Beiträge von ravn im Thema „Lewis & Clark (Hunter & Cron Edition)“

    Wenn man 1+1 zusammenzählt, kommt jeder ganz schnell auf diese Strategie:


    Wer an der Wand steht, der kann nicht weiter zurückgehen. Es fehlte hier schlicht in der ersten Regelversion eine weitere Strafe, wenn man nicht weiter zurückgehen kann. Beim vorangehen überspringt man besetzte Positionen von Mitspielern, so dass ein langsames vorantippeln wenig Sinn macht, wenn die Mitspieler einem als Sprungsteine benutzen können. Habe ich so von einem Mitspieler in seiner Erstpartie erlebt. Nur war die nicht erfolgreich und wurde deshalb in Folgepartien nicht mehr eingesetzt, auch weil sich diese Spielweise schlicht falsch anfühlte, weil die eine Regellücke ausnutzte.


    Und ja, die Karten sind nicht ausbalanciert. Eben weil manche Karten in machen Situationen besser helfen als in anderen Situationen. Da aber jeder auch eine Handkarte hat, um eine Mitspieleraktion kopieren zu können, gleichen sich scheinbar übermächtige Karten aus. Wer diesen Faktor des unberechenbaren Nachziehstapels für die Kartenauslage nicht mag, sollte schlicht was anderes spielen. Gibt genug Alternativen. Lewis & Clark ist kein rundgelutschtes Eurogame, das jedem gefallen will und wird und genau das gefällt mir persönlich.


    Und diese Diskussion hier, was Hunter & Cron dürfen und was nicht, empfinde ich als lächerlich. Eben weil die aus einer besserwisserischen Grundhaltung geführt wird, irgendwelche uninformierte Fans der Beiden vor deren Machenschaften schützen zu wollen. Ihr unterschätzt die Zielgruppe gewaltig und überschätzt Eure Rolle als Moralapostel ebenso, besonders weil Euch die Zielgruppe sowieso nicht hört. Spätestens bei der Portokosten-Vorwürfen wurde es dann völlig grotesk. Wird mehr als Zeit, das hier auch IGNORE zu setzen. Viel Spass Euch weiterhin.

    AndreasB78 : Welche anderen belastbaren Quellen kennst Du, um die Verkaufspreise der letzten xx Jahren einsehen zu können? Ich habe hier bewusst nur die Euro-Verkaufspreise genommen, weil damit der europäische Markt betrachtet wird, da das der Markt ist, über den hier diskutiert wird.


    Klar gehen in uninformierten Facebook-Verkaufsgruppen auch mal Spiele deutlich teurer weg. Klar kauft mal ein Japaner ein OOP-Eurogame für den x-fachen Preis. Nur sehe ich das als absolute Ausnahmen, die dann als Legenden in der Szene gehypt werden. Wenn es anders wäre, könnte ich mit meinen Spiele-Altlasten in Rente gehen. Wie schwierig ist es, für alte Spiele noch einigermassen vernünftige Preise zu erzielen, merke ich jedes Jahr neu bei der BGG NoShippingAuction vor der SPIEL.

    Wenn Du aber nur eine nachvollziehbare Quelle hast, dann reicht die nunmal nicht, wenn sich über eBay und diverse Facebook-Börsen mehr bewegt.

    Nicht ich habe nur diese eine belastbare (= das ist was anderes als nachvollziehbar!) Quelle, sondern Du anscheinend ebenso. Oder kennst Du eine andere belastbare Quelle?


    Denn eBay und Facebook-Börsen erlauben keine (mir bekannte automatisierte) ausreichende Auswertung dieser Art, sind also nicht belastbar. Somit stellt sich die Frage gar nicht, ob diese eine Quelle reicht, um die Aussagen mit Fakten zu untermauern oder wir mehr brauchen. Wir haben schlicht nur die Entscheidung, ob wir diese eine BBG-Marketplace-Quelle als ausreichend relevant ansehen oder wir hingegen sagen müssen, dass das nicht so ist und wir deshalb keine Fakten auf diesem Gebiet liefern können fernab Hören-Sagen-Erinnerungen.


