Beiträge von chize im Thema „Kennerspiel des Jahres aus Sicht „der anderen“ oder: Wie schwer sind Anleitungen?“

    Also ich brauche persönlich keine App für die Regeln. Ich mag auch keine Regeln auf Video gucken. Ich lese lieber.

    [...]

    Was eine gute Hilfe wäre ist eine Art playthrough. In der alten Ausgabe von El grande die mir irgendjemand mitgebracht hat ist schon genauso etwas drin. Da steht der Reihe nach was welcher Spieler wann machen soll. Eben so ne Art kurze Testrunde. Trotzdem gibt es noch eine normale vollständige Regel zusätzlich. Bei Andor gibtves ja auch die Einführungslegenden... Aber Wehe du willst nach längerer Zeit mal wieder spielen und nicht von vorne anfangen

    Du beschreibst quasi die Idee der App (geführtes Tutorial) in textueller Form. Das ist/wäre für mich auch fein, allerdings gehen dabei natürlich einige Vorteile die eine App hat (Visuelle Hilfsmittel bei der Erklärung) verloren. Dafür benötigt man keine App, was auch ein Vorteil sein kann.

    Ich sehe diese App Variante auch nie als Alternative, sondern immer ergänzend zu der Anleitung :).


    FFG hatte damals sehr gute Videos für das Game of Thrones 2nd Edition Boardgame. Ich glaube es waren aber zusammen 6 Stück, die halt diverse “in-game” Szenen nachgestellt haben und nicht “ein schnelles Spiel”. Ich bin mir aktuell aber gar nicht mehr ganz sicher ob nicht Setup und Co auch sehr schön erklärt wurde... Von diesen Videos ausgehend wären interaktive Videos/eine interaktive App spannend um recht schnell mögliche Züge durchzugehen :).

    Die Problematik mit „Quick Rules Refresher/Setup Guides“ und „End-Game Scoring“ haben aber sehr viele Spiele.
    Warum es nicht möglich ist (oder zumindest nur sehr sehr wenige machen...) das Start Setup auf Player Boards abzudrucken oder die Rückseite der Anleitung für diese Zwecke zu optimieren ist und bleibt mir ein Rätsel...

    Eine Erklär-App hat z.B Kosmos schon.

    Genau so wie der Aufbau bei den EXIT Spielen stelle ich mir das auch für andere/komplexere Spiele vor. Wichtig sind halt „gute Bilder“ damit klar wird von welchen Komponenten die Rede ist! Und wie schon angemerkt: Schritte zu „überspringen“/„beschleunigen“ wäre auch wichtig (und die grafische Gestaltung darf ruhig auch ein wenig hübscher sein als bei EXIT/Adventure Games...)!

    Nach dem Aufbau noch 2 „guided rounds“ und eine Mini Schlusswertung und das wäre es!

    Ich habe mir schon ein paar mal gedacht, dass für moderne und ein wenig komplexere Spiele folgendes Model (so wird es auch in vielen App Versionen von Brettspielen gehandhabt) ganz gut funktionieren könnte:

    Eine App, die einem Interaktiv den Aufbau des Spiels zeigt. Diese ersten zwei Seiten mit Schritten 1-13 (Spielbrett) gefolgt von A-D (persönliche Auslage) kann man sehr gut mit Bilder interaktiv machen. Dann muss man auch nicht vorher „lernen“ welche Karten die „Aufträge“ und welche die „Cosmic Decks“ etc sind (selbiges für Tokens usw.).

    Ich könnte mir hier erweitert sogar recht gut einen Augmented Reality Ansatz vorstellen, da das Smartphone ja auf das Spielbrett ausgerichtet werden könnte und man somit den Spielzug bzw. die Erläuterungen direkt um das physikalische Objekt herum sehen könnte. Problem ist vermutlich, dass das Erstellen und aktuell halten über die hoch-frequenten Update Zyklen von Betriebssystemen einen weiteren, nicht zu verachtenden, Kostenfaktor darstellen, den man sich vermutlich in der Preisgestaltung nicht erlauben kann.


