Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Hallertau (Lookout Games 2020)“

    Letzte Partie ist leider schon ewig her. Der Ressourcentrack ist fantastisch. ich weiß noch bei der ersten Partie wie toll ich das fand und immer noch finde.

    Ich mag den Ressourcentrack als Mechanismus auch sehr, aber er ist in der Umsetzung auf dem Spielbrett unzweifelhaft zu klein geraten. Der Tascini-Proto, den ich Mal getestet habe, und der den gleichen Mechanismus hatte, hat das mit einem Balkon aus Holz gelöst, die es für jede Ressource einzeln gab, das war deutlich eleganter.

    Das ich da einmal Karten erhalte und dann gucke was ich drauß mache während bei Hallertau das ganze Spiel mehr oder weniger eine "Kartenzieh Slot Machine" ist und ich immer mehr Karten erhalten kann. Und wie du schon selbst sagst - bei Agricola ist es ja eigentlich sogar vorgesehen die Karten zu draften - was eben mal was komplett anderes ist als das ganze Spiel lang random Karten von verschiedenen Stapeln zu ziehen.

    Okay, dann hätte ich besser fragen sollen "Was ist denn hier der Unterschied zu Viticulture". Deine Beschreibung passt für mich perfekt dazu, bzw. zu der Spielweise der meisten Vielspieler bei dem Teil (mit Tuscany). Da scheint es aber weniger Menschen zu stören.


    Ich will Hallertau gar nicht unbedingt verteidigen aber - anders als z.B. letzte Woche bei den Fürsten von Florenz - finde ich gerade weil man ja immer wieder Karten auf die Hand bekommt die Glückslastigkeit nach mehr als 5 Partien gar nicht mehr so schwerwiegend, weil man dann sieht, dass man mit fast allen Karten etwas anfangen kann.

    Jo, für mich fühlte sich das ganze auch ziemlich nach "Luckfest"an. (Für ein Spiel dieser Art)

    Besonders eben ob das was ich ziehe zufällig dazu passt was ich eh schon gemacht habe und dann ob es mich direkt weitere Karten nachziehen lässt was mir Aktionen spart.

    Das zählen der Ressourcen fürs Haus fand ich auch eher nervig, besonders das es sich dann ändert und man manchmal zwar zwei Ressourcen Arten zahlen kann aber eben nur wenn die eine mehr als die andere ist...

    Das System für die Ressourcen ist halt ganz schön gedacht mit dem ernten der Felder und dann rüber schieben, in der Praxis aber extrem fummelig mit dem Track der nur bis 5 geht und auf dem man dann von jeder Ressource mehrere Marker hat undder Track einfach viel zu klein dafür ist das alle Marker irgendwie ordentlich dahin passen.

    ..aber was ist denn hier der Unterschied zu Agricola? Da hängt mein Spiel doch auch total von den Karten ab, die ich zu Beginn der Partie erhalte (oder eben drafte). Wobei ein solcher Draft m.E. erst Sinn ergibt, wenn alle Beteiligten schon eine zweistellige Zahl an Partien hinter sich haben, denn vorher geht es doch eher darum herauszufinden, was man mit den Karten auf der Hand so alles anstellen kann. Ich hab jetzt schon mehrfach Karten, die mir am Anfang sinnlos erschienen, in der vorletzten oder letzten Runde doch noch in SP umwandeln können.


    Beim Ressourcentrack stimme ich leider zu, das war etwas unglücklich gelöst (und wäre auch mein Hauptproblem mit Hallertau).

    Wenn überhaupt ist Hallertau recht nah an Nusfjord dran, aber doch deutlich komplexer. Aber auch da gilt, dass es nur eine gewisse Zahl an Mechanismen teilt, im Kern aber schon recht eigenständig ist (so wie man das bei Rosenberg halt eigenständig nennen kann, der hat nunmal seine ewig wiederkehrenden Lieblingsmechanismen, die wie eine Perlenschnur neu aufgezogen werden).

    Ich glaube es ist ähnlich wie früher mit Caverna. Das musste sich ja auch regelmäßig dem Vergleich mit Agricola stellen - einfach weil man wahrscheinlich zwei so ähnliche Spiele nur selten wirklich braucht.

    Alle moderneren Rosenberg-BigBox-Titel weisen hier und da Gemeinsamkeiten auf und müssen sich deshalb den Vergleich miteinander gefallen lassen. Natürlich kann man auch einfach alle haben, das steht sowieso außer Frage. Aber wenn es schon "Ein Fest für Odin" gibt, ist die Messlatte eben vom guten Uwe schon ziemlich hoch gelegt worden.

    Scheint ja auch bei weitem nicht schlecht zu sein, nur eben nicht ganz so gut wie seine anderen Titel. Ähnlich als wenn man Tarantino Filme miteinander vergleicht. So ist das wohl eben, wenn man einer der großen Namen im Business ist ^^

    Ja, aber die verwandtschaftliche Beziehung zwischen caverna und Agricola ist eine ganz andere als die zwischen Odin und Hallertau. Oberes ist fast das gleiche Spiel, untere zwei nur im Grundmechanismus ähnliche Spiele.

    Hallertau sehe ich auch nicht mehr als normales Kennerspiel, Nusfjord ist da deutlich simpler und zugänglicher. Meine Frau spielt fast alles von Rosenberg noch gern mit, weil ihr Thema und Optik liegen, aber von Hallertau war sie jetzt so enttäuscht, dass wir es nur zweimal auf den Tisch bekommen haben. So absurd das klingt, aber Hallertau spielt sich unthematischer als jeder andere Ackerbau-Rosenberg. Das Ernten ist diesmal viel zu sehr als Mittel zum Zweck abstrahiert. Die Regeln sind zwar weitgehend klar, aber die Planung, was ich an Ressourcen für die nächste Runde brauche, ist für uns klar auf Expertenniveau (und das Knockout-Moment für meine Frau, denn das ist langsames Grübelrechnen).


    Allerdings ging es uns damals bei den ersten Runden Ora et Labora genauso, und dann wurde es nach ein paar Jahren dann doch noch ein Achtungserfolg, als wir es zu viert dpielten. Vielleicht finden wir ja noch den Kniff, der aus Hallertau auch für uns ein gutes Spiel macht, alles andere fände ich schade.

    Ich hab grad 3 Bilder des Spiels auf BGG angeschaut und nach 3 Sekunden in einen tiefen, komaartigen Schlaf gefallen...

    Kann ich nicht nachvollziehen, das ist zwar thematisch typischer Rosenberg, greift sonst aber eigentlich nur ein paar der originellsten Ideen von Arler Erde auf und ist sonst völlig sein eigenes Ding. Nach allem was ich so gesehen habe dürfte sich das Teil ganz anders spielen als die meisten anderen seiner Titel (am ehesten noch so Hungerstod-verzweifelnd wie Agricola ohne Karten).

    Capote

    Suchst Du das hier? SPIEL.digital

    Danke, lange nicht mehr so lachen müssen über ein professionelles Video. Heiliger Herrgott, wer hat denn diese perfide Mischung aus Blasmusik und klassischem Klavier ausgesucht? Und der Sprecher klingt völlig übermotiviert, schafft es aber gleichzeitig den Eindruck zu erwecken noch nie ein Spiel gespielt zu haben.


    Das Spiel selbst reizt mich immer noch, aber dieses Video hilft da nicht, im Gegenteil.