Beiträge von Henry McMiller im Thema „[SUCHE]Dungeon Crawler ohne Zeitlimit“

    Eine Begrenzung der Spielzüge durch feste Zeitlimits, wie sie @Filzgleiter beschreibt, sollten für mich in einem Spiel die Ausnahme sein ("eine bestimmte Quest", wie von Beckikaze beispielhaft für S&S Arcane Portal, erste Quest angeführt) . Ich kann mir ansonsten beim besten Willen nicht vorstellen, mit einem Spiel dieser Art warm werden zu können. Ich bin demgegenüber aber nicht komplett verschlossen, finde nur, dass geht anders besser. Lasse mich da aber gerne jederzeit vom Gegenteil überzeugen. Nur dann muss das Spiel echt was können. Ist am Ende wohl einfach eine Frage der persönlichen Präferenz.

    Bei Dungeon Crawlern halte ich es wie der großer Denker unser Zeit, Frederic Freiherr vom Furchensumpf: "Hetz mich nicht!"

    Kleine Randnotiz zum Thema "Leerlauf des Dungeon Masters" bei HeroQuest
    Natürlich kommt es zu Situationen, in denen der Spielleiter keine Schergen übers Feld ziehen kann, doch dadurch kam bei mir meist keine Langeweile auf. Zu beobachten, welche Gruppendynamik entsteht und mit dem Wissensvorsprung, was die Nichtsahnenden gleich erwarten wird, sorgt bei mir immer für einen wohligen Unterhaltungswert. Außerdem gibt es ja auch Zufalls-Encounter - wenn die Giernöppe bspw. mal wieder anstatt Gold ein streunendes Monster mit ihrer Schatzkarte ziehen. Ja, da schwingt sicherlich auch eine Menge Nostalgie mit und doch gilt gerade hier: es ist das, was der Spielleiter daraus macht. Es ist aber bestimmt nichts für Verfechter der Originalregeln (gerade für die deutschen Regeln der ersten Auflage finde ich keine Worte). Nur das Fass mit Haus- vs. Originalregeln möchte ich an der Stelle gerne zu lassen. ;)

    Viel zäher als Erkundung ohne Kampfhandlung finde ich als Overlord ellenlange, taktische Abstimmungen während einer Kampfhandlung In der Heroenrunde. Beispiel, selber Spielzug - Minute 12: "Positioniere du dich am besten hier, ich decke dich aus der Ferne und wenn alles verzagt, wird der Zauberer uns heilen oder einen Feuerzauber sprechen." "Es sei denn, wir haben nicht bedacht, dass..." "Leute? Da versperrt ein 1 Goblin den Ausgang...". Da hilft nur der Echtzeit-Timer - aber nein danke! 😊

    Ich nehme aus dieser Diskussion für mich auf jeden Fall mal mit, mir zum einen Secrets of the Lost Tomb näher anzuschauen (habe schon aufgeschnappt, dass man da ganz einfach drankommen soll - not), sowie dieses Dungeon Universalis. Danke für die vielen Anregungen, von denen ich auch Nutznießer sein darf und noch mal an @Filzgleiter für die Erstellung des Threads. :thumbsup:

    @Filzgleiter, du schreibst mir aus der Seele. Dieser Thread hätte auch so von mir stammen können (außer, dass ich zu der Zeit damals schon alt genug für ein eigenes HeroQuest war).

    Als mir dann einige Jahre später ein guter Schulfreund von diesem neuen Crawler erzählte, den er sich auf einer Messe geholt hatte, war ich zunächst total von den Socken. Ich kannte bis dahin eigentlich nur HeroQuest richtig gut. Er holte diesen Riesenbrocken von Karton aus dem Schrank. Und die Monster erst - hammer Qualität (im Vergleich) und extrem ansprechendes Design der Kreaturen. Die meisten wissen wahrscheinlich schon wovon hier die Rede ist. Es handelte sich um das erste Descent. Und dann ging es los: erste Quest, erster Encounter. Coole Mechanik. Drei Stunden später: immer noch im ersten Flur, weil die Monster anscheinend unendlich (re)spawnen. Ich fühle mich wie wie Don Quixote und gebe irgendwann auf. Wir haben es danach nie wieder zusammen gespielt. Fairerweise muss ich sagen, dass wir die Regeln damals nicht wirklich in und Auswendig kannten, da es für uns beide Premiere war.

    Viele Jahre später Descent 2: wieder eine Pleite. Von A nach B hetzen, fertig - nicht mein Ding.
    Oder gar erst Echtzeitspiele wie Project Elite... :rolleyes: bei denen fehlt nur noch ein Bootcamp Instruktor, der einen währenddessen ununterbrochen anbrüllt.

    Aus Videospielen dieser Gattung kenne ich diesen zeitbasierten Stressor nicht wirklich als feste Komponente zur Eskalation. Ist aber auch ein anderes Medium, vielleicht deswegen.

    Trotzdem würde ich mir auch mal wieder einen guten Dungeon Crawler wünschen, bei dem man in Ruhe erkunden kann, erforscht, entdeckt und möglicherweise bestimmte Ereignisse während der Erkundung auslöst. Gerne stets fordernd aber bitte nur hin und wieder mit einer Zeitkomponente, und zwar, wenn es zur Quest gut passt (bspw. dass der Dungeon langsam absäuft, ein Boss ab Runde X spawned etc.). Deswegen muss ja nicht die Spannung darunter leiden. Halt kämpfen, looten und ausbalanciertes leveln neben der Erkundung - fertig.

    Falls die Luft nach S&S und Silver Tower langsam dünn werden sollte, vielleicht wäre StarQuest noch eine Alternative für dich. Ist halt im SciFi-Setting angesiedelt, aber was soll's, stammt immerhin auch aus der Epoche und kommt aus demselben Stall. Vielleicht noch das erste Warhammer Quest von 1995 - ist aber wohl auch nicht gerade im Niedrigpreissegment anzutreffen und habe ich daher noch nicht gespielt.