Beiträge von [Tom] im Thema „Geschlechterrepräsentation im Brettspiel“

    Das Computerspiel Skyrim hat nahezu vollständige Gleichberechtigung: Frauen kämpfen wie Männer, sind Jarls, Carls und Schmiede wie Männer, treten ungefähr gleich oft auf, sei es nun als namhafter NPC oder zufällig generierter Gegner. Alle heiratswilligen NPCs sind bisexuell, es ist ihnen völlig egal, ob du einen Mann oder eine Frau spielst (wobei ich an dieser Stelle eher Developer-Faulheit unterstelle).


    Dennoch hat mich das Spiel massiv irritiert, als ich es vor ein paar Monaten wieder ausgegraben habe.

    Die Frage ist warum uns das so irritierend erscheint!? Bspw. wurde in der Anleitung zu "Porta Nigra" ausschließlich die weibliche Form verwendet, es gibt nur Spielerinnen. Prompt fragte mal jemand in einem Forum ob MANN das auch spielen darf oder was das soll...aber wie oft ist es denn andersrum ohne das jemand ein Störgefühl hat?

    Tut mir leid, wenn ich da reingrätsche & abwürge: Dieses Thema wurde in Längen bereits hier diskutiert:

    Nutzung von Geschlechtern in Spielregeln

    Ist hier einfach nur mein Rollenbild und meine völlige Abscheu, was Gewalt gegen Frauen betrifft, veraltet?

    Also ist eigentlich die Gewalt an sich das Problem, und ich sollte mich genauso mulmig fühlen, wenn ich Männer umbringe und ihre Körper ausplündere?

    Oder ist das hier auch wieder keine gelungene Geschlechterrollenverteilung, obwohl völlig gleichberechtigt?

    Das ist doch mal eine schöne Beobachtung und Reflexion, oder?
    Eigentlich sollte ja jegliche Art von Gewalt und Morden Abscheu in Dir hervorrufen - wieso also ist es "in Ordnung" für Dich, wenn es Männer sind; weniger aber, wenn es Frauen sind? Ich denke schon, dass es einfach das anerzogene Geschlechterbild ist, welches hier triggert bei Dir.
    Das wird ja auch immer noch von dutzenden Filmen und Büchern, Spielen und Spielzeugen so weiter getragen.
    Man müsste ein Wesen, welches unsere Spezies nur von außen kennt und auch nicht in unserem Weltbild erzogen wurde, vor ein solches Spiel setzen. Diesem Wesen dürfte es relativ egal sein, ob es Mann oder Frau sind, die dort vor ihm/von ihm getötet und geplündert werden.


    Dennoch eine interessante Beobachtung Deinerseits; beim Durchspielen dieser Szenen in meinem Kopf (ich habe Skyrim auch gespielt) kann ich nachvollziehen, was Du meinst - und mir ginge es nicht anders, denke ich.

    Die Spieler-Charaktere sind komplett symmetrisch, richtig.

    Aber ich habe die Personen aufgezählt, die sonst in der Geschichte (des Grundspiels) vorkommen...

    Wenn man dagegen eine Fantasywelt erschafft wie in Andor, dann finde ich es sympathisch, wenn in dieser Fantasywelt ein modernes Rollenverständnis gilt. Also Frauen auch kämpfen können oder beruflich erfolgreich sein können und Männer sich um Kinder oder Haushalt kümmern.


    Mit der männlichen/weiblichen Rück/Vorderseite hat man es natürlich komplett symmetrisch dargestellt. Kann man machen, wenn man keine bestimmten, lebendigen Charaktäre erschafft. Für mich hätte es aber auch getan, wenn je 2-3 fest weibliche und männliche Charaktäre vorhanden sind.

    Jein... ^^

    Bei den Charakteren der Geschichte werden wieder die Klischees bedient:

    - DER Erzähler

    - DER König

    - DER Prinz

    aber

    - DIE Hexe


    Insofern sehr, sehr klassisches Märchenmaterial... ;)

    Einzelbeispiele, wie dass es in Trickerion weibliche Magier gibt, interessieren mich nicht sonderlich.

    Aber sind es nicht immer Einzelbeispiele? Oder meinst Du Statistiken?

    Tatsächlich geht es immer mal wieder hoch her, wenn das Thema Frauenquote, Gendern, etc. hier diskutiert wird; wohl vor Allem, weil es auf Unknowns sehr unterschiedlich (extreme) Meinungen zu diesem Thema gibt...