Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Lewis & Clark - Neue Edition und Upgrade-Pack“

    Ob es für die Bestellung des (Ersatz-)Spielplans bei Hunter&Cron wirklich Voraussetzung ist, dass man das Spiel von ihnen bezogen hat, weiß ich nicht. Ich habe den Spielplan jedenfalls dort bestellt. Eine Prüfung, ob man auch das Spiel dort gekauft hat, fand für mich zumindest nicht erkennbar statt.


    Sollten sie es so gemeint haben, dass nur Leute den Ersatzspielplan dort bestellen sollen/dürfen, die auch das Spiel da gekauft haben, habe ich auch für den Fall ein ruhiges Gewissen, denn ich habe das Spiel dort gekauft und mein Spielplan liegt nicht flach auf. Für mich also so oder so alles in Ordnung.

    Man muss sich da nicht so viele Gedanken machen. Die alte Ausgabe ist ein sehr gutes Spiel, so wie es ist. Die neueste Ausgabe ist in puncto Zeitmanagement ein wenig thematischer, aber deshalb als Spiel nicht besser.

    Wer die Wahl hat, sollte trotzdem die neue Ausgabe kaufen, eben weil sie thematisch stimmiger ist. Wer aus Kostengründen lieber eine alte Ausgabe kauft, ist trotzdem spielerisch bestens bedient. Und mit der alten Ausgabe mögliche, aus meiner Sicht thematisch unsinnige Startstrategien muss man ja nicht spielen.

    Ich habe sowohl die alte rechteckige Erstausgabe als auch die neue von Hunter und Cron. Mit der alten kann man bedenkenlos spielen. In der neuen Version sind kleine Veränderungen am Spielplan vorgenommen worden, die mit einer Regeländerung einhergehen. Der Zeitbedarf beim Zeltaufschlagen wird jetzt anders gehandhabt. Die neue Regelung ist thematisch schlüssiger, die alte funktioniert aber auch einwandfrei.

    Da hoffe ich doch sehr, dass die Neuausgabe nicht zu "smoothie" wird. Bloß nicht alles 100% planbar, das wäre ja grauslig. Bloß nicht alle Ecken und Kanten und Widrigkeiten glattbügeln.


    Die Expedition hat damals mehr als zwei Jahre gedauert, hat viele Widrigkeiten erlebt, schließlich war es eines der großen Abenteuer der neueren amerikanischen Geschichte. Abenteuer, nicht Optimierungsorgie.


    Da müssen Dinge schiefgehen, sei es wegen Planungs- oder Timingfehlern oder wegen des Wirkens der lieben Mitspieler, die einem z.B. gerade alle Indianer vor der Nase weggeschnappt haben, die man doch selbst gerne gehabt hätte.


    Spielerisch betrachtet, heißt das für mich, wer das gewinnen will, der soll sich doch bitte durch all die Widrigkeiten durchkämpfen und das besser machen als seine Mitspieler. Nicht über Glück, Zufall oder Pech lamentieren, das Glück ist mit den Tüchtigen, und manchmal halt mit den anderen, was wiederum eine zu überwindende Widrigkeit wäre.

    Wobei ich mir schon einen beidseitig bedruckten Spielplan gewünscht hätte mit jeweils ganz unterschiedlichen Strecken.

    Mit den paar Plättchen die dabei sind, kann man die Strecke nur leicht verändern, und die Länge gar nicht.

    Man hätte ja z.B. eine etwas verkürzte Einsteigerstrecke machen können udn dann ein elängere etwas anspruchsvollere für Fortgeschrittene.


    P.S.: mir ist gerade eingefallen, für eine ganz andere Streckenerfahrung könnte man die Reiseroute ja einfach umdrehen...

