Beiträge von Bundyman im Thema „18.11.-24.11.2019“

    Am Sonntag gab es nachmittags eine Viererpartie #1846. Für uns alle war es das erste 1846, aber da wir alle schon 18xx Erfahrung hatten, brauchte ich nur die markanten Unterschiede zu 1830 und 1844 erklären. Wir starteten etwas holprig mit dem Verkauf der Private Companies, welche hier nicht versteigert, sondern von 6 verdeckt gezogenen Karten ausgewählt werden. Davon wählt man eine aus und legt sie verdeckt vor sich ab, die anderen fünf schiebt man unter den Stapel und der rechte Nachbar darf sechs Karten von oben ziehen. Wenn man eine Nummernkarte auswählt, legt man fest das man keine PC-Karte kaufen will, aber auch da kann es passieren, das man keine Nummernkarte zieht und dann eine Private Company kaufen muss.

    Ich hatte mich für die Lake Shore Line (LSL) und die Michigan Southern (MS), eine Kleinbahn mit 2er Lok, entschieden. Die beiden gehen in der Gegend von Detroit ihren Geschäften nach. Ich lehnte mich nach der ersten Aktienrunde zurück, und kaufte nur Aktien von meinen Mitspielern ein. So besaß ich 2 Illinois, 1 Pennsylvania und 1 Grand Trunk. Die 2 Illinois konnte ich mir von meinen 400$ Startkapital gerade leisten, da der Mitspieler die IC für nur 40$ pro Aktie niedrig eröffnete. In 1846 machen die Gesellschaften, etwas ungewöhnlich, schon mit dem Kauf der 20% Präsidentenaktie auf, und verkaufen dann aus ihrem Treasury (Betriebskapital) weiter 10%-Anteilsscheine zum aktuellen Börsenwert. Das spült ihnen dann im Verlauf des Spiels weiteres Betriebskapital in die Kasse. Von daher lassen sich hier ganz neue Wege zur Finanzierung von Lok- und Gleisbau finden.

    Meine Michigan Southern fuhr in der 1.OR, gleich 60$ ein nachdem ich 40$ für den Gleisbau nach Toledo gezahlt hatte, denn in 1846 darf man bis zu 2 Gleisteile in jeder Operationsrunde legen, wobei jedes Teil die Gesellschaft mindestens 20$ kostet. Wenn Wasser oder Hügel im Weg stehen, kann ein Streckenteil auch bis zu 60$ kosten. Die ersten beiden OR´s gingen zu Ende und die 2er Loks waren, bis auf eine Lok leergekauft. Das waren die Voraussetzungen für mich mit etwas privatem Geld in die 2. Aktienrunden zu gehen. Ich hatte den Priority Deal und so konnte ich sicher wählen, ob ich die NYC, ERR oder BO eröffnen werde. Ich prüfte meine Barbestände und so wurde die NYC für einen Kurs von 90 Dollar in Betrieb genommen.


    Die lieben Mitspieler kauften in der 2. AR überwiegend ihre eigenen Papiere aus dem Treasury ihrer Gesellschaft. So konnte ich mit 30 % meiner NYC ins Rennen gehen, musste mich aber zur Finanzierung der eigenen Gesellschaft, von einer GT trennen. Bei 1846 fallen die Aktienkurse, aber nur wenn der Präsident der Gesellschaft seine Aktien verkauft, also war der GT Präsident nicht so sauer auf mich. Am Ende der Aktienrunde hatte nur ein Mitspieler eine NYC gekauft, was gut für meine Company war, denn jede Aktie im Treasury steigert in den beiden nachfolgenden OR´s das Betriebsvermögen. Die Mitspieler mussten auch den Bankpool leerkaufen, da sonst der Kurs um 1 Platz nach unten fällt, sobald ein oder mehrere Aktien im Bankpool einer Company liegenbleiben.

