Beiträge von Ben2 im Thema „Schwerkraft Verlag Bonusprogramm“

    Interessante Diskussion.

    Ich fragte mich gerade, wenn es in jedem Fall Verkäufe der deutschen Versionen kostet (nach der Darstellung oben), warum machen es die meisten Verlage? Das wäre ja in jedem Fall kontraproduktiv.


    Wenn ihr also Recht habt, sind alle ausser Schwerkraft dumm? Ist Ernst gemeint!

    Weil ich das nicht sehe. Die meisten Spiele sind nicht sprachneutral.

    Ich kaufe SELBST häufig Englisch. Besonders, wenn der Titel eher verfügbar ist. Ich will ihn jetzt, nicht dann. Bei gleichem erscheinen der deutschen Version kaufe ich sicherlich dann die deutsche. Weil mein Hauptgrund weggefallen ist. Sagen wir aber jetzt es gibt ein Azul auf Englisch für 20 Euro und ein Azul Deutsch für 40 Euro. Das Spiel ist sprachneutral. Würde ich mir dann die deutsche Version kaufen oder die englische? Ich gehe davon aus, dass das bei mir auf die Preisdifferenz ankommt. Bei 5 euro eher nicht (ich will nicht immer ne PDF aufschlagen müssen, oder ausdrucken, schneiden etc. Das kostet auch Geld und Zeit). Bei 20€ aber sicher schon. Hier würde also dem deutschen Verlag Geld entgehen.

    Man könnte aber jetzt sagen: eher wegen dem krassen Preisunterschied, nicht weil er eine deutsche Anleitung zur Verfügung gestellt hat.

    Die Frage ist ja: Verliere ich mehr Kunden, als ich durch den Service gewinne? Das sehe ich etwas differenzierter: Bei einem SdJ Titel wird sich keiner der Zielgruppe vorher die Anleitung durchlesen (keiner: verschwindend geringe Anzahl). Die schauen aber auch nicht, ob sie eher den englischen Titel kaufen. Ergo kann ich die Anleitung auch online stellen. Das ist also eher bei den Kenner und Expertenspielen. Die sind aber seltenst Sprachneutral.

    Egal wie mans dreht und wendet: Keine Anleitungen online stellen ist unsinnig. Der Verlust von Käufern ist eher preisabhängig. Man könnte also sagen: Nur wenn man einen signifikant höheren Preis bei einem sprachneutralen Spiel forcieren möchte, ist das EVENTUELL RELEVANT. Aber auch hier: wie viele Kunden verliere ich dadurch tatsächlich? Wie viele gewinne ich?

    Ich persönlich habe für mich festgestellt: Service ist das A und O. Exzellenter Service, selbst wenn er mich gut Geld kostet (wie unser extrem schneller Kartenaustausch bei DotZ) gewinnt mehr Kunden und Bindung, als vermeintliche Sparerei mit schlechtem Service. Und so agieren wir auch.

    Ben2 Das von dir erwähnte Urteil passt hier überhaupt nicht, weil es darin um etwas völlig anderes geht, von wegen Äpfen und Birnen.

    Es ist meines Wissens nicht zulässig, einen gesamten Marktanteil dauerhaft nicht zu beliefern, aber für einen begrenzten Zeitraum ist es zulässig.

    Zu deinen anderen "Argumenten" kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht verstanden habe, um ehrlich zu sein. Deshalb hatte ich beschlossen, diesen Diskussionsstrang nicht weiterzuverfolgen.

    X/:thumbsdown:da weiss ich gar nicht wo ich anfangen soll. Schlecht geschlafen? Was soll das? Wobei: Lass gut sein ...

    Nach 2 Jahren wird das deutsche Spiel auf 50€ reduziert, weil die Nachfrage sinkt.

    Reduziert Schwerkraft irgendwann Preise? Reduziert überhaupt irgendein deutscher Verlag irgendwann einen UVP? Wenn überhaupt, dann doch nur, wenn ein Spiel aus dem Sortiment fliegt. Und von dem Fall reden wir hier ja nicht.

    Ist das nicht auch der Grund, warum Pegasus seine Fachhandelsexklusiven Titel nur 6 Monate sperrt und nicht für immer?

    Nein, das ist nicht der Grund. Eine Sperrung für immer würde (zumindest laut meinem Halbwissen) Probleme mit dem Wettbewerbsrecht verursachen, deshalb muss es zeitlich befristet sein.

    Ein Quick Google sagt mir:

    Der BGH hat mit Urteil vom 11.9.2008 entschieden, dass eine Pflicht zur zeitlichen Begrenzung von Verkaufsaktionen nicht (mehr) besteht. Es besteht wettbewerbsrechtlich nur die Pflicht, auf eine tatsächlich bestehende zeitliche Begrenzung einer Verkaufsaktion hinzuweisen, nicht aber eine zeitliche Begrenzung überhaupt vorzusehen.

    Und was sagst du zu den übrigen Argumenten?

    Da das nur bei neuen Titeln zieht (...)

    Vermutlich, dass die direkte Nachfrage für einen heißen Titel nun nicht mehr gilt und bei gleicher Wahl niemand zwangläufig auf ein englisches Exemplar geht, um sich dann mit einer deutschen Anleitung zu behelfen.

    Aber wie kommt ihr zu dieser Vermutung? Weshalb sollte bei einem älteren Spiel die Wahrscheinlichkeit kleiner sein, dass jemand ein englisches Exemplar statt des Deutschen nimmt, wenn die Anleitung online ist? Ihr schreibt beide, dass ihr das vermutet, aber auf welchem Argument basiert das?

    Ich verstehe es ehrlich nicht.

    Abnehmendes Interesse? Wie bei wirklich jedem Release jeden Produktes (egal ob Kino, Videospiel, Auto ...) ist doch der Kaufreiz beim Erscheinen am höchsten. Ist das nicht auch der Grund, warum Pegasus seine Fachhandelsexklusiven Titel nur 6 Monate sperrt und nicht für immer?
    Und daher wird auch der propagierte Verlust durch eine deutsche Anleitung (den ich immer noch nicht sehe bei einem normalen Titel) dann abgenommen haben (sofern wir das Argument als valide betrachten).

    Das mit den Anleitungen das man die nicht zu Download anbietet kann ich bei neuen Titeln ja gerade noch verstehen, aber man könnte zumindest bei Titeln die schon zwei Jahre alt sind so etwas anbieten.

    Mit welchem Argument sollte denn irgendetwas nach 2 Jahren anders sein als bei Erscheinen?

    Vermutlich, dass die direkte Nachfrage für einen heißen Titel nun nicht mehr gilt und bei gleicher Wahl niemand zwangläufig auf ein englisches Exemplar geht, um sich dann mit einer deutschen Anleitung zu behelfen. *


    *Ich habe so einen Fall noch nicht erlebt, aber die meisten Spiele, die ich jemals betreut habe waren auch nicht sprachneutral, daher war das für mich eh nie ein relevantes Argument.