    Die "paar Plättchen" sind immerhin 9. Der Spielplan hat nur 10 Bergfelder, die nicht zugleich auch Wasserfelder sind. Mit den Plättchen könnte man also 9 von 10 Bergen zu Wasser machen, oder die kleine Bergstrecke weiter nach vorne "verlegen" oder wie auch immer man das kombinieren will bis zur Verkürzung der Strecke, oder auch zur Verlängerung, schließlich gibt es "vor" dem Startfeld ja noch fünf Wasserfelder. Man kann auch mehrere jeweils kürzere Bergstrecken machen mit nur kurzen Wasserstrecken dazwischen.


    Wenn man das denn alles wirklich braucht, um sich das Spiel interessanter zu machen.


    Natürlich könnte man das auch alles lassen, den Blick von der Mechanik mehr zum Thema hinwenden und bei jeder Karte erstmal lesen, wer die jeweilige Person eigentlich war und sich fragen, wenn man sich zum Beispiel Karten geändert wünschte, wie denn diese Änderung im Sinne der Funktion dieser Person im damaligen Geschehen aussehen sollte, ohne dadurch das Spiel als Spiel zu vermasseln.


    Man könnte natürlich auch erstmal die Tagebücher der Expedition (Der Der weite Weg nach Westen) lesen, um sich mit dem thematischen Hintergrund des Spiels näher zu befassen, und sich dann erst zu fragen, ob das Spiel wirklich Änderungen braucht.

    Jetzt ist einfach die Frage, ob die Hunter&Cron-Ausgabe eine Lokalisierung der Neuausgabe des Verlages wird, oder ob die beiden Ausgaben sich tatsächlich unterscheiden, mal abgesehen von den 2 Promokarten oder so, die es bei Hunter&Cron geben soll.


    Promos sind allerdings wichtig normalerweise nur für Vollständigkeitsfreaks. Ein Spiel sollte keine Promos brauchen.


    Ich denke noch darüber nach, ob ich überhaupt eine Neuausgabe kaufe, vorbestellen werde ich nicht.

    Wer das Spiel noch nicht hat, lasse sich nicht verrückt machen von irgendwelchen Bedenken, die dieser oder jener aus diesem oder jenem Grund mit mehr oder weniger Recht haben mag.


    Lewis&Clark verbindet, wenn man das so aufdröseln will, Workerplacement, Deckbuilding/Kartenmanagement und Wettrennen auf eine spannende Art und Weise, die ganz ohne Punkte auskommt und auf ein festes Ziel ausgerichtet ist: Als Erster am Ziel sein Lager aufschlagen. Es gewinnt aber nicht, wer als Erster am Ziel ist, sondern wer -bisherige Ausgaben- sein Lager hinter der Zielflagge aufschlagen kann, also nicht wegen zu vielen Karten wieder auf ein Feld vor der Flagge zurück muss.


    In der Neuauflage 2020 wird der Entdecker ja nicht mehr zurückgesetzt, sondern man bekommt Zeitmarker, wenn man zu viele Karten hat. Jetzt kann man nur gewinnen, wenn man, sobald die Fahne passiert ist, nicht mehr Handkarten Zeitmarker hat, als auf dem Feld, auf dem man steht, angegeben ist. Hat man mehr, geht das Spiel weiter.


    Ich habe noch die Erstausgabe des Spiels. Es hat Ecken und Kanten, ja, aber allen Unkenrufen zum Trotz ist es ein spannendes Spiel. Dabei ist mir die Frage, ob die ein oder andere Karte vielleicht suboptimal ist, vollkommen egal. Es macht einfach Spaß.

    Natürlich gibt es immer die, die alles extrem ausreizen wollen, die gab es auch bei Lewis&Clark, und die dann unzufrieden sind. Da wurde dann tatsächlich mal regeltechnisch nachgesteuert, um eine Spielweise unmöglich zu machen, die einfach thematisch widersinnig ist; auf solche Ideen kann nur kommen, wem Thema völlig egal ist und der nur Mechanik sieht. Ähnlich wie die Hungerstrategie bei Stone Age: So etwas "macht man einfach nicht".