Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Dark Ages von Board and Dice“

    Wenn ich das hier so lese, fällt mir eines besonders auf: Man kann die beiden Spiele anscheinend vorrangig (oder sogar nur?) als Mechanikensammlungen ansehen und die sich aus den Mechaniken ergebenden Möglichkeiten so nutzen, dass man eher nicht mitspielen wollte. Was macht es denn für einen Sinn -unter dem Gesichtspunkt "Freude am gemeinsamen Spielen"-, zu dritt zu spielen, aber von Anfang an einen gemeinsam so niederzuknüppeln, dass dem jede Lust am Spiel vergehen müsste? Das könnte man bei vielen anderen Spielen auch so machen, aber mir machte das keinen Spaß und ich würde auch nicht mit jemandem spielen wollen, der das immer so macht, wenn das jeweilige Spiel die Möglichkeit gibt.

    Jede spielmechanisch gegebene Möglichkeit ausnutzen und dadurch einem Mitspieler ein Spiel von Anfang an versauen zu können und das dann auch zu machen, ist aus meiner Sicht keine Frage des Spieldesigns, sondern der Spielphilosophie.


    Man könnte sich ja auch für den historischen Hintergrund der beiden Spiele ernsthaft interessieren, dann wird man sich schon weniger darüber "ärgern", dass Entwicklungen auch länger dauern können. Man könnte natürlich auch den Blick in die Geschichte "verengen" und etwa Karl den Großen einfach als "Sachsenschlächter" abtun. Das war er (grob gesagt), wie er auch "Kriegerkönig" war. Das ist aber doch nicht alles, was ihn ausmacht. Warum hat Karl nicht einfach von seinem Vater die Krone des (ganzen) Frankenreiches geerbt, wie entwickelte sich das in seiner Zeit? Wie war es nach seinem Tod und wie waren all die Jahre bis hin zur Entstehung des "Heiligen Römischen Reiches", also die Zeit, die den Spielen unterlegt ist? Das wird mein Ansatz sein, wenn ich mich an die beiden Spiele mache und mich frage, wie ich all das mit Spielspaß in den Spielen wiederfinde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir die Spiele ohne thematisches Herangehen auch nur ansatzweise Spaß machen könnten.

    Das ist, denke ich, eine Frage der Einstellung zum Thema und der Erwartungen, die man mit den Spielen verbindet.

    Ich habe beide Spiele erst nach der Schmiedekampagne gekauft, also jeweils 20 € mehr bezahlt, obwohl die Spiele weitgehend gleiche Regeln haben. Der Unterschied liegt in den Modulen und in den Spielplänen. Wie genau sich das im Spiel auswirkt, muss ich erst noch herausfinden.

    Da mich vor allem mein historisches Interesse für die Spiele einnimmt und es sich um verschiedene historische Zeiträume handelt, reicht mir das, was ich bislang an Unterschieden weiß, erstmal für beide Spiele aus, auch wenn ich die vermutlich nie -außer solo- zusammen und schon gar nicht zu fünft oder mehr spielen werde. Solo, zu zweit und zu dritt, so kann das werden.

    Das lasse ich mal zusammen mit dem Fragezeichen auf mich wirken.

    Ich verstehe deine Antwort nicht. Jetzt schon wieder. :D Mein Vergleich zielte auf den Start in das Spiel ab und die Spielgeschwindigkeit.


    Hier wurde jetzt z.B. Eclipse genannt. Da fackel ich dir den ersten Zug innerhalb von Sekunden ab, weil ich immer Erkunde. Ich saß bei Dark Ages und wusste nicht, wofür ich jetzt die wenigen Ressourcen ausgebe, weil ich wusste, es wird dauern, bis ich wieder diese oder jene Ressourcen habe, sie aber alle brauche. Aber vielleicht verstehe ich dich auch nur falsch.

    Ich sehe jetzt klarer, was Du meinst. Was ich einfach "spielmechanisch" genannt habe, siehst Du konkreter Richtung Einstieg ins Spiel und "Spielgeschwindigkeit" und meinst, das gehe bei Dark Ages eher langsamer. Spielmechanisch ist für mich alles, was der praktischen Umsetzung des Themas auf dem Spielbrett dient.


