Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „25.11.-01.12.2019“

    Wieder ist eine Woche rum.


    Drei Spiele mit insgesamt sieben Partien:


    Coffee Roaster (1xsolo)


    Reines Solospiel, seltener Fall in meinem Bestand.

    Erstpartie, leicht, Kaffeesorte Sao Paulo, 17 Punkte. Kann man nicht meckern.

    Das hat etwas von Bagbuilding. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Tassenprobe, für die ja alle Plättchen blind aus dem Sack gezogen werden? Durchaus nicht unspannend.


    Little Town (2 Partien, 1x solo für 2, 1x zu zweit)


    Nicht zu verwechseln mit Tiny Towns, das jedenfalls auf dem Spielplan schon arg abstrakt aussieht.


    Kein großes, schweres Spiel. Die Zufallselemente liegen fast komplett vor dem Spiel (Auswahl der Spielplanseite, Auswahl/Auslosung der 12 Bauplättchen (aus 24) und der Zielkarten (bei zwei Spielern jeder 4/16). Im Spiel selbst kennt man außer den Zielkarten der Mitspieler alle Informationen; trotzdem spielt es schon eine Rolle, auch bei zwei Spielern, wo der andere seine Plättchen baut. Macht auch zu zweit Spaß, obwohl das Gedränge bei drei oder vier Spielern sicher größer ist, will sagen, man wird nicht so viel Gelegenheit zum Bauen bekommen, es gibt ja nur 12 Gebäude + 5 Getreidefelder. Gebäude anderer Spieler kann man auch nutzen (aktivieren), muss dafür aber eine Münze zahlen, deren Beschaffung auch bei nur zwei Spielern nicht unbedingt einfach und abhängig davon ist, welche Gebäude überhaupt im Spiel sind. Ausgang: unentschieden, einen Tiebreaker gibt es nicht.


    Glen More II Chronicles (4 Partien, 1xsolo für zwei, 3x zu zweit).


    Zunächst habe ich einfach ein Grundspiel solo für zwei Spieler gespielt. Dann haben wir 3x zu zweit gespielt.

    Zu zweit zunächst mal ein Grundspiel. Dann eine Partie mit Chronicles A (Nessie), I (Bootsfahrt auf Fluss) und II (Berg). In der letzten Partie haben wir auch noch Chronicle III hinzu genommen (Whisky reifen und für Punkte verkaufen).


    Schon das alte Glen More war ein gutes Spiel, die Chronicles machen es aber deutlich interessanter.


    Auch mit Chronicles ist das immer noch Glen More, es kommen aber immer mehr neue Aspekte hinzu.


    Chronicle A (Nessie) fügt eine Nessiefigur hinzu. Immer wenn ein Spieler auf dem Rondell darüber hinwegzieht, wird eine Ereigniskarte gezogen. Das kann bis zu sechs Punkte bringen, oder auch nicht.


    Chronicle I (Flussfahrt). Im Grundspiel ist das Ausgangsdoppelplättchen ja ein Flussfeld. Weitere Flussfelder müssen den Fluss verlängern, kein anderes Plättchen darf so gelegt werden, dass es den Fluss blockiert. Einen tieferen Sinn hat der Fluss als solcher ansonsten im Grundspiel nicht. Das ändert sich mit Chronicle I. Die Flüsse der Spieler gelten als miteinander verbunden, bei zwei Spielern werden beidseits jeweils Zusatzflussplättchen (Länge 5 Felder) zwischen die Spieler gelegt. Der so entstandene "Rund"fluss kann ab einem bestimmten Zeitpunkt im Spiel mit Booten befahren werden, von denen jeder Spieler eines hat. Schritte, mit denen man sonst seine Schotten bewegt, kann man für die Fahrt des Schiffes verwenden. An jeder Heimatburg und an jeder neutralen Burg, insgesamt also an vier Burgen, liegen Bonusplättchen, von denen man eines wählen kann, wenn man dort ankommt/vorbeifährt. Wer zuerst kommt, hat die größere Auswahl. Wer als erster einen vollen Umlauf schafft (weiter darf man nicht fahren), bekommt 15 Punkte, der nächste nur noch 10, der dritte noch weniger. Der Letzte bekommt eine Karte, die ihn als solchen ausweist, will sagen, er bekommt nicht nur keine Punkte, seine Münzen zählen am Ende auch nichts; eine solche Karte bekommt auch, wer bei Spielende den Umlauf noch nicht geschafft hat. Da liegt schon Spannung drin, zumal angelegte Flussplättchen den Weg verlängern.


    Chronicle II (Berg) enthält nur genau das, einen Berg, der auf 1 oder 2 Felder des Rondells gelegt wird. Wer darüber hinwegzieht, muss einen Rohstoff oder eine Münze am Berg zurücklassen. Wer sich auf den Berg stellt, muss nichts zahlen und darf alles mitnehmen, wenn er wieder geht, was auf dem Berg sich angesammelt hat.


    Chronicle III (Whisky Reifung). Die Fässer bekommen einen zusätzlichen Sinn. Sie werden im Keller eingelagert, den man wie in Viticulture ausbauen kann. Es gibt weitere Plättchen für das Rondell (die 5 Brennereien werden durch andere ersetzt und zwei weitere kommen hinzu), die eine neue Aktivierung ermöglichen, den Reifungsschritt. Dabei wird ein im Keller befindliches Fass wie in Viticulture um einen Platz nach rechts geschoben, der Whisky reift und wird wertvoller. Ein Fass kann so einen Wert von 0-15 Punkten haben. Diesen Wert kann man allerdings nur realisieren, wenn man auf dem Rondell eines der nur insgesamt drei vorkommenden Verkaufsfelder betritt oder überquert. Wer nur überquert kann ein Fass verkaufen, wenn das einzige Bonusfeld noch frei ist, wer das Verkaufsfeld betritt, darf, falls freie Felder dafür vorhanden, zwei Fässer verkaufen. Bei zwei Spielern gibt es auf einem Verkaufsplättchen nur zwei Felder, auf denen Fässer stehen können. Verkauft wird für Punkte. Fässer im Keller behalten ansonsten ihren üblichen Sinn. Ihre Reifung nützt nichts, wenn man keine Gelegenheit zum Verkaufen findet.


    In unserer letzten Partie (Chronicles A, I-III) habe ich gegen meine Frau mal gewinnen können.


    Chronicle IV braucht mindestens 3 Spieler, aber uns erwarten ja noch Chronicles VI-VIII.


    Ein Dank an Steffen, diese Neuausgabe ist ein spielerischer Gewinn.