Beiträge von papadjango im Thema „23.12.-29.12.2019“

    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich entstresst nichts so sehr wie Spieleabende! Wobei das durchaus anspruchsvollere Kaliber sein sollten. (Partyspiele stressen mich eher ;)). Und so kam es nach einem extrem arbeitsintensiven Dezember zu drei Spieleabenden, die wunderbar erholsam waren. Der Reihe nach

    Yukon Airways

    Neuland für mich, dritte Partie für meine beiden Spielpartner. Auf einem Plan sucht man jene Ziele aus, die einerseits nicht mehr als das vorhandene Kerosin benötigen und zweitens möglichst Würfelchen in jener Farbe haben, die der der ausgesuchten großen Würfel entspricht. Die werden nach "Grand Austria Hotel"-Manier gewürfelt und geordnet. Entsprechend gibt's dann Boni und Verbesserungen, die man am eigenen Board freischalten kann. So plant man sechs Runden lang möglichst viele Ziele anzufliegen und Geld=Siegpunkte zu erwerben. Interaktion ist gering, aber vorhanden, Spielmaterial ist okay (die kleinen Schalterpappdinger funktionieren im Spiel, nur beim Aufräumen sollte man aufpassen). Tja, aber insgesamt hat mich das nicht allzu sehr angesprochen. Etwas repetitiv, die "Dramaturgie" war mau. Es ist wirklich nicht schlecht, aber da hatte ich schon das Gefühl, andere Spiele mit mehr Aufforderungscharakter zu haben. 6,5/10

    Cooper Island

    Dafür hat mich dieses Spiel (in gleicher Konstellation wie das obere) von Anfang an fasziniert! Ein Worker Placement, bei dem man seine eigene Insel mit Doppel-Hexagonen möglichst ertragreich zupflastert. Der besondere Kniff ist dabei der Etagenbau; je höher, desto mehr Ressourcen. Das eigene Board strotzt vor Ausbaumöglichkeiten, auch die "normalen" und "besonderen" Arbeiter, die unterschiedliche Setzmöglichkeiten haben sowie das die Inseln umrundende Boot sind originelle Zutaten. Ruinen sollen abgebaut und durch Statuen ersetzt, Schiffe beliefert werden usw. Hundert Möglichkeiten und verdammt wenig Geld, Lagerplatz und Ressourcen. Hier wurde öfters schon das Wort "knallhart" dafür verwendet. Mag sein, aber toll! Man denkt nach Ende der Partie gleich nach, wie man es nächstes Mal anders machen würde. Erstlingsergebnis: magere 16 Punkte (aber die anderen hatten auch nur 22,5 und 23; scheint also echt schwer zu sein).

    Jedenfalls ein toller Ersteindruck, sagen wir mal 9/10

    Underwater Cities

    Wir betreten die Wohlfühlzone! Die kommenden drei Spiele gehören zu meine Favoriten. In dieser Dreierunde hatten wir einen prominenten Mitspieler, der das Ding erst einmal angespielt hatte. Mit den schwereren Boards sind wir das angegangen und ich hatte einen guten Start mit einigen Verbindungen (die auch mein Megacities-Ziel waren). Im Verlauf des Spieles, das bei allen gut, aber unterschiedlich lief, war ich beim Ausbau roter Städte und Verbindungen voran, mein Kollege mit Aktionskarten (die ich wieder mal vernachlässigte) und der Spieleprofi hatte einen eindeutigen Sonderkarten-Schwerpunkt (ebenfalls sein Megacities-Ziel). Das machte mich trotz meines bald herausgespielten Vorsprungs skeptisch. Ich erreichte zwar fast alle Zwischenziele (wie heißen die blauen Karten?), hatte aber nur eine S-Karte, die ich eher einem weggeschnappt hatte, als dass ich viel damit punkten konnte. Letztlich bestätigte sich der Verdacht: Kollege A.P. gewann mit 121 Punkte, ich hatte 113 und der Dritte 110. Tolles Spiel, dafür kann man mich aufwecken und ich mach mit! 9,5/10.

    Terraforming Mars

    Wohlfühlzone, die Zweite! Zu viert mit lauter TfM-Mögern, Elysiumkarte und Präludium als Einstieg. Es war ein Vergnügen von Anfang bis Ende, mein Sieg lag zu einem Gutteil an den "Haustieren" in der Eröffnungshand, die allein 9 Punkte brachten. Weil ich vorhin von "Dramaturgie" gesprochen habe: hier stimmt sie für mich; es gibt immer was zu tun, es ist ständig Abwechslung durch neue Situationen und Karten, mein mit Abstand meistgespieltes. 10/10

    Century - die Gewürzstraße

    Gern gespielter Absacker. Ist zwar das kommunikationsärmste Spiel, das ich kenne (gemeinsam mit Splendor), aber am Abschluss eines munteren Abends ist das manchmal genau das richtige. Hier schnappte ich mir möglichst viele Produktionskarten, auch mit anfangs recht viel Stein-Einsatz. Aber ich hatte am Schluss glaube ich keine einzige Tauschkarte genutzt, sondern immer nur produziert. Ist mir so auch noch nie passiert. 8/10

    Crown of Emara

    Dann doch noch was Neues, aber da war bei mir die Luft raus. Ich begann zu verstehen, warum manche eine Euro-Phobie haben. Seelenloses Eintauschen von Ressourcen. Hab ich ja an sich gar nix dagegen als deklarierter Euro-Fan, aber das war mir auch ein Tick zu wenig. Sicher ausgefeilt gemacht mit den zwei Rondells und diversen Nebenkinkerlitzchen, aber wie gesagt. Vielleicht auch nur zur falschen Zeit auf den Tisch gekommen. Ersteindruck 5/10


    Und jetzt wünsche ich euch allen hier schöne, spielerische Feiertage! Ich fühle mich wohl in dieser Community und hoffe auf ein verspieltes neues Jahr! :gift:

    #YukonAirways #CooperIsland #CrownofEmara #UnderwaterCities #CenturyDieGewürzstrasse #TerraformingMars