Beiträge von Ralph Bruhn im Thema „Ausblick 2020: Auf welche Spiele, Kickstarter, Ereignisse freut ihr euch?“

    Zu Bonfire gibt es noch nicht einmal einen Eintrag auf BGG.

    Das wird Ralph Bruhn mit Sicherheit bald machen, wie ich ihn kenne.

    Na, da wird ja schon einiges zu unserem neuen Spiel diskutiert ;)

    Vielleicht sollte ich erst einmal dazu sagen, dass alle bisherigen Abbildungen vom Prototyp sind und nicht die finale Grafik zeigen. Und schon gar nicht die Holzteile. Nicht mal alle Regeln sind final (wenn auch fast).

    Einen Eintrag bei BGG gibt es noch nicht, da ich dafür noch die thematische Einleitung schreiben muss. Das wird aber in den nächsten Wochen passieren.


    Zu der Diskussion zum Thema möchte ich folgendes beitragen:

    Ja, dieses Spiel ist über die Mechanik entstanden. Und ja, es ist ein Eurogame mit aufgesetztem, austauschbarem Thema. Aber letzteres gilt m. E. für mehr als 90, eher 99% aller Eurogames. Ich bin aber auch der Meinung, dass man das Thema auch bei Spielen, die über die Thematik entstanden sind, austauschen kann. Übrigens ist unser letztes Spiel, das "Orakel von Delphi" tatsächlich vom Thema her entwickelt worden. Wird trotzdem nicht als Beispiel für thematische Spiele genannt ;)


    Für mich ist bei einem grundsätzlich austauschbaren Thema daher am wichtigsten, dass es das Verständnis der Mechanismen erleichtert, also eine möglichst zusammenhängende Geschichte erzählt.

    Klar, Themensets wie Aussäen/Ernten/Verkaufen oder Grundstücke/Häuser/Städte bauen oder Aufrüsten/Kämpfen/Erobern sind einfach verständlich und aus dem eigenen Erfahrungsschatz bekannt, daher kann man sie gut auf viele Mechanismen abbilden.

    Wenn man aber von ungewöhnlicheren Mechanismen ausgeht, ist es oft schwierig, im Nachhinein eine dazu halbwegs passende Geschichte zu erzählen, die nach "irdischer Logik" funktioniert. Das sind dann die Momente, wo man als Redakteur gerne auf göttliche oder außerirdische Elemente zugreift.


    Und jetzt schlage ich den Bogen zu Bonfire: Hier muss ich zugeben, dass uns keine schlüssige Geschichte mit den üblichen oben genannten Entwicklungsschritten eingefallen ist. Das vom Autor ursprünglich vorgesehene Thema (Azteken) passte an zu vielen Stellen nicht.

    Und da haben wir es gewagt - vielleicht sogar ein wenig selbstironisch - ein Fantasy-Setting zu wählen, das ja von vielen Spielern als besonders thematisch angesehen wird (ich werde wohl nie verstehen, warum). Gewagt ist das auch deshalb, weil es durchaus passieren kann, dass Fantasy-Spielern das Spiel nicht fantastisch genug ist und dass Eurogamern das Setting missfällt. Aber bis jetzt waren die meisten Testspieler sehr angetan vom Spiel, und jetzt lassen wir es halt mal drauf ankommen. :)


    Übrigens habe ich tatsächlich auch kurz überlegt, wie Helmut augenzwinkernd vorgeschlagen hat, das Spiel ohne Thema rauszubringen, aber dafür waren es doch zu viele Regeln, als dass es ohne irgendeine Geschichte dazwischen eingängig genug gewesen wäre.


    Klar: Wem Themen wichtiger sind als die Mechaniken, der KÖNNTE ein Problem mit diesem Spiel haben - es hat seine Stärken klar auf der mechanischen Seite. Obwohl wir SEHR viele Überlegungen in dieses Thema gesteckt haben.

    Und natürlich kann ein Spiel nicht jedem gefallen - ich hoffe, für Bonfire finden sich wenigstens ein paar Fans ... ;)