    In der 3.OR baute ich natürlich mit meiner kleinen MS in von Westen Richtung Cleveland und mit der NYC stieß ich von Osten nach Cleveland vor.

    Mein Kurs fiel auf 80 $ und ich entschied mich eine leicht teurere 4 er Lok, anstatt eine 3von5 Lok zu kaufen, da ich 4 lukrative Ziele auf der Strecke hatte. Glücklicherweise hatte eine Mitspieler zuvor noch die letzte 2er Lok weggekauft. So konnte die NYC in ihrer 2.OR mal gleich 120$ oder 140$ einfahren. Im Laufe der 5. und 6.OR wurde die IC mit ihren drei 2er Loks die ertragreichste Gesellschaft in der 2.Phase (grüne Gleise) und ich kaufte noch mal günstig 2 Papiere in der ereignisreichen 3. AR von ihr zu.

    Die 3.AR war dann auch wegweisend; ich konnte noch mal den Priority Deal halten und so konnte ich die zu mir passende Erie Railroad für 110 Dollar eröffnen. Kurios war dann, das die nachfolgenden Spieler dann die letzte Baltimore & Ohio, jeweils durchgleiten liessen, so daß Spieler 4, der Präsident der Illinois Central auch noch die BO für 150$ eröffnen durfte. Das ist auch der einzige Kritikpunkt von mir, das es im Spiel zu viert nur 6 Major-Companies gibt. Da während der 3.AR dann der 3.Spieler der Penny noch Aktien der Erie kaufte musste ich mich notgedrungen, von der Penny- und IC-Aktien trennen, ansonsten wäre ich die neue Erie gleich los gewesen.


    Ich fasse es kurz: Die Spieler mit den beiden Major Companies entwickelten sich recht gut, der Spieler der Grand-Trunk musste einmal dann durch den schnellen Ausverkauf der 5er und 4von6er Loks, dann eine 7von8er Lok aus dem eigenen Geldbeutel finanzieren, was ihn am Ende den dritten Platz kostete. Wir hatten noch knapp 500$ in der Bank und so wurde noch mal zwei weitere OR´s gespielt. Die sollten sich für mich auch auszahlen, denn mittlerweile hatten in der Operationsrunde zuvor, meine NYC durch die 3 oder 4 unverkauften Gesellschafts-Aktien, noch genug Geld über, und die gern in eine zweite 4von6er Lok investiert. Damit ging der Aktienkurs leicht in Richtung 200$ und später darüber. Das war möglich, da hier der Aktienmarkt Sprünge von 2 Steps zulässt, wenn das Einfahrergebnis hoch genug ist. Oberhalb der 150$-Linie sind sogar 3 Steps möglich.

    Da meine neue Erie noch bei rund 120 $ dümpelte, kaufte ich dann die zweite 5er Lok von der NYC für rund 200$ und damit gelang dann der Erie in der grauen Phase IV ein Ergebnis von rund 640$, was den Aktienkurs mehrere Steps springen liess. Am Ende brachte mir die Verlängerung von zwei OR´s knapp mit 250$ Vorsprung vom Spieler der IC und BO. Er fuhr mit seinen 5er und 6er Loks auf Dauer zu wenig ein, es hätte ihm aber gereicht, wenn es eine Runde früher zu Ende gewesen wäre. Ich war der einzige Spieler der keinen Bahnhof in Chicago hatte, und auch nie einen Ost-West-Verbindungsbonus befahren konnte, umso erstaunlicher das es zum Sieg genügte? Der Spieler der Pennsylvania, fuhr dann solide mit einer 8er noch hohe Ergebnisse ein, was ihn aber mit nur einer Lok auf den 3.Platz brachte. 1846 möchte ich noch mal irgendwann in einer drei oder fünf Spieler Konstellation probieren, da ich nach dieser 5 Stunden dauernden Partie, nicht behaupten kann, daß vier Spieler die beste Spieleranzahl ist.