Beiträge von Bierbart im Thema „Lehrer, verbeamtet und angestellt“

    Was das Thema Lehrer und Professoren betrifft:


    So ein Professor ist ja nicht nur ein Lehrer; er ist auch ein seit der Promotion lange bekannter und etablierter Forscher. Das ist schon ein Unterschied. Unter anderem darum sitzt so ein Professor "uns" gegenüber natürlich an einem viel längeren Hebel als so ein armseliger Lehrer. So ein Spitzenforscher wird eben überall mit Handkuss genommen (also natürlich nur, sofern der Forschungsbereich nützlich ist für die technologische oder wirtschaftliche Entwicklung des Landes oder Unternehmens).

    Na ja, seht's eventuell mal so: Es könnte noch viel, viel schlimmer sein.


    Vielleicht kommt irgendein Schlaumeier in einem Ministerium ja mal auf die Idee, dass man Lehrerengagement ebenso gut öffentlich ausschreiben könnte? Der hochqualifizierte Lehrer wird einfach zum Freiberufler mit Werkvertrag, dann kriegt immer nur der billigste und/oder leidensfähigste Anbieter den Job, Arbeitnehmerschutz komplett ausgehebelt, Planungssicherheit = Null, aber Kostensenkung für die Schulen vermutlich mindestens um die 50 %.


    Oder die Lehrer werden von Consultingfirmen eingestellt? Diese Firmen kriegen dann ebenfalls über öffentliche Ausschreibungen Mandate für Schulen, und der Lehrer wird dann quasi wie ein Leiharbeiter bundesweit überall eingesetzt, wo gerade Mangel herrscht.


    Klingt auch nicht schlecht, oder? So läuft's nämlich bei uns. Wer tut so etwas? Das Land Baden-Württemberg. :cursing: Ich kann hier wirklich nicht ins Detail gehen, weil meine Tätigkeit so exotisch ist, dass ich sonst ebenso gut gleich meinen vollen Lebenslauf posten könnte, aber das, womit ich mein Geld verdiene, ist eine Arbeit, von der man bis in die 90er ebenfalls noch meinte, sie sei so verantwortungsvoll, dass man sie nur Beamten anvertrauen sollte.