Beiträge von Bierbart im Thema „25.11.-01.12.2019“

    Am Sonntag hat's mal wieder ordentlich gekracht in Westeros. Der Eiserne Thron. Zu acht, also mit "Mutter der Drachen"-Erweiterung. Kein Sieger, weil Abbruch nach Runde 6, um halb 2 in der Nacht. Und mit den alternativen Karten aus "Dance with Dragons", was die übliche Dynamik signifikant verändert.


    Heftiges, sehr unterhaltsames Spiel. Hochemotionale Atmosphäre, aber zum Glück keine ernsthaften Verstimmungen. Es kommt ja bei diesem Spiel leider öfter mal vor, dass sich die Leute ernsthaft angiften. Mnja. Es ist schon ein Drecksspiel, das ist sicher, aber irgendwo doch außergewöhnlich spannend. Na ja. Also diesmal alles im grünen Bereich.


    Effektiv macht es zumindest für die Stimmung am Tisch auf jeden Fall einen ziemlichen Unterschied, ob nun sechs Spieler diskutieren, oder acht. Es ist vom Unterhaltungswert spürbar besser als zu sechst. Alleine vom Lautstärkepegel her -- genial! So viel Gezoffe, so viel Hin und Her... herrlich. So muss es sein. Das war der bleibende Eindruck dieser Partie. Der Nachteil ist selbstverständlich, dass sich die Spielzeit in die Länge zieht. 6 Runden in 5 Stunden, rechnen wir hoch: Die Partie hätte vermutlich um die 10 Stunden gedauert.


    Aber es war, davon abgesehen, auch eine Partie mit einigen Highlights. Alle drei Drachen haben wir gemeinschaftlich ganz schnell geschlachtet, kaum, dass sie ihren stinkenden Fuß auf Westeros gesetzt hatten. Sieben Leute jubeln, einer ärgert sich. Kein Tanz der Drachen heute, muhaha! Sehr, sehr lustig, das Ganze. Überhaupt -- die Targaryens mussten auch gut einstecken. Weil: Lerneffekt aus vorangegangenen Partien, in denen Targaryen immer(!) das Spiel für sich entschieden hatten. Wenn dann noch der zweiterfahrenste Spieler in der Runde die Targaryens steuert, dann ist ja wohl eindeutig geklärt, wer der Feind ist, nicht wahr?


    Die üblichen Verdächtigen gingen diesmal sowieso unter, und zwar darum, weil die Underdocks zusammengehalten haben! Auch das war ein Grund dafür, warum diese Partie sich so befriedigend anfühlte. Besonders dieser eine Spieler, der -- natürlich legitimerweise, das wollen wir nicht infrage stellen -- immer so ultra-gnadenlos gegen sein ausgewähltes Opfer vorgeht, hat als Tyrell diesmal richtig leiden müssen, zumindest ab grob Runde 5. Geil! War ja auch unverschämt, dass er als erfahrenster Spieler in der Runde mit über 200(!) Partien sich mit dem zweitstärksten Spieler verbündete. Die Abreibung hat er sich lange und redlich verdient, der Arsch. Nur die Lannister-Spielerin wollte nicht mitmachen beim gemeinschaftlichen Tyrell-Verkloppen, weil sie damit zufrieden war, in jeder Runde ihre Schildkröte aufzubauen und einfach dabei zuzusehen, wie der Rest sich gegenseitig abmurkste. Ein bisschen lame, die Strategie, aber funktionierte soweit gut (wenn auch vermutlich und maßgeblich darum, weil die alternativen Kampfkarten den Greyjoys doch ganz schön den Zahn ziehen).


    Außerdem war eins echt super, und das werde ich so schnell auch nicht vergessen: In Runde 6 gab es ein Bieten auf die Einflussleisten, und wie es der Zufall wollte, hatten nur wir Loser noch einen kleinen Rest Einfluss übrig. Die Menschheitsplagen Tyrell und Targaryen, sowie auch Lannister konnten nicht mitbieten. So haben wir, die Allianz der Gedemütigten und Geschlagenen, uns einfach so ohne Aufbieten von Einfluss vom am Boden liegenden Martell an die Spitzen setzen lassen. Ach, war das schön.


    Um zum Schluss auf die Frage des Spiels zu acht noch einmal zurückzukommen: Ich glaube, Baratheon, Arryn und Martell sind auf dieser Karte benachteiligt, denn sie stecken strategisch ganz schön in der Klemme, mit den normalerweise ziemlich überlegenen Targaryens im Osten, und nochmal je drei anderen Fraktionen vor der Haustüre auf Westeros. Insbesondere als Tyrell sieht die Welt doch deutlich entspannter aus.


    #DerEiserneThron2ndEdition #DerEiserneThron2ndEditionMutterDerDrachen