Macht ihr euch wirklich all diese Gedanken um Gesaltungsregeln, wenn ihr ein Foto macht? Ob jetzt Drittelregel, Mehrheiten, Muster, Führungslinien, etc. etc. pipapo...? [...]
Für mich war die Fotografie immer eine Form der Entschleuinigung. Es ging nie darum das bestmögliche Bild zu knipsen, sondern viel mehr runter zu kommen, mir die Zeit zu nehmen um die Umgebung auf mich wirken zu lassen und hoffen, dass das aufgenommene Bild meine Stimmung und meine Wahrnehmung widergibt. Besonders auf Madeira habe ich festgestgestellt, wie schwer es ist ohne die richtige Komposition die Flut an äußeren Reizen wiedergeben zu können.
Man riecht es, man sieht es, man spürt es, doch wie soll man das alles auf ein Bild übertragen? Da habe ich angefangen mir mehr darüber Gedanken zu machen. Ich behaupte nicht, dass ich es immer tue, oder gut befolge, aber ich mache mir tatsächlich Gedanken darüber, weil es eine Hilfe für die Bildkomposition darstellt auf die ich zurückgreifen kann. Natur, Architektur, Impressionen.
Auf der anderen Seite die dynamischen Bilder, wo man nach Tempo, Expression, nach dem Moment sucht. Konzerte, Sport... Man will den Moment erwischen, aber wie rangehen, aus welchem Winkel und gleichzeitig muss man versuchen möglichst unauffällig zu bleiben um das Event für die Zuschauer nicht zu stören.
Na ja, dieses Gefühl der Entschleunigung ist übrigens auch der Grund warum ich wie oben geschrieben gerne mit Graufilter, Verlaufsfilter und Stativ gearbeitet habe. Na ja, dann kam der Nachwuchs und es war Schluß mit der Entschleunigung. Nur noch Knippsen von Kindergeburtstagen
Wir hatten bisher im Thread viel Natur, also lege ich ein bisschen Architektur nach um zu veranschaulichen was ich versucht habe zu erklären.
Innenraum eines Konzertsaals in Ciutadella, Menorca