Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Spiele bei einem Verlag "unterbringen" - wie funktioniert sowas?“

    Das hier Regalfläche aufgeführt wird, interessiert mich.

    Was ich damit meinte, war grob (ohne Anspruch an die Richtigkeit aller Details des Folgenden):

    Wenn ich ein Spiel bei Kosmos/Amigo/Ravensburger habe, kann ich relativ sicher davon ausgehen, dass es auch in Kaufhäusern, in den größeren Buchhandelsketten, vielleicht gar im Müller oder Rossmann rumliegt. Wenn ich bei Moses bin, gefühlt in jedem Museumsshop und jeder Buchhandlung der Republik (weil die da super präsent sind).

    Je nach Spiel wollen die Verlage es vielleicht auch gar nicht bei Rossmann haben (oder Rossmann will es nicht). Aber das Spiel wird bei einem der größeren Verlagshäuser definitiv für eine breitere Masse angeboten werden.

    Schon Pegasus, Feuerland und co kriegste gefühlt nur noch in der Hälfte dieser Läden.

    Und wenn ich ein Spiel bei einem richtigen Kleinverlag oder bei einem ausländischen Verlag habe, kriegste das in Deutschland bestenfalls im spezialisierten Handel ("Nerdladen") oder online. Die Chance, dass irgendwer drüber stolpert und es "einfach mal mitnimmt", sinkt dabei um gefühlte 99%.

    Nur zur Konkretisierung: Das muss nicht immer Geld sein, was da geboten wird...

    Das Komma in meinem Beitrag war sinngemäß als ein ":" gedacht.

    ... wer dir am meisten bietet:

    - "wie groß" die sind, also wie viel Auflage/Regalfläche/Aufmerksamkeit du kriegen tätest

    - mit wem du grundsätzlich gerne zusammenarbeiten würdest...

    - ob der Verlag so eine Sorte Spiel überhaupt "kann"...

    - ...

    Natürlich ist es nicht nur das Geld.

    Stellt ein Entwickler das Spiel mehreren Verlagen vor? Wird dann um Konditionen verhandelt?
    Gibt es bei sowas gemäß dem Fall dann auch mehrere Verhandlungs- oder Gebotsrunden?

    Aus Autorensicht: Selbstverständlich wird da "verhandelt".

    Zunächst einmal kuckst du als Autor, wer überhaupt Interesse an deinem Proto hat - wenn du nicht Alexander Pfister heißt, dann sind das erstmal nicht unbedingt alle (ich nehme an, auch bei ihm nicht).

    Das kannst du parallel mit mehreren Verlagen machen, oder hintereinander. Es gibt eine Reihe gar nicht unerfolgreiche Spiele, die jahrelang durch diverse Redaktionen gewandert und aus irgendwelchen Gründen fallen gelassen worden sind, bis mal ein Verlag Nägel mit Köpfen gemacht hat.

    Dann gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Probleme, die die Anzahl der interessierten Verlage einschränken kann: du hast den Pitch vermasselt, du oder der Redakteur hatten einen schlechten Tag, du hast keine Lust auf mehr als 12 Termine in Essen, hast Horrorgeschichten über den Verlag gehört, hast keine Lust auf die Sprachbarriere zu einem indonesischen Verlag, hast gedacht, bei denen lohnt es sich eh nicht, das anzubieten usw...

    Wenn mehrere Verlage Interesse haben, kuckst du als Autor, wer dir am meisten bietet, "wie groß" die sind, also wie viel Auflage/Regalfläche/Aufmerksamkeit du kriegen tätest, mit wem du grundsätzlich gerne zusammenarbeiten würdest... ob der Verlag so eine Sorte Spiel überhaupt "kann"...

    Eine Menge davon ist Bauchentscheidung und Verhandlungssache (da ist nix in Stein gemeißelt).

    Und vor allem... das ist erstmal ein Luxusproblem, dass mehrere dein Spiel haben wollen. ;)