Heute Abend kam bei uns das gestern gelieferte #ItsAWonderfulWorld auf den Tisch.
Und auf besonderen Wunsch von PowerPlant schildere ich mal meinen Ersteindruck vom Spiel.
Ich habe bei der KS Kampagne mitgemacht und den Heritage Pledge gewählt. Neben dem Grundspiel und den Stretchgoals befinden sich daher noch 2 zusätzliche Boxen im extra großen Spielkarton, die jeweils einen Kampagnen-Modus enthalten.
Das Spiel ist für 1-5 Personen geeignet, enthält neben einem normalen Solo-Modus auch mehrere Solo-Kampagnen. Die Spieldauer wird mit 45 Minuten angegeben, was ich auch grundsätzlich für realistisch halte, jedenfalls wenn man die Karten und Kombinationsmöglichkeiten erstmal kennt.
Das Spielmaterial ist exzellent. Ich bin ja generell ein großer Fan wertiger Materialien und gut sortierter Inlays. Bei Spielen, die mir gefallen, habe ich daher fürs Pimpen bereits einen Haufen Zeit, Geld und Mühe investiert. Hier gibt es nichts zu pimpen, es ist alles wunderbar.
Die Oberfläche des Spielkartons und der Token ist glatt-matt und wertig.
Die Spielmaterialien sind in passend bedruckte Pappschachteln verstaut, die durch Schaumstoffeinlagen ideal in der Box Platz finden:
Die Token bestehen im Inneren aus schwarz bedruckter Pappe und ließen sich nahezu rückstandslos aus dem Stanzbogen entfernen:
Zu den Kickstarter-Materialien gehörten zudem kleine Plastikschälchen und ein Rundenanzeiger aus Holz.
Die Anleitung des Grundspiels besteht aus 8 Seiten und ist in meinem Fall auf englisch. Auch mit eher mäßigen Englisch-Kenntnissen top verständlich und mit reichlich Beispiel-Bildern unterfüttert. So soll es sein
Die Regeln kurz zusammengefasst: Das Spiel geht über 4 Runden, die sich jeweils in 3 Phasen aufteilen. Zunächst erhält jeder Spieler zufällig eine Empire Karte, welche unterschiedliche Produktions- und Endwertungsboni liefern.
1. Draft-Phase: Jeder bekommt 7 (im Spiel zu zweit 10) Karten, die je nach Runde entweder mit oder gegen den Uhrzeigersinn weitergegeben werden.
2. Planungsphase: Hier entscheiden die Spieler, ob sie die gedrafteten Karten gegen Ressourcen recyceln oder ob sie die Karten bauen wollen. Letztere Karten werden in den Konstruktionsbereich geschoben. Sobald alle Ressourcen für eine Karte vorhanden sind, wird diese gebaut und an die Empire-Karte angelegt.
3. Produktionsphase: Die Spieler erhalten die Ressourcen ihres Empires und die Ressourcen, die ihnen manche der bereits gebauten Karten geben.
Spielerisch ist hier im Grundspiel erstmal nicht viel Neues aber es ist eine schöne Kombination aus Drafting und Engine Building, mit Material, das haptisch und optisch Spaß macht. Die Grafik der Karten gefällt uns ausgesprochen gut und die Karten zeigen auch nicht bereits vom bloßen Angucken Gebrauchsspuren (grummeliger Blick Richtung #PaladineDesWestfrankenreichs ).
Anleihen aus #7Wonders lassen sich nicht leugnen. It's a wonderful World ist jedoch auch zu zweit gut spielbar und bietet einen Solomodus. Ich empfinde den Aufforderungscharakter optisch gegenüber 7 Wonders als höher und bin sehr gespannt auf den Kampagnen-Modus. Auch wurden die Entscheidungen, welche Karten gewählt, gebaut oder recycelt werden sollen, ab der 3. Runde überraschend kniffelig. Durch viele der Karten sind Kombo-Punkte möglich, sodass man auch mal ins Grübeln kommt. Das Spiel ist definitiv eher Multiplayer-Solitär, das muss man mögen. Vom Spielgefühl hat es mich ein Stück weit auch an #ImperialSettlers erinnert, wo anfangs die ersten Züge ja ebenfalls kaum was einbringen und später dann die Engine richtig durch die Decke geht.
Ich musste mich am Ende jedenfalls mit 41 zu 51 geschlagen geben, ich hätte wohl die ein oder andere Karte besser doch meinem Mann weggeschnappt, statt mich überwiegend auf mein eigenes Reich zu konzentrieren.
Ersteindruck: 7,5 - 8 Punkte.
Hier ist spannend, was der Kampagnen-Modus so bietet. Durch die Kampagnen werden auch nach und nach immer mehr Karten dem Grundspiel zugefügt. Für Abwechslung ist daher gesorgt. Die Karten des Grundspiels alleine sind mir jeweils einen Tick zu häufig im Stapel gewesen, von daher bin ich froh, All-in gegangen zu sein.
7 Wonders wird allein aufgrund der hohen Spieleranzahl und als Klassiker im Regal bleiben. It's a wonderful World wird daneben auf jeden Fall auch erstmal bleiben und ausgiebig getestet werden. Ein gutes Spiel, dessen Kauf ich nicht bereue. Völlig geflasht bin ich aber nicht, dafür ist es mir bislang doch etwas zu monoton. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt dennoch in meinen Augen