlich aber sehr hart gewertet. Euthia ist nicht sooo schlecht, es ist leider nur bisschen seicht, daddelig und etwas zu abstrakt für ein Abenteuerspiel. Mir persönlich fehlt auch etwas das spielerische Futter, das mich länger bei der Stange hält. Es ist gefühlt eher ein Familienspiel als ein Kennerspiel. Aber die Loot-Spirale im Spiel funktioniert und es macht dann Spaß, aber leider schaffen das auch preisgünstigere Spiele. Und es gibt halt dagegen zu viele andere Titel, die einfach besser sind, mehr faszinieren und länger fesseln.

    Ich wäre gnädiger, wenn das Spiel keine 250 € kosten würde. Für den Preis muss es abliefern. Tut es aber leider nicht.

    Lohnt sich das denn jetzt überhaupt? Habe hier drei bis vier ganz positive Ersteindrücke gelesen, viel mehr aber auch nicht. Neva Kee hat eher angedeutet, dass es schnell repetitiv werden könnte. Ich überlege, mit dem Core Pledge reinzugehen, aber das ist schon ganz schön teuer und die ganz große Begeisterung hat es dann doch irgendwie nicht ausgelöst hier. Oder habe ich das verpasst?

    Ich habe schon mehrfach über das Spiel hergezogen und wiederhole das gerne.

    Euthia ist für mich eines der schlechtesten Spiele, das ich in den letzten Monaten gespielt habe. So eine Art Runebound mit Mage Knight Anleihen. Beide genannten Spiele sind aus meiner Sicht Euthia um Lichtjahre voraus.

    Mage Knight ist bedeutend anspruchsvoller, Runebound spielt sich schneller und ist abwechslungsreicher (mit den Erweiterungen).

    In meinem Fall ist es nicht die Frage ob ich mir einen All-In leisten kann, sondern vielmehr ob ich ihn mir leisten will.


    Das bedeutet aber nicht, dass mein Budget unbegrenzt ist. Aber mit zunehmendem Alter wird man finanziell unabhängiger, sofern man grundsätzlich nicht über seinen Verhältnissen lebt. Wir fahren in den Urlaub, wenn das Geld dafür vorhanden ist, haben ein verhältnismässig kleines Haus, geben keine Unsummen für Styling aus und kaufen Autos grundsätzlich gebraucht. Das wohl meiste Geld geben wir für Lebensmittel aus, dafür bestellen wir eher selten Essen.


    Wenn ein Spiel tatsächlich meine Anforderungen nicht erfüllt, muss es wieder gehen, ich bin kein Sammler im eigentlichen Sinne.


    Peter Zwegat wäre stolz auf mich.

    Ich glaube, dass uns der derzeitige Ukraine Konflikt einmal mehr zeigt, wie fragil unsere Welt im Grunde ist und das es wichtigeres gibt, als uns vor vollen Kallax Regalen zu präsentieren.

    smatke

    Vajras


    Ich bin ganz bei euch: Kickstarter bot/bietet ambitionierten Anfänger die Möglichkeit, ihre Vision, an den Hürden Spieleverlag und Bank vorbei, zu realisieren. Der damit verbundene Impuls hat der Spieleszene insgesamt gut getan.


    Trotzdem muss man als "Unternehmer" über gewisse handwerkliche Fähigkeiten verfügen, auch als Anfänger.


    Die Jungs von Euthia verdienen großen Respekt für die Erkenntnis, dass trotz vordergründigem Erfolg ihrer Kampagne, eine Durchführung ihre persönliche finanzielle Zukunft gefährdet. An diesen Punkt müssen viele erst kommen.


    ABER


    Gerade Euthia oder bspw. auch Foundations of Rome sind gute Beispiele für den völligen Gigantismus, den Kickstarter Spieler heute mit sich bringen. Beide hier genannten Spiele sind im Kern 50€ Titel, die durch Miniaturen und Verpackungswahnsinn zu unnötigen Dimensionen aufgeblasen wurden.


