Beiträge von F@ke im Thema „Lehrer, verbeamtet und angestellt“

    Vor allem in den ostdeutschen Ländern gab es Ende der 90er/Anfang 2000er einen großen Überschuss an Lehrkräften auf Grund des Geburtenrückgangs in der Nachwendezeit. Die Ausbildungskapazitäten wurden massiv runtergefahren und Lehrkräfte teilweise in Teilzeit geschickt. Der Beamtenstatus wurde abgeschafft um Geld zu sparen, da der Bedarf an Lehrkräften nicht groß war. Dann wurde es verpasst, gegenzusteuern (übrigens auch in westlichen Bundesländern, die den Überschuss früher hatten und teilweise längere Zeit die Strategie fuhren statt Kapazitäten hochzufahren, diese aus den Nachbarländern abzuwerben). Nun gehen viel alte Lehrkräfte auf einmal in den Ruhestand und kurzfristig kann nur mit Seiteneinsteigern reagiert werden, was jedes Bundesland anders händelt, häufig mit erschreckender Qualität und Umfang bzgl. der Qualifizierung. Der Beamtenstatus wurde wieder eingeführt, um den Beruf attraktiver zu machen. In MV werden bspw. auch die Grundschullehrkräfte auf E13 hochgestuft (über kurz oder lang folgt bestimmt auch die Anpassung der Studienanzeit an die anderen Lehrämter).


    Schön wäre es, wenn auch andere Arbeitsbedingungen angepasst werden. Stundenzahl, bspw. auch differenziert, ob jemand Sport oder Deutsch macht – nur in wenigen Bundesländern gibt es das). Hier in MV sind es 27h für ne Vollzeitstelle. Da bleibt pro Unterrichtsstunde nichtmal 1h für Vor- und Nachbereitung, wenn man von 40h ausgeht und dann kommen ja noch Prüfungen und und und dazu.


    Das gleiche Spiel bei den Erzieherinnen und Erziehern. 17 Kinder auf einen Erzieher, wie soll man da bitte pädagogisch arbeiten? Anschließen an Alex SpieLama , wenn man bedenkt, wie weitreichend das ist, was in den ersten 6 Lebensjahren passiert, ist es eigentlich ein Unding, dass die Leute so besch. arbeiten müssen und bezahlt werden. Wenn ich sehe und höre, wie in den KiTas tlw. gearbeitet wird (tlw. auch durch die besch. Arbeitsbedingungen geschuldet)*, dann würde ich mir wünschen, dass vor der Tätigkeit auch ein Studium stehen würde.


    Ich bin vom Thema abgekommen, aber jetzt habe ich schon soviel geschrieben.


    */edit keine Verallgemeinerung ich bin z.B. sehr zufrieden damit, was in unserer KiTa mit den gegebenen Umständen gemacht wird, weiß aber auch aus anderen KiTas von viel Mist

    Da ich in MV im Bereich Lehrerbildung arbeite, kann ich die oben genannte Zahl nicht stehen lassen, es gibt mehr als 7 verbeamtete Lehrerinnen und Lehrer ;-). Früher wurde verbeamtet, dann nicht (Lehrkräfteüberschuss, Sparmaßnahme), dann haben (so gut wie alle Bundesländer) verpennt, sich rechtzeitig um ausreichend Nachwuchs zu kümmern und nun wird wieder mit Verbeamtung gelockt. Übrigens gibt es auch Lehrkräfte, die sich ganz bewusst dagegen entscheiden, sich nicht zu verbeamten (kenne nur persönlich Beispiele, keine Ahnung, ob das ein relevanter Teil ist, da gibt es keine Statistiken zu).