Eine wahre Weihnachtsgeschichte, oder: Die Brettspiel-Olympiade
Es war an einem Wochenende im Dezember, als mich zwei Wenig-Spieler besuchen gekommen sind. Hier waren Sie das erste Mal bei mir zu Besuch, da wir umgezogen sind und sich die Gelegenheit noch nicht ergeben hatte. Einer der beiden war sogar mein Trauzeuge, wir kennen uns bereits seit
über 10 Jahren. Nun waren sie angereist gekommen, haben über 600 km auf sich genommen um hier sein zu können. Für das Wochenende haben wir einiges gekocht und gebacken, ihnen sollte es an nichts fehlen. Nach der Ankunft mitten in der Nacht sollte es nach dem Frühstück am folgenden Morgen eine kleine Haus-Tour geben.
Am Spielekeller angekommen fingen die Augen an zu strahlen – sowas haben sie noch nicht gesehen. Einen Spieletisch, so prachtvoll und schön und zwei
Schränke voll mit einer völlig unbekannten Welt für sie – Brettspiele.
Es hieß, sie mögen Brettspiele sehr gerne, lieben das strategische bei Risiko und es darf auch mal „Nobody is perfect“ sein – sowas wäre doch schick! „Hast du sowas wie Risiko? Vielleicht das da oben?“ Er deutete auf Twilight Imperium. „Joa“, erwiderte der Gastgeber „da sind auch Miniaturen und man muss hier und da etwas erobern, aber ich glaube das wäre etwas viel für den Anfang“. „Das würden wir wirklich gern spielen“, kam es zurück. Ehrlicherweise waren für das Wochenende kaum Spiele eingeplant gewesen, wurde der Besuch doch anders eingeschätzt aber die Faszination war in den Augen zu erkennen und sollte Befriedigt werden.
Also erstmal langsam antasten, ehe man mit TI4 um die Ecke kommt. Womit anfangen? Sohnemann (3 Jahre) preschte voran: Das Zoo-Rennspiel!!
Also dann, auf geht’s mit #CrazyRace
Crazy Race ist ein Zockerspiel – jeder Spieler hat ein Tier mit einem Würfelaugen-Limit, das nicht überschritten werden darf. Es wird mit unterschiedlichen Würfeln gewürfelt, die jeweils andere Augenzahlen je Seite haben. Wie viele Würfel traut man sich zu, zu werfen, ohne dass das eigene Würfelaugenzahl-Limit überschritten wird? Nach einigen Durchgängen kommen andere Tiere mit anderen Limits und Eigenschaften ins Spiel, bis einer beim Rennen über die Ziellinie galoppiert und es zur Auswertung kommt. Wie kam es bei den Wenig-Spielern mit TI4-Ambitionen an? „Ein sehr geiles Spiel!“. Hat komplett überzeugt, aber der Durst war noch nicht gestillt. Dann lasst uns die nächste Facette der Brettspiele anschauen,
Kategorie Geschicklichkeit: #Crokinole
Das könnte Wenig-Spielern auch sehr gut gefallen und ist einfach in den Regeln. Und auch hier ein Volltreffer – nach bestimmt 10 Runden
konnte ich dieses Genre auch in meinem Kopf abhaken – auch hier pure Begeisterung. Das ging ja einfach… dann ab zur nächsten
Kategorie Gedächtnis: #Memoarrrr
Memory war natürlich bekannt, Memoarr bringt eine neue Würze rein. Die Regeln waren schnell durchblickt und die Runde konnte starten. Was meint ihr, wie es angekommen ist? Bombe natürlich Auch das Spiel hat komplett überzeugt, ab zum nächsten
Kategorie, Spiel-des-Jahres: #Azul
Natürlich sprechen hier direkt die Fliesen an, die Haptik kam ebenso gut an wie das Spielprinzip. Unglaublich, was das für ein Abend sein soll – von Null auf „Ich zeige euch mal, was man so unterschiedliches Spielen kann“. Auch dieses Spiel konnte komplett überzeugen. Dann eine kurze Essenspause und es geht in die nächste
Kategorie, Puzzlespiele: #IndianSummer
Immer noch wurde mit der Anfangseuphorie zugehört, aufgebaut und losgespielt. Die Gäste sammelten Haselnüsse, lockten Eichhörnchen an, füllten den Rucksack mit neuen Puzzleteilen und wendeten die Eigenschaften von Pilzen und Federn an. Fazit war, wie sollte es anders sein, top. Was kommt als nächstes?
Kategorie Partyspiel: #SnakeOil
Meine Frau mag solche Spiele gar nicht, der weibliche Teil des Besuchs ebenso wenig. Worum geht’s? Man hat vor sich 6 Begriffe und eine Person bekommt eine Rolle zugeteilt, zB Oma. Nun müssen die Mitspieler aus zwei von ihren Begriffen eine neue Wortschöpfung kreieren, was eine Oma so benötigen könnte, und diese in einem kurzes Verkaufsgespräch von 40 Sek anpreisen. In dem Zusammenhang kam der DGT-Cube zum Einsatz, der natürlich auch für Faszination sorgte Und so wurden Taschenwitze, Stachteltüten und eine Eintopf-Badewanne angepriesen. Es sorgte (wie immer) für sehr viele Lacher und nach 8 Runden sollte der Sieger dann auch feststehen. Wie kam es an? Na, wie wohl
Nächste Kategorie, Absacker: #KrasseKacke
Die Karten flogen und ein Tier nach dem anderen wurde beschuldigt, in die schöne Wohnung gemacht zu haben. Schnell erklärt, schnell gespielt. Selbstredend kam es gut an, was war auch anderes zu erwarten bei dem Publikum der Beeindruckten?
Nächste und letzte Kategorie, Teamspiel: #Decrypto
Unermüdlich wurde weitergespielt und geduldig dem Erklärbär gelauscht. Das Spiel wurde verstanden und zwei Runden wurden enthusiastisch durchgespielt. Der Abend sollte sein Ende gefunden haben – mit ihrem Favoriten, rückblickend betrachtet.
Zwischenzeitig kamen Fragen auf ala „was sind das denn für Verlage, ich kenne nur Ravensburger“ – „Ich wusste gar nicht, dass Brettspiele so viele Farcetten haben“ – „Von so einer Spielmechanik habe ich ja noch nie gehört.“ „Und was ist dein Favoritenspiel?“. Ich glaube, die Auswahl war abwechslungsreich und hat einen kleinen Querschnitt unseres Hobbies gezeigt und irgendwie hat es sich so ergeben, dass der Abend auf Diversifikation hinauslaufen sollte. Mir hat es irre viel Spaß gemacht und ich bin gespannt, was aus diesem Abend für die beiden resultieren soll. Ihre Amazon-Merkliste wurde an dem Abend prall gefüllt mit allem, was sie hier erlebt haben. Zum Glück ist ja bald Weihnachten…