Beiträge von Dirtbag im Thema „[SUCHE]Dungeon Crawler ohne Zeitlimit“

    Hmm.... Interessant, dass du Descent 1 als Wettrennen empfindest. Das ist ein Eindruck, den ich noch nie bei dem Spiel hatte...

    Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Spielleiters und der Herangehensweise? Wir spielen beispielsweise mit der (irgendwann auch FFG vorgeschlagenen) Hausregel, dass die Helden Negativ-Questmarker akkumulieren können. Solange sie das Szenario im Plus abschliessen können ist alles gut. Ausserdem habe ich als Spielleiter auch keinerlei Interesse daran, die Helden durchzuhetzen. Sie können sich meinetwegen alle Zeit der Welt lassen. Mir ist das auch nur recht, weil es mir zum Einen mehr Optionen gibt. Zum Anderen lebt ein Dungeon Crawler imho davon, dass man ein Dungeon erkundet, dass die Helden sich mal wie Helden fühlen, dass sie aber auch immer mal wieder ordentlich einstecken und realisieren, dass es halt kein Spaziergang ist. Ich versuche deshalb als Spielleiter Druck aufzubauen, wenn es gerade gut läuft, und nehme den Druck auch wieder weg, wenn die Helden aus dem letzten Loch pfeifen. Descent 1 gibt mir die Freiheit und auch die Tools dazu, deshalb mag ich es nach vor sehr gerne.


    #SilverTower hat ja [Tom] schon empfohlen. Dem würde ich mich anschliessen, aber unter dem Hinweis, dass es sehr swingy sein kann und es kein klassischer Dungeon ist, den man da erkundet. Zeitdruck hat man aber definitiv keinen, und die Erkundung der verschiedenen Räume ist immer wieder cool. Wir haben die Kampagne mittlerweile zweimal vollständig durchgespielt und eine dritte ist in der Planung. Gegner-Varianz ist nett, aber gar nicht so wichtig. Tatsächlich macht es einen ziemlichen Unterschied, welche Helden man spielt. Ich habe vor einiger Zeit auch einen Eindruck dazu geschrieben, da findest du bei Bedarf noch mehr Information.


    #ShadowsOverHammerhal wäre vielleicht noch eine Überlegung wert. Ebenfalls Warhammer Quest, diesmal aber mit Spielleiter. Auch dazu gibt's ein paar Zeilen mit mehr Information. Der Erkundungs-Aspekt ist hier extrem ausgeprägt, meine Heldengruppe liebt es. Die Dungeons sind alle untereinander über Treppen verknüpft, und die Helden haben sich eine eigene Dungeon Map angefertigt. Es ist auch einer der wenigen Dungeon Crawler, der nicht nur über Kampf funktioniert, sondern auch viel mit Non-combat-events arbeitet. Wir sind mit der Original-Kampagne durch und spielen ein bisschen die White-Dwarf-Quests weiter. Aber: Das Spiel braucht zwingend einen Spielleiter. Nicht nur, um die Monster zu steuern, sondern auch um auf Dauer etwas mehr Abwechslung reinzubringen. Es bietet viele Hooks, um daran kleine Hausregeln, Zufalls-Encounter und Nebenquests anzuknüpfen. Macht man das, lebt das Spiel richtig auf. Macht man es nicht, langweilt sich insbesondere der Spielleiter irgendwann zu Tode. Ausserdem braucht es hin und wieder ein bisschen Feingefühl beim Zurechtstutzen der Helden. Man will ja keinen Party Wipe.


    Letzter Vorschlag meinerseits: Hast du dir mal #Myth angeschaut? Zeitdruck gibt's da ebenfalls nicht, völlig freie Kombination der Helden-Aktionen und dazu noch ein dynamische Gegneraktivierung abhängig von der Anzahl der Heldenaktionen und der Gegner auf dem Spielfeld. Du kannst entweder vorgefertigte Story-Module spielen (bei BGG gibt es einiges zum Download) oder einfach mal drauflos erkunden und schauen, was dir so begegnet. Der freie Modus braucht ein wenig Entscheidungsfreude bei den Spielern (auf welches Realm Tile gehen wir als nächstes, wieviel Gegner spawnen wir, spawnen ggf auch ein Nest?), gibt dir dafür aber eine Freiheit an die Hand, wie es sie sonst nirgends gibt. Zum Ausprobieren reicht das Basisspiel locker aus, und die deutsche Version wird sowieso verramscht.