Beiträge von Sepiroth im Thema „13.01.-19.01.2020“

    Ein Spieletreff in entspannter Runde ist schon was feines. Deswegen war ich gestern weder bei Nils und es kam zu Beginn das #Kneipenquiz auf den Tisch. Bewährt gut und dieses Mal konnte ich wenigstens einige Fragen beantworten. War abder trotzdem die erste Niederlage für uns, was Nils aber sehr freute.


    Danach folgten zwei Partien #Ragusa mit widow_s_cruse, Chris_oabling sowie einer weiteren Mitspielerin.


    Die Regeln dieses Euros sind im Grunde recht einfach. Bei vier Spielern hat jeder 10 Häuser, die reihum auf den Spielplan gesetzt werden. Hat das jeder erledigt, so ist das Spiel vorbei. Selbst in der Erstpartie hat es gerade einmal eine Stunde gedauert. Der Spielplan, der aus Sechsecken besteht, ist in zwei Bereiche eingeteilt. In der oberen Hälfte befindet sich das Umland von Ragusa, wo wir den Zugang zu den Ressourcen Holz, Stein, Silbererz, Oliven un Weintrauben erhalten. Die untere Hälfte ist die Stadt selbst und auch der deutlich interessantere Bereich. Hier lösen wir mit dem Setzen der Häuser verschiedene Aktionen aus. Die Häuser platzieren wir an den Schnittstellen von drei Sechsecken und bekommen dann auch immer die Aktionen der drei angrenzenden Felder. Der Kniff ist nun, dass wir bei den meisten Stadt-Aktionen nicht nur unser Haus aktivieren, sondern auch alle, die sich schon an diesem Hexfeld befinden. Ich aktiviere dadurch also nicht nur meine Häuser, sondern auch die der Gegner. Selbstverständlich benötigt es aber auch mehr Ressourcen, wenn ich ein zweites oder drittes Haus am selben Hexfeld platziere will, da ich ja dann mehrfach profitiere. Hier der Schlussstand nach dem ersten Spiel:

    Insgesamt hat mir das Spiel ganz gut gefallen. Es ist sicherlich durch die hohe Interaktion und die sich doch recht schnell verändernde Situation auf dem Brett eher taktisch geprägt, trotzdem hatte ich viele schöne Entscheidungen und durch diese Aktivierung auch in den Zügen der Mitspieler ist wenig Downtime vorhanden. Hier interessiert mich definitiv auch, was die Mitspieler so treiben.

    Auf der anderen Seite ist der Glücksfaktor recht klein. Es gibt ein paar Zielkarten, von denen ich mir auch mehr besorgen kann. Das kann in meine Strategie passen oder auch nicht. Dazu gibt es noch eine Auslage von Handelsschiffen, die leicht unterschiedlich bepunktet werden, aber insgesamt ist beim Aufbau (auch durch den festen Spielplan) recht wenig Varianz da. Es ist also für uns "Expertenspieler" sicher eher ein Spiel, das recht schnell durchschaut ist. Ein Hineinarbeiten und dann auch noch in der Partie 20+ etwas Neues entdecken, wie bei Brass, Crystal Palace oder Prehistory gibt es hier eher nicht. Ich vergebe eine 7,5/10 BGG.


    Durch den Thread KSdJ aus Sicht der anderen möchte ich Ragusa aber für solche Runden empfehlen. Einfache Regeln, angenehme Spielzeit und Interaktion sind Eigenschaften, die Ragusa hier hervorstehen lassen. Gerade in Runden mit interessierten Wenigspielern ist auch das eventuell vorhandene "Kingmaking" und das schnelle "Durchschauen" sowie der feste Spielaufbau kein Problem, sondern eher förderlich. Auch der definitive Vorteil des Startspielers ist hier für den erfahrenen Erklärer super, kann er sich doch bewusst diesen Malus geben und Letzter in der Reihenfolge sein. Für mich sind es ähnliche Eigenschaften, mit denen es damals auch Catan geschafft hat, die Wenigspieler nachhaltig zu begeistern. Dazu sind die Regeln grundsätzlich recht robust, das Spiel fällt also mit einem Regelfehler nicht so schnell auseinander. Nur die Spielregel an sich ist leider eher unterdurchschnittlich, so dass ein Erarbeiten durch einen Wenigspieler sicher schwierig ist. Ich werde das aber auf jeden Fall nächste Woche in einer Runde in der Arbeit probieren und dann berichten. Interessierte Wenigspieler, die außer Uno, Monopoly, Risiko und im besten Fall Catan noch nichts kennen, aber Lust auf Brettspiele haben. Allein für diese Aufgabe darf Ragusa auf jeden Fall bleiben. Ich sehe es als Alternative zu Flügelschlag aktuell, das auch für diesen Zweck super geeignet ist. Schönes Material haben beide, aber Flügelschlag ist ja eher solitär und so gibt es mit Ragusa eben die Möglichkeit zu zeigen, dass Interaktion auch weitergehen kann als das Schmeißen einer gegnerischen Spielfigur bei Mädn und sogar in einem Strategiespiel für mehr als 2 Spieler vorhanden sein kann.