    Damit hier eines klar ist, ich bin hier nicht die Stimme der Vernunft. Ich selber habe durch jahrelange Beteiligung Kickstarter zu dem gemacht was es heute ist. Gefiel mir ein Spiel nicht, ging es halt in die Bucht. Jegliche Häme meinerseits richtet sich also auch gegen mich.

    Ich weiß gar nicht, warum mir gerade die Liedzeile "Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund..." in den Sinn kommt.


    Unser Hobby hat durch Crowdfunding absurde Proportionen angenommen und es wird Zeit, dass sich der Markt bereinigt.


    Ich persönlich habe eigentlich genug von Anfängern ohne jede Erfahrung im Bereich Brettspielentwicklung, Miniaturenfertigung und internationalem Transportwesen, die von völlig wahnsinnigen Sammler das Geld nur so in den Rachen geschoben bekommen.


    "Was kostet dein völlig neuartiger, solo geeigneter Miniaturenwahnsinn? Nur 300 €, kein Problem, ich nehme drei! Zwei für Ebay und eines für mich".


    In spätestens zwei Jahren kräht eh kein Hahn mehr nach Euthia, weil dann bereits 20 neue, megagehypte, immersive Dungeoncrawler den Suez Kanal blockieren.

    Guter Punkt mit zu wenig Euro vs. zu wenig Thema. Ich habe mir einige Let´s Plays angeschaut und da wirkt es extrem trocken. Wenn es dann aber zu wenig "Grübel-/Optimierungsspiel" wäre, dann hätte ich ein Problem. Dungeon Degenerates hat mich allerdings auch einiges gekostet. 300 EUR kommen da glaube ich auch zusammen, aber das spielt natürlich klar im Immersionsfahrwasser. Die Frage ist für mich halt, käme ein Euthia bei uns häufig genug auf den Tisch gegen Zerywia und Dungeon Degenerates?

    Gegen Zerywia sieht Euthia keinen Stich.

    Und gestartet:

    Euthia: Torment of Resurrection & Fierce Powers by Diea Games - Gamefound

    Wenn ich den Text richtig verstehe gibt es kein VAT, sondern der ist schon eingerechnet (bitte korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege).

    Kosten für ein All-In (ohne Sleeves), wie es für mich in Frage kommt:

    • 349,00€ (Ultimate Bundle)
    • + 55,00€ (Crawling Shadows Expansion)
    • + 18,00€ (Blackwash: Ultimate, die angebotene Sundrop-Alternative, Sundrop selbst wäre 4€ teurer)
    • + 19€ (Shipping für Ultimate Bundle, vom Anbieter geschätzt)
    • + 3,5€ (vermutetes Shipping für Crawling Shadows, nach geschätztem Shipping von Anbieter in der Spanne von 0,5-3,5€ pro Addon)
    • = 444,50€

    Dafür bekommt man sowohl Ultimate Mage Knight und Runebound dritte Auflage komplett und hat deutlich bessere Spiele!

    Geld für eine Kiste Bier und drei halbe Hahn ist auch noch da.

    Ich habe eine Regelfrage:


    Wenn ich auf einem Bergfeld eine Monsterbegegnung hatte und es besiegt habe, dann kommen zwei Miningtokens auf das Feld. Darf ich jetzt einfach einen Marker entfernen und etwas abbauen oder muss ich auch eine Miningaktion ausgeben? Seite 14 in der Anleitung.

    Du musst eine Miningaktion ausgeben.

    Da so viele mit Unverständnis auf meinen Beitrag geantwortet haben, will ich hier meine Kritik an Euthia mal präzisieren.


    1. Euthia kann seine Nähe zu Runebound und vor allem Mage Knight nicht verbergen. Wahrscheinlich haben die Autoren viel Mage Knight gespielt und wollten eine zugänglichere und möglicherweise abwechslungsreichere Version basteln. Das ist ihnen auch teilweise gelungen. Aber besser gemacht haben sie meinerseits nichts. Ja, Mage Knight ist nicht besonders Einsteiger freundlich, aber vergleicht man es 2022 mit vielen anderen komplexen Spielen, hat es viel von seinem ursprünglichen Schrecken verloren. Mage Knight ist Runde für Runde ein Puzzleproblem. Wie kann ich mit den Handkarten das optimale aus meinem Spielzug heraus kitzeln. Das ist abstrakt und muss nicht jedem gefallen. Aber die Puzzle vor allem durch Glückselemente zu ersetzten zerstört mein Spielglück.