    Wobei gerade Ravensburger ja glatt ihren Tiptoi-Stift einsetzen könnten, wenn ihr Spielmaterial entsprechend beschichtet wäre. Dann hätten sie einen Cross-Over Effekt für den Stift. Aber auch das ist vermutlich ein Kostenfaktor, der sich für viele Brettspiele nicht unbedingt lohnen wird. :)

    AR wird ganz bestimmt in irgendeiner Form, früher oder später auch für Brettspiele relevant. Für Regelsupport wäre es ein sehr gutes Medium (nicht zwingend nötig und man könnte mal die Technologie ordentlich austesten), denke ich.


    Kosten und Support sind natürlich ein Argument. Aus diesem Grund denke ich, dass man sich mit einfachen, „interaktiven Videos“ die man auf einer „billigen Webseite“ hosten kann wahrscheinlich aktuell „sicherer“ (kostengünstiger) unterwegs ist.


    Was mir jetzt auch durch den Kopf geschossen ist: „Sofort losspringen! Kein Regelstudium nötig.“ Steht ja öfters auf Spielen... Ist das ein Argument für den Kauf für die hier angesprochene Zielgruppe? Oder fängt man damit erst die frustrierten Käufer, weil man im ersten Schritt gar nicht begreift wie „mühsam“ das Regelstudium sein kann?


    Wäre ein: „Interaktive Erklärapp! Auspacken und in 15 Minuten losspringen!“ zielführender? Minimal andere Worte, aber die Aussage ist schon irgendwie eine andere...

    Ich habe mir schon ein paar mal gedacht, dass für moderne und ein wenig komplexere Spiele folgendes Model (so wird es auch in vielen App Versionen von Brettspielen gehandhabt) ganz gut funktionieren könnte:

    Eine App, die einem Interaktiv den Aufbau des Spiels zeigt. Diese ersten zwei Seiten mit Schritten 1-13 (Spielbrett) gefolgt von A-D (persönliche Auslage) kann man sehr gut mit Bilder interaktiv machen. Dann muss man auch nicht vorher „lernen“ welche Karten die „Aufträge“ und welche die „Cosmic Decks“ etc sind (selbiges für Tokens usw.).


    Danach führt man 1-2 Runden lang „vorgefertigte“ Aktionen aus (analog zur Erklärung in der App) mit Hinweisen zu den Aktionen. So ähnlich würde man auch die Regeln von einem Mitspieler erklärt bekommen (evtl mit dem Unterschied das man aktuell ein „Mini“-Spiel spielt und nicht nur eine Auflistung an Zugmöglichkeiten bekommt), denke ich. Hier könnte man verschiedenste Animationen nutzen um die einzelnen Spielzüge zu erklären, etc.!
    Nach 2 kleinen Einführungszügen ist die Schlusswertung dran und ab jetzt sollte man in der Lage sein das Spiel, mit Regelheft bewaffnet für Details, zu spielen.

    Ich kann mich noch erinnern, dass ich anfänglich das Konzept rund um Anleitungen etc ziemlich ungewöhnlich fand, und ich hatte meine Kindheit zu der Zeit wo man Anleitungen für Videospiele gelesen hat, weil es keine Tutorials gab.


    Wir haben damals Caylus (als „next step“ Spiel) über die Anleitung 2x versucht ohne Vorbereitung zu spielen. War eine harte Erfahrung und wir mussten lernen, dass man sich die Spiele besser vorher ansieht und eine „Solo“ Partie für X-Spieler spielt um dann loslegen zu können wenn man Lust auf das Spiel hat.


    Spannenderweise findet man diese Information, die uns allen klar ist und die dafür sorgt, dass alle einen spaßigen Spiele-Abend haben, aber in keiner Anleitung oder auf keinem Beipackzettel.
    Good old learning by doing, und wer sich nicht damit befassen will und dann die Regeln nicht ad-hoc aus dem Stehgreif behirnt, wird einen neuen Staubfänger im Regal sitzen haben.

    Caylus hat uns nach dem zweiten „problematischen“ Anlauf viel Überwindung gekostet es nochmal, in Ruhe nur zum Regelstudium, aufzubauen und zu „erlernen“. Und wie wir wissen ist Caylus jetzt auch nicht unbedingt das komplexeste Spiel (allerdings waren viele Mechanismen für uns neu und die Anleitung hat uns - damals - auch irgendwie mehr verwirrt als geholfen)!
    Natürlich erlernt man Regeln mit der Zeit schneller, aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute, die neu im Hobby sind, ein Spiel kaufen und gar nicht bedenken, dass sie überhaupt die Regeln lesen müssen, bevor sie durchstarten können :)!