Ein bisschen spät, aber ich will mich auch mal an der 300-Worte-Challenge versuchen.
Ziel des Spiels ist es, als Terraform-Unternehmen habitable Bedingungen für menschliches Leben auf dem Mars zu schaffen und dabei die Konkurrenz nach Möglichkeit auszustechen. Gradmesser für den Erfolg des eigenen Unternehmens sind wie üblich Siegpunkte. Das Spiel selbst setzt auf das Draften von Karten als zentralem Mechanismus, die anschliessend für den Ausbau der eigenen Industrie, temporäre sowie permanente Spieleffekte, den Auf- und Ausbau von Synergien und für das Terraformen der Marsoberfläche genutzt werden.
Das Spiel zeichnet sich vor allem durch zwei Aspekte aus:
Einerseits durch den enorm hohen Wiederspielwert, der durch die Vielzahl an Karten und möglichen Kartenkombinationen und durch die räumliche Variabilität der Terraforming-Prozesse auf dem Mars zustande kommt und durch Spezialfähigkeiten der Unternehmen weiter modifiziert wird.
Andererseits durch das intensive Erlebnis „Marskolonisation“, das trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – grafisch eher schlichter Gestaltung hervorragend die mentale Visualisierung stimuliert. Vor dem inneren Auge entwickelt sich die von rotem Staub bedeckte Einöde nach und nach in eine Landschaft aus Ozeanen, Wäldern und Städten, die mit steigender Temperatur und steigendem Sauerstoffgehalt der Atmosphäre zunehmend komplexeres Leben ermöglicht. Dabei werden in vereinfachter, aber sehr anschaulicher Form auch die Wechselwirkungen innerhalb und zwischen verschiedenen Ökosystemen einbezogen. So entsteht bei jedem Spieler eine eigene, kleine Welt mit ihren ganz spezifischen Eigenarten: Von algenbasierten Hydrokulturen über eine artenreiche Fauna oder über Schwerindustrie-orientierte Städte bis hin zu einem Allrounder – alles ist möglich.
Das Spiel bietet damit fast jedem Spielertypus ein Zuhause, egal ob man sich an der Prozessoptimierung seines Terraforming-Unternehmens erfreut oder auf ausreichend hohe Sauerstoffsättigung und Temperaturen hinarbeitet, um in den Städten endlich Haustiere halten zu können. Mit zunehmender Kenntnis verschiebt sich der Fokus verstärkt auf die Optimierungskomponente. Je nach Präferenz ist dies positiv oder negativ konnotiert. Einfacher Reset:
Länger nicht spielen.
Kurzum: Sehr gelungenes Spiel mit dem Gefühl, am Ende etwas erreicht zu haben.