Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Parks auf deutsch“

    Einer meiner Mitspieler (Lebensmotto: Wo ich bin, ist vorne!) hat sich nicht daran gehalten, auch nicht auf nochmalige Bitte.

    Spätestens das Nichtbefolgen der zweiten Bitte hätte bei mir dazu geführt, dass ich selbst sein Glas weggestellt hätte. Und hätte er es zurückgeholt und erneut auf dem Tisch abgestellt, hätte ich das Spiel abgebaut und eingepackt.

    Ähnliches habe ich auch schon mal gemacht. Aber in einer festen Gruppe, die schon seit rund 45 Jahren so besteht und zusammen spielt, ist das nicht immer ganz so einfach. Schon gar nicht, wenn man zusammen auf Reise ist und dadurch deutlich mehr "aufeinanderhängt" als im Alltag sonst üblich.

    Naja, tatsächlich ging ja nichts kaputt.

    Und inwiefern eine gewellte (oder verfärbte) Karte ein Ersetzen des ganzen Spiels rechtfertigt oder nicht, will ich im Freundeskreis nicht unbedingt diskutieren.

    (Die sind ja keine so Spiele-Geeks.)

    In meiner festen Spielgruppe waren wir vor ein paar Jahren mal wieder auf unserer jährlichen Wandertour. Der verfügbare Tisch zum Spielen war etwas klein. Deshalb habe ich ausdrücklich darum gebeten, keine Getränke auf den Spieltisch zu stellen. Einer meiner Mitspieler (Lebensmotto: Wo ich bin, ist vorne!) hat sich nicht daran gehalten, auch nicht auf nochmalige Bitte. Es kam, wie es kommen musste: Er kippte das Glas um und sein Rotwein ergoss sich über den Spielplan eines amerikanischen Spiels. Es war nichts "kaputt", aber der Spielplan war "gerötet".


    Bei so etwas hört bei mir, auch im festen Spielekreis, jeder Spaß auf. Ich habe vollen Ersatz verlangt und auch bekommen. Ein Spiel darf vom Spielen Gebrauchsspuren bekommen, aber das geht zu weit.

    Aber für die thematische Umsetzung eines Besuchs eines Natioalparks ist das einfach zu dünn.

    Schon klar. Das hätte sicher besser gemacht werden können.

    Ich würde auch nie behaupten, dass das Spiel super thematisch ist, weil das für mich nur dann der Fall ist, wenn ein Spiel wesentliche Mechaniken hat, die sich gerade aus seinem Thema herleiten.

    Aber man braucht nicht unbedingt eine Brechstange, das Spiel hat schließlich Spielmaterial, das beim "Schönreden" hilfreich ist.

    muss es sich thematisch ein bisschen schönreden.

    Ich würde eher sagen "die Brechstange ansetzen"

    ;):sonne:

    So negativ sehe ich das nicht. Das Spiel hat eigentlich alles, es ziert sich nur und überlässt vieles dem Spieler. Der "Mechaniker" braucht eh kein Thema und der thematisch orientierte Spieler wird schon seinen Zugang finden.


    Mein Zugang war der Gedanke, den ich schon lange habe, seit ich mit meiner Frau, deren Schwester mit Familie in Kalifornien lebt, über etwaige Reisen nach USA rede. Mich interessieren Städte so gut wie gar nicht. Nach New York zieht mich nichts. Wenn ich jemals nach USA reise, dann, um Nationalparks zu besuchen. Auf diesem Hintergrund habe ich keinerlei Probleme damit, mich thematisch in PARKS hineinzuversetzen.

    gipsn


    Das Spiel hat ein Thema, hilft aber nicht so richtig dabei, das zu "erleben".


    Das Elend fängt ja schon damit an, wie man die Teile benennt. Wenn man von Markern, Rohstoffen, Ressourcen, oder von roten, blauen, gelben usw. spricht, kommt nichts rüber. Man muss sich halt vorstellen, dass man wandert. Dabei erlebt man Sonnenschein und Regen, sieht Wälder, die man durchstreift, Berge, auf die man wandert, und Tiere in freier Wildbahn. Die Tiere sind unterschiedlich geformt; das sind nicht einfach "braune" Marker, mach' dir im Kopf ein Bild.


    Damit "besucht" man dann nicht, wie die Regel das ausdrückt, einen Park, sondern man "erinnert" sich, wieviel Sonne, Regen usw. man in diesem oder jenem Park erlebt hat. Der eine bietet häufiger Sonnenschein, im anderen regnet es oft, jener ist tierreich, bergig, waldreich oder was auch immer.


    Das "Reservieren" eines Parks ist ein Reiseplan usw. usf.


    Lass' einfach deiner Phantasie freien Lauf. Die Geschichte, die das Spiel nicht beschreibt, musst du dir selbst ausdenken. Dabei helfen auch die vielen Bilder.

    Gerade zu zweit kann man einen Wanderer auf das letzte Feld vor dem Ausstieg stellen, je nachdem wie der andere agiert, kann man dann mit dem zweiten Wanderer jedes Feld mit nehmen. Uns gefällt es auch in dieser Besetzung.

    Genau das ist u.a. das Problem...

    Das sehe ich nicht als Problem an. Wir haben das heute zu zweit gespielt (Erstpartie). Ich habe es genau so gemacht. Das ist ja ein durchaus zweischneidiges Schwert. Gehe ich möglichst lange nicht mit einer meiner Figuren zum Ausstieg, kann ich mich vielleicht länger im Spiel halten, muss dafür aber dem anderen die Auswahl der Aktionen (Edit: will sagen, den Zugriff auf die Bonusfelder bei den Aktionen) auf dem Ausstiegsfeld überlassen.


    Außerdem kann man ja nicht einfach Feld für Feld abklappern, weil man nur auf einen Streckenabschnitt setzen darf, wenn man die dortige Aktion auch spielen kann.

    Übrigens das, was im Moment viele Menschen jedes Wochenende vermissen, ist auch immer dasselbe: 22 Menschen rennen auf grünem Rasen einem Ball hinterher und versuchen Tore zu schießen. Aber offenbar scheint es doch einen gewissen Reiz zu haben.

    Dir geht das scheinbar wie mir, wir verstehen das einfach nicht. Mit Ballspielen hatte ich es noch nie. Wenn ich in der Schulzeit tatsächlich mal in eine Fußballmannschaft gewählt wurde (allenfalls, wenn wirklich restlos alle gewählt werden mussten), war ich stets bemüht, dort zu sein, wo der Ball nicht ist. Nicht auszudenken, wenn ich ihn bekommen hätte, grauslige Vorstellung.