Beiträge von NemesisWhip im Thema „Unsettled (Orange Nebula)“

    Edit: Wie werden von euch die unterschiedlichen Planeten bewertet? Sind die 6 Planeten allesamt von der Spielqualität ähnlich gut, oder gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Planeten?

    Die Planeten spielen sich alle sehr unterschiedlich. Natürlich sind die Mechaniken nicht komplett über den Haufen geworfen, aber das Spielgefühl ist einfach ein anderes. Wenn das Geld nicht für alle Planeten reicht, empfehle ich tatsächlich, nach dem ersten Eindruck / Bauchgefühl / Interesse am Thema zu wählen.


    Wir bewegen uns durch sich ständig veränderne Labyrinthe, lösen Schwerkraft-Puzzels, laufen vor "Lebewesen" davon (oder versuchen sie zu fangen), driften auf magnetischen Plattformen umher...


    Mein persönliches Ranking:

    1. Yendraal

    2. Strannos

    3. Zehronn

    4. Kaelyfos

    5. Wenora

    6. Grakkis


    Zu den ersten vier kann ich wirklich nichts schlechtes sagen. Wenora ist der "Tutorial-Planet", da ist alles noch etwas holprig und vorhersehbar. Auf Grakkis hat mir die "neue" Mechanik nicht gefallen und das Balancing bei einer Mission war irgendwie schlecht - zu Zweit hatten wir bei drei Anläufen überhaupt keine Chance, zu Viert auf Anhieb und ohne Probleme geschafft.

    Segen und Leid des Spiels ist, dass die Geschichten und Erfahrungen der einzelnen Planeten und Aufgaben wirklich so super spannend und immersiv sind. Orange Nebula hat hier ein extrem kreatives Framework geschaffen, das unzähligen Freiraum bietet.


    Aber genau das ist eben auch die Krux: Die Geschichten und Mechaniken sind so gut, dass sie einfach im Kopf bleiben. Ich kann das Spiel nicht in dem Schrank stellen, vergessen und ein halbes Jahr später nochmal die gleiche Mission spielen, weil mich die Kreativität beim ersten Durchspielen so beeindruckt hat, dass ich mich noch sehr sehr lange genau dran erinnern kann (und das sage ich, mit meinem absolut schlechten Gedächtnis).


    Nichtsdestotrotz sollte jeder, der gerne kooperativ spielt und keine Probleme mit Englisch hat, unbedingt einsteigen. Das Spiel bringt einfach (in Bezug auf die Mechaniken) frischen Wind in die Coop-Runde und sprüht nur so vor Witz, Charme und Excitement.

    Die Kickstarter Kampagnen von Orange Nebula machen immer extrem viel Spaß :)


    Und Unsettled ist wirklich ein schönes und einzigartiges Spiel, dem es aber leider doch an Wiederspielbarkeit mangelt. Natürlich bekomme ich einige Partien für mein Geld, aber wenn ich eine Aufgabe auf einem Planeten einmal gespielt habe, bringt mich nichts dazu, sie nochmal zu wiederholen. Theoretisch sind ein paar Dinge variabel, die ändern aber das für mich eigentlich Spannende - neue Geschichten und kreative Mechaniken zu entdecken - leider nicht.


    Daher braucht es dringend den Nachschub weiterer Planeten. Mein Core Game habe ich mittlerweile verkauft, da nach 20 Partien dir Luft raus war (das müssen andere Spiele aber erstmal schaffen!), aber vielleicht steige ich nochmal ein, um die neuen Planeten zu erkunden :)

    Aber wie das mit neuen KS so ist: Wir wissen jetzt noch nicht, wann der startet, und dann wird es vermutlich Ende 2022 bis er ausgeliefert wird

    Werde denke ich auch auf den neuen Kickstarter warten. Dann sind die "Kinderkrankheiten" der ersten Version verbessert und das Feedback der Community eingeflossen. Mit ein bisschen Glück gibt es auch eine Box, in der sich alle Module verstauen lassen, wenn ich das richtig verstanden habe, passen in die bisherige Box nur 4 der 6 Module. Bis dahin trudeln noch genügend andere Koop-Kickstarter hier ein ^^

    Bei Vindication wurden doch leider auch nur Erweiterungen nachgeschoben und wenig am Base Game nachgebessert. Aber wie geschrieben, das einzige, was sich hier nicht so ganz rund anfühlt, ist der Group Trust. Da wurde zu viel gestreamlined.


    Das Aufbewahrungskonzept finde ich schon ziemlich cool :)

    [...]

    Oha diese Aussage hat mich irgendwie irritiert. Bis auf ein paar kleinigkeiten, scheint es dir ja richtig gefallen zu haben und das obwohl du keine Coops magst, da finde ich hat das Spiel sogar mehr erreicht als es sollte und wird dann wieder hinausgeworfen? Shame :D

    Das Problem ist, dass es für lange Zeit einfach nicht mehr auf den Tisch kommt. Natürlich ist mir sowas meist auch schon während der Kickstarter-Kampagne bewusst, aber manche Spiele möchte ich einfach wenigstens einmal ausprobieren. Und Unsettled hat mir in den drei Runden definitiv von allen Coops am meisten Spaß gemacht. Wenn das nächste Mal mein Coop-Kumpel da ist, liegt wahrscheinlich schon Oathsworn hier...