    In meiner letzten Partie zu zweit, haben wir uns an dem Drachen versucht. Dabei spielt es für den Sieg keine Rolle, ob ich den Drachen besiegen konnte oder nicht. Am Ende jeder Partie werden die Ruhmespunkte ausgezählt und der Spieler mit den meisten Ruhmespunkten gewinnt. Wie lahm ist das denn? Die Welt um mich versinkt in Flamen, aber ich habe den größten Hammer?! Das Macht Runebound mit seinen klar vorgegeben Siegbedingungen besser. Entweder alle oder einer gewinnt, oder eben niemand. Der Grund für dieses wenig thematische Ende liegt meiner Ansicht nach am Schwierigkeitsgrad des Spiels. Und mit schwierig meine ich nicht den spielerischen Anspruch, sondern die Glückselemente, die das Spiel massgeblich beeinflussen.


    In der oben erwähnten Partie spielte ich Taesiri, mein Kumpel Dral. Nach 12 Runden brachen wir das Spiel ab, weil keiner von uns zu dem Zeitpunkt in der Lage war, das erste und oberste Level 2 Monster zu besiegen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine vollständige Rüstung und fünf meiner sechs Heldenslots frei gespielt. Bei den Ruhmespunkten lag ich bei 16, konnte also keine weiteren Level 1 Monster für Ruhmespunkte erlegen. Das besagte Monster war ein neun LP Goblinbogenschütze, wenn ich mich recht erinnere. Erst bekam Dral etwas auf die Backen, dann ich. Zu dem Zeitpunkt hatten wir beide goldene Monsterkarten auf der Hand, dass heißt der Bogenschütze regenerierte bei beiden Kämpfen. Mit den vorhandenen Skills, LPs und Waffen, wäre der Bursche nur durch viele glückliche Würfelwürfe zu besiegen gewesen. Klar, irgendwann hätte es geklappt, wären uns die guten Karten ausgegangen, aber mit den Fähigkeiten von Ruhm 18 den Drachen zu attackieren halte ich für unmöglich.


    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte wir beide meines Erachtens das optimale au unseren Zügen herausgeholt: Jede Runde einmal gekämpft und gewonnen, geschürft oder gehandelt. Wenn in einer Runde nicht alles machbar war, wurde der Chip auf die nächste Runde verschoben. Aber bei den Monstern hatte ich Pech. Oft bekam ich nur die ein Ruhmespunkte Monster und die Jäger wollten zu keinem Zeitpunkt meine Trophäen haben. Von den gefundenen Edelsteinen, konnte ich genau einen in meine Rüstung packen, die anderen passten nicht. Eine bessere Waffe als meine Startkarte konnte ich nie finden. Taesiri bekommt die nächste erst auf Ruhm 21, da bin ich nicht hingekommen, auch mit Prestigemonstern nicht. Ausreichend Gold war gefühlt nie vorhanden.


    Das Levelsystem ist meines Erachtens ein Witz. Ich darf zwischen zwei Fähigkeiten wählen? Klar wähle ich Prospektor, damit ich drei oder viermal im Spiel zwei statt einer Karte beim Schürfen ziehen kann und ignoriere die Karte, die mir eine zusätzliche Bewegung gibt. Jedem Anfänger sollte klar sein, dass bei Euthia, was im Kern ein Wettrennen ist, die Anzahl der eignen Züge über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Wahl ist oftmals keine, weil die beiden Optionen nicht gleichwertig sind. Das muss ich nicht durchspielen, um es zu erkennen. Da ist mir ein Skillsystem wie bei TMB lieber, da habe ich tatsächlich eine Wahl. Auch Runebound 3. Edition macht das besser. Zwar ist auch Runebound recht glücksabhängig, aber durch die vorgegebenen Gegenstände und die damit verbundenen Chips, kommen sehr unterschiedliche Builds zusammen. Das ist kein Vergleich zu den zwar viel zahlreicheren aber auch langweiligen Gegenständen von Euthia mit ihren minimalen Variationen. Auch ist Runebound schneller aufgebaut, abgebaut und eine Solopartie in 40 min durch. Da tun die vielen Glückselemente nicht so weh.