    In dieser Diskussion werden munter subjektiv empfundene Wahrnehmungen als Fakten und Grundlage für eine Argumentation dargestellt, obwohl es mehr als fraglich ist, ob diese "Fakten" überhaupt eine Überprüfung standhalten. Genau das und nicht mehr wollte ich mit meiner kleinen Auswertung zeigen.


    PS: Thx an Dumon für die eBay-Auswertung. Auch hier sind die Daten recht dünn, denn 5-6 Spiele in drei Monaten sind nicht viel und ich würde damit keine belastbare Aussage treffen wollen. Zumindest widersprechen die nicht den BGG-Marketplace-Daten, denn da wurden bei Lewis & Clark ebenso die letzten 6 Monate höhere Preise realisiert, während die Preise für Aquasphere und FFF durch die Neuauflagen eventuell verfälscht sind - hier und da.

    Wie unabhängig oder neutral kann ein Social-Media-Influencer im Brettspielumfeld überhaupt sein? 8o


    Hier geht es um verzichtbare Luxusgüter, bewertet von Leuten, die ihre Zuschauer auch oder vor allem unterhalten wollen. Das hier ist kein investigativer Journalismus. Wer das für sich nicht einordnen kann, soll sich gerne in welcher Form auch immer betrogen, hintergangen und ungefragt fühlen. Am Ende ist das aber völlig egal - in astronomischen Maßstäben sowieso. :*

    AndreasB78 : Welche anderen belastbaren Quellen kennst Du, um die Verkaufspreise der letzten xx Jahren einsehen zu können? Ich habe hier bewusst nur die Euro-Verkaufspreise genommen, weil damit der europäische Markt betrachtet wird, da das der Markt ist, über den hier diskutiert wird.


    Klar gehen in uninformierten Facebook-Verkaufsgruppen auch mal Spiele deutlich teurer weg. Klar kauft mal ein Japaner ein OOP-Eurogame für den x-fachen Preis. Nur sehe ich das als absolute Ausnahmen, die dann als Legenden in der Szene gehypt werden. Wenn es anders wäre, könnte ich mit meinen Spiele-Altlasten in Rente gehen. Wie schwierig ist es, für alte Spiele noch einigermassen vernünftige Preise zu erzielen, merke ich jedes Jahr neu bei der BGG NoShippingAuction vor der SPIEL.

    Zumindest galt das für Fiese Freunde Fette Feten genauso wie für AquaSphere wie für Lewis & Clark, welches OVP und/oder mit Promos dabei auch mal locker für über 100 Euro weg geht.

    Würde ich auch gerne glauben. Stimmt so leider aber nicht, auch wenn sich diese Ansichten hartnäckig halten. Die sind schlicht falsch, wenn man den europäischen Markt betrachtet und BGG als Referenz dazu nimmt. Die 100+ Euro Verkäufe waren anscheinend Einzelfälle, bei dem jemand einen anderen gefunden hat, der auch diesen Preis gezahlt hat. In der Masse kann man froh sein, überhaupt den ursprünglichen Kaufpreis zu bekommen, wie ich selbst erfahren habe.


    Fiese Freunde Fette Feten im Geekmarket

    Price History | GeekMarket

    1 von 36 Exemplaren ist für über 50 Euro verkauft worden, alle anderen 35 Exemplare der letzten 14 Jahre eher um oder unter 40 Euro


    Aquasphere im Geekmarket

    Price History | GeekMarket

    4 von 49 Exemplaren sind für über 55 Euro verkauft worden, alle anderen 45 Exemplare der letzten 5 Jahre eher um 40 Euro


