Um die Brücke zurück zum Thema zu schlagen: wenn ein Global Player aus dem Computerspielebereich ernsthaft versucht, ein zweites Standbein im Brettspielbereich aufzubauen, dann hat der auch genug Geld, um für die entsprechende redaktionelle Qualität zu sorgen und für alles andere, wo sich Entwicklung, Produktion und Distribution von PC-Spielen gegenüber Brettspielen unterscheiden.
Er mag genug Geld haben, aber das bedeutet leider nicht automatisch, dass er auch das Bewusstsein dafür hat, dass die redaktionelle Qualität der Computerspielabteilung nicht zwingend für ein Brettspiel ausreicht. Ich hatte in den vergangenen 10 Jahren durchaus einige Male mit Computerspielefirmen zu tun. Und da habe ich zum Beispiel zweimal die Erfahrung gemacht, dass es schon ein fertiges Brettspiel gab, ohne dass ein Brettspielredakteur involviert war, und beide Spiele hatten aus meiner Sicht einige redaktionelle Mängel. Im beiden Fällen waren die Verlage nicht bereit, über Änderungen nachzudenken.
Eine Mini-Bitte, weil es gerade ganz gut passt und echt oft durcheinander rutscht. lasst doch die Ikonographie aus dem Spiel. Mit Brettspielsymbolen hat die nichts am Hut
Doch, hat sie. Das hatten wir mal letztes Jahr:
Arbeit von Redakteuren / Prototypentests
Was Illustrationen angeht und bis zu einem gewissen grad auch Grafikdesign kann eine Computerspielefirma ziemlich aus den vollen Schöpfen bei einem Lizenzprodukt ohne etwas from the scratch neu machen zu müssen.
Ich kenne es bisher anders, nämlich dass die trotzdem jede Menge Geld in die Hand nehmen, um für das Brettspiel neue Illustrationen anzufertigen. Vielleicht wollen sie vermeiden, dass die Fans des Computerspiels, die das Brettspiel kaufen, sofort erkennen, dass hier "alte" Grafik recycelt wurde, weil das den Ruf der Firma schädigen könnte?