Beiträge von ravn im Thema „BerlinCon auf 4.-6.12. verschoben“

    Bin auch der Meinung, dass verschieben besser als absagen ist. So ist zumindest ein Datum schon mal markiert, weil die BerlinCon ist ja nicht die einzige Veranstaltung, die auf den Herbst/Winter 2020 hofft. Und diese potentiellen Termine wollen ja auch koordiniert werden. Sonst erleben wir Doppelbelegungen wie damals Ratingen spielt und Spiel doch am selben Wochenende und nur ein Autofahrer-Steinwurf auseinander.

    Was mir bei der ganzen Diskussion um Covid-19 übel aufstößt: Es fehlen schlicht die Fakten.


    Da werden dann in diversen Talkshow munter Forderungen und Versprechungen und Analysen vom Stapel gelassen, die nicht von Fachleuten kommen, sondern eben nur aus teils gefährlichen Halbwissen bestehen. Soweit vereinfacht und heruntergekürzt, dass es in den eigenen Kram passt. Der wissenschaftliche Austausch auf Basis von unterschiedlichen Theorien wird als Meinungskrieg tituliert. Dabei wird völlig vergessen, wie wissenschaftliche Forschung funktioniert. U.a. ist das Versuch und Irrtum auf Basis von Theorien, die sich dann in der Wirklichkeit beweisen müssen oder eben widerlegt werden. Tragisch allerdings, wenn man sich eigentlich keinen Irrtum leisten möchte.


    Kurz gesagt, ich halte die meisten Orte und Formen der Diskussion über Covid-19 für unzureichend bis irreführend und schlicht für niemanden hilfreich. Dazu zähle ich auch meine Diskussionsbeiträge.


    Zurück zur Berlin Con: Aktuell kann niemand sagen, was im Dezember 2020 sein wird. Das Risiko im Juli 2020 wird aktuell als zu gross eingeschätzt. Also wurden Grossverastaltungen weiterhin untersagt. Also Absage. Bis Dezember kann sich noch eine Menge ändern und alle Prognosen bauen auf Erfahrungswerte, die nicht einfach so 1:1 übertragbar sind, auch weil die Rahmenparameter ganz andere sind und wir teils noch überhaupt nicht wissen, was alles potentielle Rahmenparameter sind. Der Dezember ist ein Datum der Hoffnung. Aber auch nicht mehr als Wunschdenken. Realistisch müsste man sagen: Wir sagen alles ab, bis wir wissen, das solche Veranstaltungen ungefährlich genug sind. Und genau dieses Wissen haben wir noch nicht.

    Aktuell ist noch schlicht zu wenig über das Virus bekannt, um es langfristig einschätzen zu können:

    - Ist man nach einer Infektion dauerhaft immun oder nur kurzzeitig?

    - Ob und wie stark kann das Virus mutieren und ist deshalb wieder neu ansteckend trotz eventueller Immunität oder irgendwann mal kommender Impfung?

    - Was sind die Langzeitfolgen einer solchen Virusinfektion und wie kann man diese potentiellen Folgen abmildern oder verhindern?


    Bevor das alles nicht wirklich geklärt ist, kann man sich eigentlich nur schützen, in dem man sich nicht ansteckt und somit Situationen meidet, in denen man angesteckt werden könnte bzw. versucht, die Ansteckungsgefahr zu minimieren. In einer solchen Situation eine Grossveranstaltung für Jahresende zu planen, in denen weltweite Besucher auf engsten Raum zusammenkommen, ist sehr optimistisch. Klar wäre das schön, aber sinnvoll?