Beiträge von nora im Thema „23.12.-29.12.2019“

    Hallo zusammen,

    In den letzten Wochen haben wir mehrfach in verschiedenen Runden gespielt, die Ergebnisse waren aber so unbefriedigend, daß ich mich nur schwer aufraffen konnte, darüber zu berichten.


    1. #Pangea zu viert -- nach etwa der Hälfte abgebrochen. Pangea ist ein Spiel, das die Katastrophe am Ende des Perms und das Überleben einer oder mehrerer Tierarten zum Thema hat. Wie es so schön heißt, man sowohl vornüber als auch hintenüber fallen. Auf Spiele bezogen bedeutet es. Vornüber fallen ist für mich ein Mechanikmonster mit wenig bis keiner Interaktion, mit einem sehr dünnen austauschbaren Anstrich von Thema, das zwar funktioniert mich aber ziemlich kalt läßt. Der Spielspaß hält sich in Grenzen. Hintenüber ist ein Spiel das sich völlig auf das Thema konzentriert und die Mechanik genau nach dessen Erfordernissen ausrichtet. Damit hat man im besten Fall eine Simulation aber meistens kein Spiel, das spannend ist und Spaß macht. Pangea gehört zur zweiten Sorte. Es war so lanweilig, immer dasselbe zu tun und keinen Fortschritt erkennen zu können, daß wir es nach ca. 2 Stunden (mit Erklärung) nach der ersten Zwischenwertung abgebrochen haben.


    Die Spielentwickler haben sich mit dem Spielplan (Pangea besteht aus zwei Polregionen und dazwischen die Teile Gondwana und Laurussia, sowie das Gebiet um den Iapetus Ozean dazwischen) sehr viel Mühe gegeben. Auch die vier Tierarten und ihre Besonderheiten wurden von bekannten Paläontologen wie R-Foley,..) ausgearbeitet. Jeder Bereich wurde in Sektoren unterteilt und in jedem Sektor gab es Gebiet mit 1,2,3 Bezeichnungen. 1-Bezirke waren besonders gefährdet und hatten weniger Futter. Zweier und dreier Bezirke waren da besser. Dort konnte man aber vertrieben oder gefressen werden.


    Es gab vier Tierarten, sehr stark, stark, mittel und sehr schwach. Das Bedeutet, daß das stärkere Tier das schwächere Tier immer aus einer Region vertreiben oder auffressen konnte. Jedes Tier hatte 7-9 Aktionspunkte (die höhere Nummer in späteren Zyklen) die auf vier Aktionen verteilt werden konnten. Diese Aktionen waren: Tier irgendwo auf einem Einerfeld einsetzen, Tier bewegen, Adaptionskarte erwerben und Vorausschau auf nahende Katastrophe betreiben. Zudem hat jedes Tier eine Spezialfähigkeit, die mal mehr mal weniger hilfreich ist.


    Jedes Tier hatte eine besonders starke Aktion, eine schwache und zwei mittlere Aktionen. Zum Beispiel hatte das sehr starke Tier Mühe Nachwuchs auf Pangea zu bringen (kostet 3 Aktionspunkte) hatte es aber besonders leicht sich auszubreiten (kostet 1 Aktionspunkt). Das schwache Tier kann sehr viele neue Tiere erzeugen, hat aber Mühe sich auszubreiten. Damit kann es bei anderen Tieren Hunger erzeugen und sie so schwächen. Jedes Tier hat noch Evolutionskarten. Man braucht Adaptionskarten (muß man mit Aktionen kaufen) um die Evolutionskarten zu aktivieren. Beispielsweise hat der Invertebratians (sehr schwach) die Fähigkeit, giftig zu werden. Jeder der ihn frißt, stirbt auch. Das ist eine sehr nützliche Eigenschaft. Der mittlere (Amphibians) hat das "Voraussichtsgen", das heißt, wenn er auf Voraussicht setzt, kann er erkennen wo die kommende Katastrophe wütet und um welche Katastrophe es sich handelt. Es gibt 4 Katastrophen (Supervulcan, Planetoid, Gammastrahlen oder Auseinanderbrechen von Pangea). Jede dieser Katastrophen wirkt sich anders aus und kann in verschiedenen Gebieten passieren. Das Vorherzusehen hört sich etwas nach Voodo an.


    Sind in einem Gebiet mehr Tiere, als ernährt werden können, gibt es eine Hungermarker, in der Region und die Spieler verlieren entweder Kampfpunkte oder Tiere, bis alle ernährt werden können. Größere Tiere dürfen auch schwächere fressen (Das hat aber seine Tücken -- Gifig!).


    Nach 4 bis 2 Runden gibt je eine Survival Phase (3 mal) und am Ende die endgültige Survivalphase nach der Katastrophe. Bei wem dann die meisten Tiere in einer sicheren Zone überlebt haben, erhält viele Punkte dafür und gewinnt das Spiel, wenn kein anderer mehr Punkte z.B. Aufgabenerfüllung angesammelt hat. Wer kein einziges Tier durch die Katastrophe gebracht hat, ist der Verlierer, egal wieviele Punkte er im Lauf des Spiels gesammelt hat. Die zu erfüllenden Aufgaben sind sehr unterschiedlich und begünstigen im Allgemeinen die stärkeren Tiere (Ausbreitung wird belohnt!).


    So spielt man Runde für Runde vor sich hin ohne das Gefühl zu haben, etwas zu erreichen ( sich über die Erde ausbreiten, die Evolution entscheidend vorantreiben) oder Informationen (mit Ausnahme der Amphibien) für das nahe Ende zu ergattern. Man kann sich etwas ärgern (Du hast mich zwar gefressen aber oh Überraschung ich bin giftig! oder jetzt verdränge ich dich in die Polarregion,..). Das macht es aber auch nicht spannender. (6/10).


    2. #LaGranjanosiesta zu dritt -- einmal. Das ist ein Kreuzelspiel, das mir immer noch gefällt. Man kann ein bißchen taktieren und ist nicht nur auf irgendwelche Würfelzahlen angewiesen. Man kann das Spiel beschleunigen und sich überlegen, welche Reihen und Spalten man zuerst füllen möchte. Unsere Punkte lagen zwischen 31 und 56. (7,2/10).


    3. #Draftosaurus einmal zu dritt. Alle lieben es. Die Regeln sind einfach, der Zufall schlägt erbarmungslos zu und es ist nach 20 Minuten vorbei. (7,0/10).


    4. #Runestones einmal zu viert, einmal zu dritt. Leuten, die leichte Kennerspiele mögen und einen Horror vor 20-seitigen Regeln haben, gefällt es recht gut. Es ist überschaubar,nicht ganz trivial und auch der Zufall spielt mit -- trifft aber alle gleichermaßen. Hauptproblem ist, zu merken, wann man mit dem Kartensammeln aufhören muß und alle Kraft in die Erzeugung von Siegpunkten (Kartenaktionen ausführen, Edelsteine und Erze in Artefakte umtauschen) durch Abgabe der Artefakte stecken muß. Die Druidensteine, die man brauchen kann, sind in der zweiten Hälfte des Spiels längst verteilt. (7,3/10).


    Ciao

    Nora