Ode,
es fällt mir sehr schwer, mich bei Begriffen wie "Käse" und "Quatsch" nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Du nimmst Dir eine Deutungshoheit heraus, die erstens so nicht existiert und zweitens bei mir ganz übel ankommt, ganz unabhänig davon, ob Du Recht hast oder nicht. Was mich umso mehr verwirrt, weil ich eigentlich sehr selten so harte Aburteilungen von Dir hier lese.
Nochmal von vorne.
Im Alltag ist klar genug festgelegt, was Interaktion und Kommunikation bedeutet.
Zitat
Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was du darunter verstehst.
Im Gegenteil, für mich spielt NUR eine Rolle, was ICH darunter verstehe. Alles andere sind Konstrukte, die sich andere Menschen machen, über die zu urteilen ICH mir nicht anmaßen will, aber die zu verstehen ich bemüht bin.
Falls es wirklich eine einheitliche, festgelegte Bedeutung des Begriffs Interakion gäbe, warum werden dann dieselben Spiele unterschiedlich interaktiv empfunden?
Im Kontext "Gesellschaftsspiele" haben zumindest Tyrfing, Nils und ich entdeckt, daß wir andere Vorstellungen davon haben, was "Interaktive Spiele" sind. Wenn Du uns hier ein Lexikon auf den Kopf haust und sagst "Das ist Quatsch, alle Spiele sind interaktiv" kann das richtig sein, wie es will, es hilft nur nicht weiter. Nils hat zwar von Anfang an von "intensiver" Interaktion gesprochen, aber auch da hatten wir Mißverständnise. Du kannst und auch "verbieten", daß wir andere Vorstellungen davon haben, oder uns "beweisen" das wir falsch liegen, soviel Du willst. Solange der Admin meinen Account hier nicht sperrt, werde ich aus Lust am fabulieren und über-nichts-relevantes-schwafeln weiter hier "Käse" verbreiten. Zumindest Tyrfing hat Lust, sich darauf einzulassen.
Wenn für Dich keine Fragen offen sind, weil alle Spiele kommunikativ und interaktiv sind, dann mußt Du ja nicht mitdiskutieren.
Sprache ist ein ungenaues und zum Glück weder gesetzlich noch sonstwie geregeltes Gut. Wenn ich Lust habe, zu einer Messer Gabel zu sagen, steht mir das frei (ob es sinnvoll ist, wenn ich ein Messer benötige, ist eine ganz andere Frage).
Wenn ich über Spiele mit "intensiver Interaktion" diskutieren will, muß ich, in diesem Kontext, in diesem Forum, in diesem Beitrag, festlegen, was ich genau darunter verstehen will. Genauso, wie man Eurogames oder Ameritrash-Spiele definieren muß (obwohl beide Begriffe sicher "Käse" sind), wenn man darüber diskutieren will. Weil es dazu mindestens so viele Meinungen wie Spieler gibt.
Und "kommunikative Spiele" hat ebenfalls eine eigene Bedeutung - hier, in diesem Kontext. Tyrfing meint damit eine ganz bestimmte Form von Spielen, er nennt sie Partyspiele und definiert sie (zusammen mit Ralf) als Spiele, in denen die Kommunikation einer Metaebene dient. Und, das hast Du sehr richtig als "falsch" erkannt, wir beschränken und dabei auf rein verbale Kommunikation, weil die in diesem Zuammenhang (Kategorisierung von Spielen) vor anderen Kommunikationsformen einen Riesenvorsprung hat.
Ich wiederum (völlig ungerührt von P.W.) definiere "kommunikative Spiele" (wenn ich z.B. zu einem Freund, der vor meienr Spielesammlung steht, sagen will, was ein bestimmtes Spiel auszeichnet: "Das ist ein kommunikatives Spiel"), daß man, um es zu spielen, viel miteinander reden muß, und zwar sozusagen im Spiel und nicht in der Metaebene. Beispiele wären Tabu oder Schatten über Camelot. Letzteres ist deswegen ein gutes Beispiel, weil es ein "kooperatives Spiel" ist, in dem die Kommunikation (=verbale Kommunikation) eingeschränkt wird. Es sind kooperative Spiele vorstellbar, die ich persönlich in diesem Kontext, in diesem Beitrag als nicht kommunikativ bezeichnen würde, weil alle Spieler nichts sagen dürfen oder müssen ((hinkendes) Beispiel: Ein Spiel, in der per Pantomime Begriffe dargestellt werden müssen, die still von jedem Spieler aufgeschrieben werden, und das in Gruppen (=kooperativ) gespielt wird).
Wie kennzeichnest Du in Deiner *Polemik an*, durch Internet-Enzyklopädien und dem Glauben an eine im Urgen aller Menschen fest verwurzelte "Bedeutung" aller Dinge *Polemik aus* Welt Spiele, die mehr als andere interaktiv und mehr als andere kommunikativ sind?
Wärst Du zufrieden, falls wir auch dazu übergehen, statt von interaktiven oder nicht interaktiven Spiele zu sprechen, Begriffe "Spiel XY ist mehr als andere interaktiv, weil" und "Spiel Z ist weniger als andere verbal kommunikativ, weil" verwendeten?
Bitte schön:
a) Nicht alle Spiele, die von der Mehrheit der mir bekannten Spieler als besonders interaktiv oder interaktiver als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden werden, werden von einer ähnlich großen Mehrheit aller mir bekannten Spieler als besonders verbal-kommunikativ oder verbal-kommunikativer als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden.
und
b) Bei der Mehrheit der mir bekannten Spieler herrscht Übereinstimmung darüber, daß Spiele, die von diesen Spielern überwiegend als kommunikativer als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden werden, oft auch von diesen Spielern überwiegend als interaktiver als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele bewertet werden.
Ist das so auch noch "völliger Quatsch"?
Gibt es Deine Meinung nach überhaupt unterschiedliche Grade der Kommunikation oder Interaktion? Wenn nicht, warum liest Du hier überhaupt mit?