    Überhaupt empfand ich das ganze Lagersystem und auch die kostenpflichtigen Organizer als einziges Ärgernis. Ständig rutsche Plätchen nach hinten und verkeilen sich und auch ohne Wurstfinger ist das Handling fummelig. Zudem muss ich nach jedem Spiel alles herausholen und mischen, was vor allem den Abbau extrem zeitaufwändig macht. Lagert man das Spiel so wie von der Firma vorgegeben, können auch die Nasen der Organizer leiden, was ich aus eigner Erfahrung weiß. Das kann man mit Superkleber beheben, will es aber nicht.

    Sagt mal, ich habe das Regelwerk 2x gelesen und mir Regelvideos angeschaut, aber bzgl. der Kampfabhandlung bin ich echt unsicher geworden, wie flüssig sich das spielt. Wie findet ihr die Kampfmechaniken? Ich finde die bisher eher unintuitiv und umständlich.

    Das Kampfsystem ist gelinde gesagt Müll und lässt vom Timing selbst Magic alt aussehen. Dabei macht man 99% der Zeit immer das selbe.


    Ich muss es mal ganz hart ausdrücken: das Spiel ist spielerisch und vor allem grafisch aus den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Es ist klobig, langatmig, wenig innovativ, konstruiert und kann nur in Kickstarter Zeiten eine derartige Popularität entwickeln.


    Selbst Talisman spielt sich flüssiger und ist thematischer.

    Ich hätte eine Frage in die Runde - ich hab am Sonntag ne kleine Spielerunde geplant (vornehmlich Gelegenheitsspieler) - meint ihr, Euthia in kooperativer Variante macht da Sinn? Wie viel kann ich als Regelerklärer von dem Overhead bei meinen Mitspielern fernhalten? Was schätzt ihr denn an Zeitaufwand für eine Runde ohne Vorerfahrung mit dem Spiel?

    Mit Gelegenheitsspielern würde ich Euthia nicht spielen wollen (eigentlich möchte ich es nie wieder spielen).

    1.Das Spiel ist im Kern nicht schwer, aber mit seinen vielen Ausnahmen und Sonderregeln nicht ganz leicht zu erklären. Insbesondre der der Kampf hat es in sich.

    2. Grundsätzlich würde ich Euthia mit nie mehr als zwei Spielern spielen wollen. Die Downtime ist ansonsten zu groß.

    3. Das Spiel ist schwer, frustrierend schwer. Zwar gibt es immer einen Gewinner, aber das jeweilige Szenarienziel zu erreichen erfordert optimale Spielzüge und ganz viel Glück.

    Ein totaler Rohrkrepierer war es jetzt bei mir nicht, aber für den geringen Anspruch und die Zufälligkeit des Spiel bei immer gleichbleibenden Verbesserungsoptionen der Fähigkeiten der Charaktere in jedem Spiel und sich oft zu gleich anfühlenden Gegenständen, dauerte es mir dafür dann doch zu lange.

    Ich warte gerade noch auf die Ersatzlieferung der bei der ursprünglichen Lieferung beschädigten Karten - dann geht das Spiel nochmal in den Markt...

    Ich habe das vielleicht ein wenig zu krass ausgedrückt.

    Deine Beschreibung bringt es auf den Punkt, danke.

    Gibt es hier noch jemanden, bei dem das Spiel so ein totaler Rohrkrepierer war wie bei mir?


    Ich empfand Euthia als anstrengende Arbeit, Spaß hat es mir nicht gemacht.


    Und ein Mage Knight Killer ist es wahrlich nicht, dafür ist es zu wenig innovativ und glückslastig.