Beiträge von Peer im Thema „Martin Wallace Spiele und Ferdinand Köther Übersetzungen“

    Ich bin dazu übergegangen, deutsche Übersetzungen gar nicht mehr zu beachten, wenn es englische Regeln gibt. Gut, mir fällt die Sprache zugegebenermaßen leicht, aber auf der einen Seite vertraue ich deutschen Übersetzungen nicht mehr so wirklich, und auf der Anderen bin ich auch sehr sehr pingelig. Schon bei stilistischen Mängeln beiße ich regelmäßig in die Tischkante.

    Fehler passieren, keine Frage. Mir selbst ist zu Beginn meiner "Karriere" mal ein wirklich großer und spielentscheidender passiert, über den ich mich bis heute ärgere. Aber wenn man sich mit d Materie beschäftigt, dann kann man den Unterschied zwischen Fehler und Schlampigkeit oder auch fehlendem Interesse durchaus erkennen...

    Ich finde solche Aussagen immer wieder interessant, da ich genug Beispiele von englischen Anleitungen kenne, die dermaßen bescheiden geschrieben und dazu noch voller Fehler sind. Bei der Übersetzung ins Deutsche hingegeben habe ich/haben wir die Gelegenheit diese ganzen Fehler auszubessern und somit zumindest eine fehlerfreiere Anleitung zu liefern. Die unterscheidet sich dann natürlich von der englischen.

    Eine englische Anleitung ist für mich daher nicht gleich besser als die deutsche Übersetzung, vor allem da die englischen Anleitungen, zumindest im Bereich von Kickstartern, nicht von Muttersprachlern geschrieben werden. Hätten wir dazu noch mehr Zeit, dann könnten wir sogar wie Ben2 und darkpact die Anleitung noch weiter überarbeiten und dadurch ein besseres Spielerlebnis bieten. Das ist aber gefühlt nicht gewollt, so wie viele Verlage arbeiten. Auch die Arbeit mit dem Heidelberger Spieleverlag bzw. jetzt Heidelbär Games schätze ich sehr.

    Guck dir mal an wie viel Arbeit Asmodee in die deutsche Anleitung von Nemesis gesteckt hat. Zudem haben wir (die beteiligten Personen) in den deutschen Erweiterungen von Nemesis auch viele Fehler oder Unstimmigkeiten des Originals ausgebessert.

    Um noch ein Beispiel zu nennen, die Anleitungen von Valhalla von Go On Board strotzen nur so vor Fehlern und Regeln, die nicht mehr existieren. Außerdem lesen sich die Anleitungen so, als hätte der Schreiber am Ende keine Lust mehr gehabt. Die am Anfang noch vorhandene Struktur, wenn man sie denn so nennen möchte, wird immer weiter aufgeweicht. Hier hätten wir locker noch mehrere Wochen damit verbringen können die Anleitungen umzuschreiben, um ihnen einen einheitliche Struktur zu verpassen. Haben wir aber nicht, weil nicht unser Job. Die Erfahrung lehrt, dass das auch nicht erwünscht ist. Meine Schlüsse daraus habe ich bereits gezogen.