Beiträge von Machiavelli101 im Thema „Lehrer, verbeamtet und angestellt“

    Verbeamtung ist mittlerweile in ganz Deutschland alles andere als Standard und wird teilweise auch arg kritisch gesehen. Ich gehöre zu den Menschen die gegen eine Verbeamtung von Lehrern sind. Ich erlebe es zu oft, dass mit der erfolgten Verbeamtung eine "jetzt ist mir alles egal, jetzt kann mir keiner was" Einstellung einhergeht. Fasst das bitte nicht verallgemeinernd auf, nicht bei allen ist das so, aber für meinen Geschmack einfach zu oft.

    Wenn man die Verbeamtung abschafft müssen andere Anreize geschaffen werden, um sicher zu stellen warum überhaupt Menschen den Lehrerberuf aufgreifen wollen/ sollen. In den meisten Schulformen herrscht doch großer Lehrermangel. Warum dann überhaupt eines der stärksten Anreizmittel abschaffen? Ich habe oft den Eindruck, dass hier unterschwellig eine Neiddebatte mitschwingt/ geführt wird. Außerdem kommen viele Länder überhaupt auf den Trichter die Verbeamtung wieder einzuführen. Zum einen ist das Bilanztechnisch für die Länder erheblich günstiger Beamte einzustellen. Dagegen muss man erst mal argumentieren. Klar am Ende "der Karriere" ist man für den Staat/Land wieder teurer, aber solange wir nicht über Quartale, Legislaturperioden schauen, wird sich daran nichts ändern .

    Ich denke vielmehr, man müsste den Lehrer eigentlich noch mehr Geld geben, um die wirklich Guten zu bekommen. Zum Einen sind die Lehrer für die Zukunft des Landes mitentscheiden. Sehr schönes Beispiel ist die IT-Branche. Ich finde Programmierkenntnisse sind für eine sogenannte Wissensgesellschaft unerlässlich. Bekomme ich für 50.000 € Netto-Jahresgehalt die wirklich Top-Informatiker? Die lachen bei solchen Gehältern. Jetzt sollen die vorhandenen Lehrer mit ihren kümmerlichen IT-Kenntnissen den Schülern Programmieren beibringen? An meiner Schule hatten wir einen Informatik-Studenten als verantwortlichen IT-Chef. Eigentlich ein Unding.

    Grundsätzlich sind die Schüler in der IT mehr auf Zack als die Lehrer. Was die manchmal abliefern, da kann man nur mit den Ohren schlackern.


    Nebenbei finde ich die Verbeamtung gegenüber anderen deutlich pädagogischeren Berufen nicht fair. Die Arbeit der Erzieher dehnt sich immer weiter bis ans Ende der Grundschule aus mit Ganztagsklassen, begleitenden Förderangeboten und und und... beginnend in der Krippe. Da denke keiner dass deren Arbeit so wichtig ist, dass sie mehr Geld oder eine Verbeamtung erhalten müssten.

    Seltsame Schlussfolgerung. Weil die Einen zu wenig bekommen, müssen die Anderen auch weniger bekommen? Warum nicht mal umgekehrt? Oder doch eher eine Neid-Debatte? Warum werden überhaupt Erzieher und Lehrer miteinander verglichen? Sie machen doch unterschiedliche Arbeiten. Warum werden nicht Lehrer mit Professoren verglichen? Habe ich jedenfalls in einer Diskussion noch nie gehört, dass die Lehrer das gleiche Gehalt wie Professoren bekommen sollen. Fände ich nicht schlecht ;)




    Möchte ein Beamter in ein anderes Bundesland wechseln, so braucht er quasi einen Tauschpartner der den gleichen Wechsel in die andere Richtung macht zumindest bei Lehrern. Die jeweiligen Dienstherren müssen natürlich zustimmen und da kann es viele Gründe geben,


    Inzwischen ist es schon etwas anders. Man braucht nicht mehr zwangsläufig einen Tauschpartner. Die meisten Stellen werden über die "Landesliste" vergeben. Außerdem schreiben die meisten Schulen direkt aus.

    Auch ein Direktor kann nicht mehr ewig blockieren. Ehrlich gesagt, kann er das auch gar nicht, sondern die Bezirksregierung erteilt oder Verweigert diese. Da nehmen sich die Direktoren oft eine Freiheit raus, die sie gar nicht haben und viele trauen sich dann nicht oder wissen es nicht besser. Es gibt aber ein nettes Büchlein, was einen aufklärt und jeder Lehrer sollte mal reingeschaut haben.

    Nach spätestens 5 Jahren wird (zumindest in NRW) in der Regel die Freigabe erteilt. Dennoch in diesem Falle immer den Kontakt suchen, Personalrat z.B.