Beiträge von Bananenfischer im Thema „Corona-Tagebuch für jedermann/frau“

    Ich denke das liegt daran, dass die Eiswaffel vom Verkäufer berührt wird und essbar ist, danach also im Mund des Kunden landen wird/könnte. Die Gefahr besteht bei einem Becher weniger, solange man nicht daran leckt...


    Was die Picknickverordnung in NRW angeht:

    Das ist schon schwieriger nachvollziehen: vielleicht geht man davon aus, dass man mit einem Döner keine großen Ausflüge und lange Picknicke macht?

    Um jetzt nicht zu negativ zu klingen, das sind alles Luxusprobleme.

    Viele stehen ja gerade vor ganz anderen Herausforderungen

    Ich finde schon, mit Kindern im Moment ist definitiv kein Luxusproblem. Klar haben manche noch größere Probleme (zum Beispiel die mit Jobverlust UND Kindern), aber das ist immer so.

    Es gibt deshalb mE. keinen Anlass dafür, sich zu entschuldigen, wenn man von seinen Problemen erzählt.:thumbsup:

    Heute was Gruseliges von einer Kollegin gehört: Gestern Abend klingelte eine Polizeistreife bei ihr und wollte einen Coronatest durchführen, den sie angeblich gewünscht hatte. Da auch kein anderer Hausbewohner sich dazu meldete, sind sie wohl unverrichteter Dinge wieder abgezogen.

    Das Gruselige: sie hatten einen echt aussehenden Streifenwagen und waren voll uniformiert - von falschen Zivilstreifen oder Gesundheitsbeamten, die solche Vorwände zum Betreten von Wohnungen und Diebstähle nutzen, hatte ich vorher schon gehört. Ein Anruf bei der Polizei ergab dann wohl auch, dass es nicht echt war und die Polizei war sehr interessiert an allen Details.

    Normalerweise verbreite ich sowas nicht weiter, aber das hier stammt aus erster Hand... bitte also ggf. die Eltern oder Großeltern warnen, das ganze geschah im Kurpfälzischen.

    Das ist wirklich gruselig.

    Bananenfischer


    Ab und zu schwappt leider so eine pessimistische Welle über mich drüber, und im Zusammenhang mit dem Tierheim kommen mir auch 3 oder 4 Wochen wie eine Ewigkeit vor.

    Das kann ich gut verstehen, meine Laune ist momentan auch großen Schwankungen unterworfen. Und sich vorzustellen dass die Tiere ohne Verständnis der Situation wochenlang auf den gewohnten Kontakt verzichten müssen ist traurig.

    Sieht auf den ersten Blick nach Antigen aus, soll ja akut helfen, da wäre ein Antikörpertest nicht so ideal.

    Kommt drauf an für was... Ganz direkt ausgesprochen: Bei begrenzt vorhandener Schutzausrüstung müssen im Zweifelsfalle diejenigen Ärzte und Pfleger, die die Krankheit schon überstanden haben, in Zukunft ohne Schutz ran. Man sollte sich schon mal geistig darauf vorbereiten, dass ab nächster Woche unser Gesundheitssystem an seine Grenzen kommt.

    Ich bin da (noch) etwas optimistischer, und hoffe, dass in der nächsten Woche die Neuansteckungen soweit sinken dass wir noch die Kurve kriegen.


    Die Antikörpertests können natürlich nicht früh genug kommen, aber bis dahin wird es wohl noch ein bisschen dauern.

    Das Wochenende ohne meinen geliebten Tierheimhund war ganz furchtbar und wird das erste von vielen gewesen sein, kann ich mir noch überhaupt nicht vorstellen…

    Bist Du denn sicher, dass es so lange dauern wird? Wenn die ersten Restriktionen gelockert werden, und das kann ja schon in drei Wochen sein, sollte das doch hoffentlich dabei sein?

    Ernst Juergen Ridder : 10 Daumen hoch - ich hoffe, dass wir wieder etwas mehr Gelassenheit lernen als Gesellschaft im Ganzen, keinen Turbokapitalismus und auch die Erkenntnis, dass viele (gewiss nicht alle) sich gut einschränken können, wenn sie müssen, ohne überproportional Lebenslust und -gefühl zu verlieren. Man kann ja hoffen...

    Machen wir uns da mal nichts vor. Menschen vergessen schnell. Ich erwarte in der Beziehung keine nachhaltige Veränderung.

    Und dann laufen alle wieder in ihrem gewohnten Hamsterrad.

    Ich glaube, es ist enorm schwer, sich dem zu entziehen.

    Nach der Krise, wenn wieder so etwas wie Normalität eingekehrt ist, werde ich versuchen, meinen Medienkonsum noch mehr als bisher schon zurückzufahren.

    Dazu gehören dann auch Sachen wie Nachrichten, aber es ist m.E. schwierig, zwischen Überinformation und zu wenig/emeritenhafter Weltfremdheit den Mittelweg zu finden. Fakt ist für mich, dass mir täglich aus hundert Richtungen Gründe angetragen werden, warum ich nicht glücklich sein kann.

    Sehr verwirrend das Ganze gerade.


    Einerseits ist auch bei uns eine gewisse Entschleunigung zu spüren, da einiger Zeitstress (Kita/KiGa, Musikstunden, Turnen) wegfällt.

    Andererseits hat man mit zwei kleinen Kindern mit Altersunterschied von vier Jahren nicht wirklich mehr Freizeit als davor. Eigentlich kein Stück.


    Einerseits haben wir das große Glück, dass meine Frau in der momentanen Lage als verbeamtete Lehrerin ohne finanzielle Einbußen Zuhause bleiben kann um sich um die Kinder zu kümmern (und ich frage mich wirklich wie es Andere schaffen die das mit der Betreuung anders hinbekommen müssen).


    Andererseits entpuppt sich mein Arbeitgeber gerade als ziemlich katastrophal, was den Umgang mit Mitarbeitern in Krisen und die gerade dringend benötige Transparenz angeht. Und die Stimmung im halb leeren Büro, zwischen seltsamen Kundenanfragen (wieso sollten wir nicht mehr in Cuxhaven ausliefern?) und der lähmenden Langeweile des Auftragsrückgangs, wenn man froh ist, wenn endlich Mal Klarheit über abzubauende Urlaubstage und das Ausmaß der Kurzarbeit herrscht.


    Und über allem hängt so eine allgemeine Bedrückung, die sich aus den ganzen kleinen bis mittelgroßen Sorgen ergibt, die man gerade standardmäßig in sich trägt:

    Die Angst um die Gesundheit der eigenen und der Schwiegereltern, die Angst um die psychologische Wirkung dieser Ausnahmesituation auf die Kinder und wie lange sie noch andauern wird, die finanzielle Angst um die eigene Zukunft, das Bedauern über das Ende der Welt, wie man sie kannte, die Sorge, die man nach dem Betrachten der Nachrichten auch noch um andere Länder und Kontinente hat....

    Was ich definitiv sagen kann und auf jeden Fall positiv ist: ich weiß definitiv wieder eher, was wirklich wichtig ist, für was ich dankbar bin und was Glück im Kleinen bedeutet.