    Da ich ja alle Spiele vor allem anderen thematisch angehe, ist für mich völlig klar, dass es in Dark Ages keine schnelle Entwicklung von irgend etwas geben dürfte/darf. Ich habe Dark Ages noch nicht gespielt, habe die Spiele aber schon, vorwiegend wegen meines Interesses an dem abgebildeten Zeitraum des Mittelalters. Langsamer Aufwuchs von Ortschaften, Wirtschaftsstrukturen, Heeren und ausgeprägte Ressourcenknappheit gehören in die Zeit, das sollte sich in einem thematischen Spiel dann auch wiederfinden. Ein Herrscher konnte nicht mal schnell in wenigen "Spielzügen" nach Lust und Laune Kriege führen. Stehende Heere gab es praktisch nicht, alles brauchte Zeit und Geld/Ressourcen zur Vorbereitung und auch bei der Durchführung. Nicht einmal die Fortbewegung ging zügig. Die meisten Menschen, wenn sie sich denn überhaupt von einem Ort zu einem anderen begaben, gingen zu Fuß, manche hatten Fuhrwerke, andere bewegten sich zu Pferd. Auch wenn sich Soldaten fortbewegen, nützt es für die Fortbewegung dem "Heer" ja nichts, wenn es Reitertruppen gab, der ganze Heerzug war nicht schneller als seine Fußgänger.


    Wenn man dann etwa am Spielanfang vor "Verzweiflung" nicht weiß, was man denn vorrangig mit den paar verfügbaren Ressourcen machen sollte, ist das im thematischen Sinne ein guter Beginn. Ressourcen sind nun mal knapp und nicht so leicht in großen Mengen zu gewinnen.


    Ich käme deshalb nicht auf die Idee, Dark Ages mit TI oder Eclipse vergleichen zu wollen. Könnte man sich in Dark Ages auch unter dem Gesichtspunkt der Spielgeschwindigkeit so schnell entwickeln, wie das in den beiden anderen genannten Spielen geht, wüsste ich mit Dark Ages nichts anzufangen.


    Man stelle sich bloß mal die Kommunikationswege der Zeit vor, das schnellste zu Lande war der reitende Bote. Der König residierte in der Regel nicht an einem festen Ort, er musste sich im Land zeigen, es waren die Jahrhunderte des Reisekönigtums.


    Aber, wie gesagt, meine Sicht ist mit absolutem Vorrang eine thematische.

    Modern ist es ja eher schnelle Ausbreitung zu forcieren, wachsene Optionen und schnell direkte Auseinandersetzungen. Gegen Dark Ages ist ein Twilight Imperium in Sachen Spielgeschwindigkeit bei der Entwicklung eine wahnsinnig schnelles Spiel.

    Was für ein Vergleich. Das eine ist ferne Zukunft/Weltraum, das andere fast noch ganz finsteres Mittelalter. Wenn man die beiden Spiele spielmechanisch ernsthaft vergleichen könnte, stimmte mit einem der Spiele etwas nicht.

    Ich konnte jetzt eine Runde mit zwei Mitspielern mitspielen und muss sagen, dass ich eher underwhelmed bin vom Spiel. Die Aktionsauswahl ist schön und gut, aber es dauert Jahre bis man seine Ländereien bzw. Soldaten hat. Wir haben 3 Stunden gespielt und nur am Ende gab es ein bis zwei Kämpfe zwischen uns. Andere Spiele schaffen dies in deutlich kürzerer Zeit.

    Wie sind eure Spieleindrücke?


    Wie heißt es in der Projektbeschreibung der Spieleschmiede so schön?:


    "Erlebe die epischen Konflikte des Mittelalters in einem wahrhaft epischen Spiel!"


    Vielleicht hilft es ja für die Einstellung zum Spiel, sich ein wenig mit der Geschichte der Zeit zu befassen, in der die beiden Spiele "spielen".