    Lewis & Clark im Geekmarket

    Price History | GeekMarket

    8 von 80 Exemplaren wurden für 60 Euro oder mehr verkauft, alle anderen 72 Exemplare der letzten 6 Jahre eher für 30 bis 40 Euro. Erst ab Mitte 2019 wurden höhere Preise realisiert, die fünf Jahre davor hat sich kaum jemand für das Spiel interessiert


    Fast alle alten Spiele, die nicht mehr hergestellt werden, die will auch niemand mehr haben. Ausnahmen davon sind auch solche. Wenn es anders wäre, würden Hunter & Cron nicht mit einer Miniauflage starten. Deshalb sehe ich deren Neuveröffentlichungen auch eher als Marketinginstrument, um sich ins Gespräch zu bringen mit exklusiven Inhalten.


    Es gibt immer einzelne, die verzweifelt Höchstpreise bezahlen. Wenn man diese Preise aber als eigenen Weckruf versteht, sein eigenes Exemplar versilbern zu wollen, ist es meist zu spät. Besonders weil sich dann vermehrt Angebote erneut unterbieten und doch keinen Käufer finden. Diesen Hype habe ich erst letztens im Herbst um Macao gelesen. Bis zu 80 Euro sollten da bezahlt worden sein. Ja, aber wohl nur in wenigen Einzelfällen. Mein nur einmal gespieltes Exemplar ohne Abnutzungsspuren konnte ich nur mit Not für gerade mal die Hälfte verkaufen und wenn ich den ganzen Zeitaufwand dafür gegenrechnen würde, hätte ich auf den Verkauf eher verzichten sollen.

    Lewis & Clark soll solitär sein? Ich habe das zwar länger nicht mehr gespielt, damals aber häufig und jede Partie fühlte sich für mich interaktiv an. Was man eben bei Eurogames so "interaktiv" nennen kann. Konkret ...

    • Auf dem Versammlungsplatz sammeln sich Indianer. Will ich hier aktiv werden, muss ich abschätzen können, ob und wann meine Mitspieler diese Aktion auch wählen wollen und damit den Versammlungsplatz leeren könnten.
    • Nehme ich Rohstoffe, profitiere ich von den Kartenauslagen meiner Mitspieler links-rechts sitzend. Auch hier sollte ich abschätzen können, wann meine Mitspieler ihre Karten wieder auf die Hand nehmen und somit ihre Kartenauslage abräumen und mir die Chance nehmen, von deren Kartenauslage zu profitieren.
    • Auf dem Weg in Richtung Zielfeld überspringt man durch Mitspieler besetzte Felder. Auch hier sollte ich ein Auge darauf haben, selbst keine direkten Vorlage zu geben an Schlüsselpositionen im Übergang Fluß- zu Bergfeldern, aber ebenso von Mitspielervorlagen zur richtigen Zeit zu profitieren.

    Bin zudem gespannt, ob Hunter & Cron das Spiel aufwerten kann. Denn, ich da zitiere ich mich einfach selbst mit meiner Hall9000-Wertung:


    "Die Karten sind arg dünn und voller unterschiedlicher Symbole, deren genaue Bedeutung man erstmal für jede Karte neu nachschlagen muss. Zudem dauert es in Fünferrunde zu lang und fordert Grübler heraus, sich dabei totzudenken. Kommt man damit klar, nutzt Kartenhüllen, nimmt sich Zeit für das Kennenlernen neuer Karten, spielt es in Erstspieler- oder Grübelrunden lieber zu dritt, dann kann man ein aussergewöhnliches Spiel erleben. Toller Mechanismen-Mix aus Workerplacement und Karten-Managment konzentriert auf ein Wettrennen, endlich mal wieder ganz ohne Siegpunkte. Für mich nach x Partien eines der ESSEN 2013 Vielspieler-Highlights und Anwärter auf den DSP 2014."

    Bessere Kartenqualität und Kurzübersichten der Symbole und Karten wären prima. Aber da ich das Spiel schon im Schrank stehen habe, bin ich eh nicht die Zielgruppe.