Zur Klarstellung, bevor das jemand falsch versteht oder Widersprüche sieht, die nicht da sind: ich habe Massive Darkness irgendwann doch verkauft, weil (a) ich kein großer Miniaturenfan bin, (b) Coop es schwer hat bei mir und meinem Umfeld (Frau + regelmäßige Mitspieler) und (c) das Spiel überproportional viel Platz belegt hat. Da war mir das Geld, das ich noch dafür bekommen habe, lieber. Dennoch glaube ich, dass das Spiel im Sinne der Fragestellung ("einfacher Fantasy-Dungeon-Crawler gesucht") eine Empfehlung wert ist. Genau das liefert nämlich MD recht gut.
Gewisse Balance-Probleme hat das Spiel aber, das sollte man trotzdem nicht unter den Teppich kehren. Da sollte man zumindest wissen, worauf man sich einlässt. Da ist zum einen der Start, der von leicht bis unschaffbar variieren kann, allerdings mit dem großen Vorteil, dass "unschaffbar" nach 15 Minuten klar ist und nicht nach einer Stunde Spielzeit aus heiterem Himmel kommt. Einfach abhaken, neu anfangen und weiter geht's.
Zum anderen sind die unterschiedlichen Upgrade-Pfade der Helden klar unterschiedlich gut und das muss man thematisch angehen können (d.h. rollenspielmäßig die Upgrades machen, die zum Charakter passen) und/oder es als Weg sehen, den Schwierigkeitsgrad zu steuern. Wenn man da in Euro-Spieler-Manier Power-Levelling und Detailoptimierung betreibt und immer auf maximale Effizienz beim Ausgeben der Erfahrungspunkte achtet, dann sollte man sich nicht beklagen, dass die Szenarien gegen Spielmitte oft kinderleicht werden. Das ist ein Spiel zum Spaß haben, Alkoholkonsum dabei kein Problem.