    Ich freue mich auf die Spiele vor allem wegen meines historischen Interesses und weil man sie solo spielen kann.


    Wir hatten in der Oberstufe des Gymnasiums damals einen Lehrer, der bei uns Deutsch und Geschichte unterrichtete. Das führte zu interessanten Aufsatzthemen. Einer meiner großen Deutschaufsätze (in der Obersekunda = 11. Klasse) ging über das Thema: "Papsttum und Kaisertum, die großen Führungsmächte im Mittelalter - Legen Sie an einigen prägnanten Beispielen ihre Beziehungen untereinander dar." Diesen Aufsatz einschließlich der Bewertung habe ich noch heute im Original, geschrieben im März 1964, vor mehr als 57 Jahren. Diese beiden Spiele sind für mich sozusagen Nostalgie pur.

    Hast du mal in deine Bestellung geguckt? In meiner Bestellung sind sie drin.

    Bei mir sind sie in der Bestellung nicht aufgeführt. Ich habe die beiden Spiele auch nicht über die Schmiede "geschmiedet" (was billiger gewesen wäre), sondern bei der Spiele-Offensive ganz normal bestellt (was deutlich teurer ist).

    Vor der Bestellung hatte ich allerdings angefragt, ob diese Spiele genau so sind, wie die Schmiede sie bekommen, was man man mir bestätigt hatte. Von den Stickern wusste ich da noch nichts, weshalb ich danach auch nicht speziell gefragt hatte. Deshalb jetzt meine bislang noch unbeantwortete Nachfrage.

    Ist das nur bei der deutschen Version?

    Ich konnte auf die Schnelle weder bei Board&Dice noch bei BGG Sticker finden.

    Die Sticker kommen auf die Player boards. Die Sticker gibt es nur im Deutschen.

    Habe eben von Happyshops die Nachricht bekommen, dass die Bestellung zu Dark Ages jetzt im Lager zum Versand zusammengestellt wird. Daraufhin habe ich sofort zurückgefragt, ob die Sticker gleich mitgeschickt werden. Antwort steht noch aus.

    Aber wenn man ein KS wirklich haben, sobald es erschienen ist, findet sich ja meistens jemand, dem man es abkaufen kann.

    Das geht sicherlich, sofern man allseits seine "Gier" beherrschen kann. Man sollte dann ein Spiel nicht zu heiß begehren, weil das bei potentiellen Verkäufern zu $-Zeichen in den Augen führen kann. Als ich hier im Marktplatz mal meine TMB-Sachen verkauft habe, habe ich, wie ich meine, einen recht bescheidenen Preis gemacht, so dass sich der Käufer dafür sogar bedankt hat.

    Das Spiel reizt mich wirklich sehr. Die Zeit, die thematisch Gegenstand des Spiels/der Spiele ist, war schon hochspannend. Trotzdem, für derartig langfristige Crowdfunding-Projekte (plus einzukalkulierenden zeitlichen Verzögerungen) bin ich mittlerweile einfach zu alt.


    Da beschränke ich mich lieber auf Spiele, die ich bei aufkommendem Interesse tatsächlich auch kaufen kann. Vielleicht wird das bei Dark Ages ja auch für mich mal was; wenn ich dann nur abgespeckte Retail-Ausgaben bekommen kann, sei's drum.

    Mein Thema, mein Ding; "eigentlich".


    Den Preis der Spieleschmiede finde ich jetzt nicht gravierend höher als beim KS. Das Doppelpack kostet bei KS umgerechnet 145 € plus 15 $ Versand. Bei der Spieleschmiede kostet das 160 € inkl. Versand; für die paar € Unterschied ist es lokalisiert.


    Aber: Lieferung (vielleicht) im März 2021 bei KS und (vielleicht) im Juni 2021 bei der Spieleschmiede. Das ist keine Perspektive. 2021 werde ich 75. Wenn ich dann noch spielen kann/will, kaufe ich es lieber nach Erscheinen. Kann man es dann nicht mehr bekommen, dann leider halt nicht.