Beiträge von amphiaraos im Thema „[2020] Sherlock Holmes: Beratender Detektiv“

    Wir haben es ausschließlich über Videochat gespielt, ich habe alles vorgelesen und unser Mitspieler am anderen Ende der Leitung hatte auch ein Exemplar. Hat super geklappt, war auch ein absolut großartiges Spielerlebnis.

    Wir haben uns Carlton House jetzt auf englisch geshoppt, damit es gleich weitergehen kann. :)

    Ich habe jetzt noch Fall 10 vor mir, der Rest ist gelöst. Meine Mitspieler (ein Freund und meine Frau) sind von dem Spiel ähnlich begeistert wie ich, auch wenn es bei uns einen Fall gab, den wir nicht gut nachvollziehen konnten. Das war aber nicht Fall 3.

    Unabhängig davon stehen wir zu unserer Meinung, dass das das beste Spiel seiner Art ist. Immer, wenn wir feststeckten, haben wir einfach eine Spur noch nicht verfolgt, die wichtig ist, die Zusammenhänge sind immer nachvollziehbar, wenn die richtigen Orte besucht wurden, die richtigen Schlüsse ziehen wir meistens nach intensiver Diskussion um die bekannten Fakten und so lösen wir den Fall meist mit ungefähr 70 Punkten.

    Dass die Fragen aus dem zweiten Teil des Blocks nicht in der Zusammenfassung erläutert werden ist logisch. Laut Anleitung sind das Randereignisse, die mit dem Fall direkt nichts zu tun haben und die Chance für die Spieler Zusatzpunkte zu machen, weil Holmes immer den kürzesten Lösungsweg wählt (damit daher nicht in Berührung kommt) und die Spieler damit eine Chance haben, Punkte zu machen, wenn sie eine Spur verfolgt haben, die dem eigentlichen Fall keine neue Fakten hinzufügt, aber Fakten zu einem Nebenstrang erzählt. Damit war der Weg nicht ganz umsonst, und im besten Fall bringt das Zusatzpunkte.

    So bin ich bei meinem einzigen echten Kritikpunkt: Holmes Schritte sind in seiner Effizienz nur nachvollziehbar, wenn man die Zusammenfassung liest. Als Spieler den optimalen Lösungsweg zu finden ist entweder pures Glück oder unmöglich unserer Meinung nach. Woher man im Vorfeld wissen soll, ob sich beispielsweise ein Besuch bei der Gerichtsmedizin lohnt oder nicht, kann ich nicht sagen. Holmes offenbar schon. Aber vielleicht sind wir da einfach nicht klug genug - oder eben nicht Holmes, wie die Anleitung klar macht.

    Wir besorgen uns nun auf jeden Fall die nächste Box in englisch, ob die anderen Boxen auf deutsch erscheinen, weiß ich nicht und länger warten wollen wir eh nicht.

    Wir haben jetzt die ersten vier Fälle gespielt. Wir spielen zu dritt. Ich lese vor, unser Freund notiert, meine Frau kombiniert die abstrusesten Gedanken - und hat meistens Recht. Ich selbst besitze in irgendeinem Karton noch die Kosmos-Version mit dem roten Pöppel, die neue Version ist aber (trotz kleiner Fehler) gefühlt besser und definitiv hochwertiger als die Ur-Fassung.

    Wir haben zuvor Detective in gleicher Besetzung gespielt und SHCD ist unserer aller Meinung nach das weitaus bessere Spiel, auch wenn es mechanisch deutlich weniger tut. Oder vielleicht gerade deswegen.

    Ich persönlich würde solo an den Fällen scheitern, denn die Diskussion in der Gruppe führt bei uns dazu, dass wir den Fall (Fragen Teil 1) komplett lösen und in der Regel zwischen 60 und 90 Punkten landen. Rein mechanisch ist ein Solospiel identisch mit dem Mehrspieler-Spiel. Wenn also einer genauso wirre Gedankengänge hat wie Holmes, wird er solo genauso viel Freude haben wie wir in der Gruppe. So oder so bekommt das Spiel von uns eine definitive Empfehlung für alle Krimi-Fans.