    Ich schildere auch Mal meinen Ersteindruck, mit ganz winzigen Spoilern über die generellen Themes von drei Planeten:


    Vorab: Ich bin kein großer Coop-Spieler und habe an Coop Spielen eigentlich nur zu Zweit mit meinem längsten und besten Kumpel Spaß, den ich aufgrund der Entfernung nur noch zweimal im Jahr sehe. Pünktlich zum Eintreffen von Unsettled war er für ein langes Wochenende zu Besuch und wir haben neben diversen anderen Spielen auch Unsettled auf den Tisch gebracht.


    Nach einer guten Stunde Regelstudium war eigentlich alles klar und wir mussten während dem Spielen nur für zwei Sonderfälle nochmal die Anleitung zu Rate ziehen. Die Anleitung ist sehr ausführlich und teilweise schon zu repetitiv geschrieben, dafür bleibt aber gleich beim ersten Lesen auch alles hängen.


    Wir haben mit Wenora Task A begonnen und hatten riesigen Spaß. Exploration und Puzzle werden hier nahezu perfekt vereint. Es war alles sehr straightforward und perfekt zum Kennenlernen. Wir laufen über einen Planeten, wo jeder Schritt zu Gaswolken führt, die die hiesige Vegetation auslöst und die bei den anderen Spielern zu Halluzinationen führen, wenn sie das gleiche Feld betreten. Sowohl die Mechaniken, als auch die Story konnten begeistern und haben Lust auf mehr gemacht. Wir haben die Mission gleich beim ersten Mal geschafft und waren gespannt, was das Base Framework für die anderen Planeten so hergibt.


    Besonders hervorzuheben ist hier, dass es keine Alpha-Spieler gab. Wir mussten nicht großartig gemeinsam Entscheiden, sondern jeder hatte das Gefühl seine eigenen Entscheidungen nach besten Wissen treffen zu können. Die Breakthroughs und Anomalien, die man während des Spiels sammelt, bieten immer wieder kurze Momente gegenseitiger Unterstützung, sodass man auch im Zug des anderen stets involviert ist.


    Die kleinen Stories sind nicht bitter ernst, sondern bieten viel Ironie und Humor. Vieles ist wirklich toll geschrieben und wir mussten häufig schmunzeln - teilweise sogar laut lachen :)


    Die Komponenten sind über jeden Zweifel erhaben. Produktionstechnisch passt einfach alles und wertige Komponenten tragen für uns auch extrem zum Spielspaß bei.


    Leichte Zweifel sind nur an der "Group Trust Mechanik" aufgekommen - es ist prinzipiell nur ein Switch, der eine der 6 Spielertableau Aktionen verändert. Da hatte ich mir in der Kickstarter-Kampagne mehr von erhofft.


    Auf zum zweiten Planeten, Grakkis, um zu schauen, wie viel Freiraum für Kreativität das Design bietet. Auch wenn die Grundlegenden Mechaniken nahezu identisch sind und nur eine kleine Besonderheit hinzu kommt, fühlt sich der Planet komplett anders an. Auf dem Planet wütet ein elektrischer Sandsturm, mit Hilfe dessen wir uns auf dem Boden oder in der Luft bewegen können und die beiden Statii sinnvoll nutzen müssen. Das Thema das Planeten kommt voll durch, die Geschichte ist wieder passend und obwohl man eben größtenteils die selben Aktionen macht, muss man das ganze definitiv anders angehen und den Fokus auf einen anderen Teil des Spiels setzen. Wirklich cool umgesetzt. Hatten auch hier wieder mega viel Spaß, auch wenn wir verloren haben. Neben dem Group Trust kam hier noch etwas Zweifel über die Discoveries hinzu - Thematisch ist es super, wenn ich von einem leuchtenden Orb angezogen werde, ihn umarmen will und er sich an mich hängt - aber spielerisch bietet das ganze irgendwie wenig und man gibt einfach nur eine Aktion aus: Spieler 2 entfernt den Orb und bekommt eine zufällige Belohnung, die dann eventuell thematisch auch nicht mehr so ganz passt.


    Alles in allem ist das Gameplay eine solide Grundlage, völlig abgefahrene Welten zu erkunden und Puzzle zu lösen, die durch eine bizarre und durchweg humorvolle Kurzgeschichte angetrieben werden.


    Nachdem wir dann eingepackt haben, hat uns das Spiel irgendwie nicht mehr losgelassen und musste am nächsten Tag gleich nochmal auf den Tisch. Wir haben uns für Planet 6 entschieden uns befinden uns nun im Kopf eines riesigen Aliens, in dem wir Blutsauger fangen und für weitere Experimente verwenden müssen... Auch wieder ein komplett anderes Spielgefühl, lediglich durch einen winzigen Kniff an den Mechaniken und durch absolut perfekt abgestimmte Artworks und Lore. Leider wieder verloren, was der Sache aber keinen Abbruch getan hat. So bleibt Wiederspielwert erhalten. Auf Grakkis haben wir definitv verloren, weil wir schlecht gespielt haben, hier hat sich das Verlieren eher nach "Zufall" angefühlt. Vielleicht haben wir es aber auch einfach nicht durchschaut. Jedenfalls hat es bei weitem nicht zu Frustration geführt, eher zu "gleich nochmal" :)


    Also....obwohl ich wirklich kein großer Coop Freund bin, gefällt mir das Spiel einfach extrem gut. Das Framework gibt extrem viel her und die Jungs von Orange Nebula sind sicher verrückt genug, um sich viele weitere interessante Planeten auszudenken. Ganz klare Kaufempfehlung!


    (Es wird meine Sammlung wahrscheinlich dennoch verlassen, da ich einfach kompetitive Spiele bevorzuge und noch viele andere Coops in der Pipeline habe, die dann nach Ankunft eher ausprobiert werden, als Unsettled nochmal auf den Tisch zu bringen)