Beiträge von Huutini im Thema „Sind viele Siegpunkte befriedigend?“

    All die massive Arbeit, die ich in Cooper Island investiere, mündet in wenigen Punkten, die mit quasi null Aufwand wieder verlorengehen können, und ich bewege mich nicht mal auf der Punkteleiste weiter.

    man bewegt doch schon ziemlich oft eines seiner Schiffe zumindest ein Feld weiter

    Oder man baut doch schon ziemlich oft Ankerpunkte ab und tut es eben nicht ...
    Und bevor du, Lemuel oder ein anderer es anbringt: ja, mehr Erfahrung, weniger Ankerpunkte, etc.
    Dessen bin ich mir bewusst. Was nichts daran ändert, dass mein von dir zitiertes Szenario eintreten kann und dann extrem frustrierend ist, und dein Szenario eben nicht immer selbstverständlich ist.

    Beutelglück, eines halben Dutzend Ressourcen und 1-2 Aktionen, um irgendwie 1-2 Punkte zu machen. Und wenn man Pech hat, bringen diese einem nicht mal einen Fortschritt, weil man dafür nur Ankerpunkte wegnehmen darf. Das fühlte sich für mich nicht belohnend an.

    Belohnend ist das nächste Spiel ;) Das ist der Kniff. Das Spiel taugt daher nicht für das, was heute gefühlt so oft passiert. Man spielt ein Spiel in einer Gruppe und das war es dann. So erlebe ich das zumindest. Ich spiele gerne Spiele öfters und muss es für Rezensionen auch. Das mache ich fast immer mit unterschiedlichen Leute, weil viele gerne Erstspieler, maximal Zweitspieler sind, weil die Zeit nicht reicht. Denn da wartet die nächste große Sache.

    Das ist mir zu pauschal.
    Ich habe durchaus Spiele, die mir beim ersten Mal wenig zusagen, oder die ich in der falschen Gruppe spiele, und die ich später in anderem Rahmen nochmal spiele - manchmal ändert das meinen Eindruck, oft genug nicht.

    Aber ganz egal wie: Ich habe es wirklich sehr, sehr selten, dass ich ein Spiel spiele, und irgendwann der Punkt eintritt, dass ich frustriert werde, mich langweile, und ich einfach nur noch will, dass es endlich zu Ende ist. Das haben bisher drei, vier Spiele bei mir ausgelöst. Cooper Island war eines davon.
    Wenn es ein Charakterfehler ist, oder es "heute zu oft passiert", dass Leute sich deswegen kein zweites Mal an ein Spiel setzen möchten, dann feiere ich meinen Charakterfehler und die heutige Zeit, denn kein Mensch, egal ob Erstspieler, Zweitspieler oder was auch immer, sollte sich genötigt fühlen, sich ein zweites Mal an ein Spiel zu setzen, das ihm eine derart schlechte Zeit beschert hat, ganz egal, wie kniffig die Belohnung beim nächsten Spiel ist.

    (Warum fällt es manchen Menschen so schwer, sich vorzustellen, dass man auch ein Spiel, das man öfter spielen muss, um es zu beherrschen, schon beim ersten Mal spielen schlicht nicht mag?!?)

    Grundsätzlich hängt das vom Spiel ab. In der Regel hat ja jedes Spiel einen irgendwie gearteten Belohnungsmechanismus (Dopaminausschüttung, Spielfreude etc.).

    Bei manchen Spielen, wie Ganz schön Clever, Fleet - the Dice Game oder Tapestry liegt der Reiz also m.E. sehr wohl darin, gute Kombos zu zünden, die viele Punkte geben, und da setze ich durchaus mehr Punkte mit mehr Belhnungsmechanismus mit mehr Befriedigung gleich.
    Ich bezweifle, dass irgendjemand NICHT unbefriedigt wäre, wenn seine Runde Tapestry oder Ganz Schön Clever mit 40 Punkten endet.

    Andere Spiele, wie Rebellion, verzichten ganz auf Punkte (hier widerspreche ich Hessbert84), da liegt die Belohnung und die Befriedigung ja darin, seinen Gegenspieler auszutricksen, reinzulegen oder strategisch zu besiegen. Das Imperium spielt gar nicht auf Punkte, und die Sympathiepunkte der Rebellen funktionieren ja anders als klassische Siegpunkte.

    Mein Hauptproblem bei Cooper Island war und ist die Unverhältnismäßigkeit: Es bedarf unglaublicher Denkleistung, einer ordentlichen Portion Beutelglück, eines halben Dutzend Ressourcen und 1-2 Aktionen, um irgendwie 1-2 Punkte zu machen. Und wenn man Pech hat, bringen diese einem nicht mal einen Fortschritt, weil man dafür nur Ankerpunkte wegnehmen darf. Das fühlte sich für mich nicht belohnend an.
    Und wenn dann (jetzt kommt die Unverhältnismäßigkeit) auch noch für jede. einzelne. fehlende. Nahrungsressource. gleich ein ganzer Punkt abgezogen wird, was wiederum in Ankerpunkten endet, was wiederum in einem (ja, für mich) mangelnden Belohnungsgefühl mündet, WENN man dann Punkte macht, dann hat das Spiel bei mir diesen Belohnungsaspekt verfehlt.

    All die massive Arbeit, die ich in Cooper Island investiere, mündet in wenigen Punkten, die mit quasi null Aufwand wieder verlorengehen können, und ich bewege mich nicht mal auf der Punkteleiste weiter.

    Also ja, ich für mich kann sagen: Ich mag es, wenn mich Punkte für meine Arbeit belohnen. Ob das nun wenig oder viele sind, ist erstmal egal und vom Spiel abhängig. Das Punktesystem in Cooper Island empfand ich hingegen als bestrafend und frustrierend, was dazu führt, dass ich das Spiel nicht mehr anrühren werde.