Grundsätzlich hängt das vom Spiel ab. In der Regel hat ja jedes Spiel einen irgendwie gearteten Belohnungsmechanismus (Dopaminausschüttung, Spielfreude etc.).
Bei manchen Spielen, wie Ganz schön Clever, Fleet - the Dice Game oder Tapestry liegt der Reiz also m.E. sehr wohl darin, gute Kombos zu zünden, die viele Punkte geben, und da setze ich durchaus mehr Punkte mit mehr Belhnungsmechanismus mit mehr Befriedigung gleich.
Ich bezweifle, dass irgendjemand NICHT unbefriedigt wäre, wenn seine Runde Tapestry oder Ganz Schön Clever mit 40 Punkten endet.
Andere Spiele, wie Rebellion, verzichten ganz auf Punkte (hier widerspreche ich Hessbert84), da liegt die Belohnung und die Befriedigung ja darin, seinen Gegenspieler auszutricksen, reinzulegen oder strategisch zu besiegen. Das Imperium spielt gar nicht auf Punkte, und die Sympathiepunkte der Rebellen funktionieren ja anders als klassische Siegpunkte.
Mein Hauptproblem bei Cooper Island war und ist die Unverhältnismäßigkeit: Es bedarf unglaublicher Denkleistung, einer ordentlichen Portion Beutelglück, eines halben Dutzend Ressourcen und 1-2 Aktionen, um irgendwie 1-2 Punkte zu machen. Und wenn man Pech hat, bringen diese einem nicht mal einen Fortschritt, weil man dafür nur Ankerpunkte wegnehmen darf. Das fühlte sich für mich nicht belohnend an.
Und wenn dann (jetzt kommt die Unverhältnismäßigkeit) auch noch für jede. einzelne. fehlende. Nahrungsressource. gleich ein ganzer Punkt abgezogen wird, was wiederum in Ankerpunkten endet, was wiederum in einem (ja, für mich) mangelnden Belohnungsgefühl mündet, WENN man dann Punkte macht, dann hat das Spiel bei mir diesen Belohnungsaspekt verfehlt.
All die massive Arbeit, die ich in Cooper Island investiere, mündet in wenigen Punkten, die mit quasi null Aufwand wieder verlorengehen können, und ich bewege mich nicht mal auf der Punkteleiste weiter.
Also ja, ich für mich kann sagen: Ich mag es, wenn mich Punkte für meine Arbeit belohnen. Ob das nun wenig oder viele sind, ist erstmal egal und vom Spiel abhängig. Das Punktesystem in Cooper Island empfand ich hingegen als bestrafend und frustrierend, was dazu führt, dass ich das Spiel nicht mehr anrühren werde.