Beiträge von bernsteinkatze im Thema „Betrug per Amazon / eBay“

    Ich bin vor ca. 10 Jahren einem ähnlichen Betrug aufgesessen. Damals habe ich via Kleinanzeige einen Nintendo DS für meine Kinder zu einem sehr günstigen Preis erworben. Gerade noch so, dass man nicht misstrauisch werden musste.

    Das war zu einer Zeit, als die Dinger auch gerne mit Handyverträgen und SIM-KArten verschenkt wurden, daher habe ich mir nichts dabei gedacht. Etwas gewundert habe ich mich nur, dass es nagelneu über Amazon kam und der Absender einen anderen Namen hatte.


    Passiert ist erstmal gar nichts. Doch einige Zeit später standen plötzlich 3 Polizisten und 2 Personen vom örtlichen Ordnungsamt vor der Haustür und eröffneten mir freundlich, dass sie jetzt eine Hausdurchsuchung bei mir durchführen möchten! Ich wäre in einen Hehlerring verwickelt und hätte unrechtmässig Elektronik erworben.

    Ich war erstmal wie vor den Kopf geschlagen, als die schon mal reingingen und auch meinen Rechner sofort beschlagnahmen wollten.

    Da hab ich nochmal um detailliertere Informationen gebeten und erfahren, dass es sich um diesen Nintendo handelte. Diesen hatten wir zum Glück noch OVP im Schrank liegen, da wir ihn doch lieber erst später an den Nachwuchs aushändigen wollten.

    Den habe ich dann sofort herausgegeben, sodass die Hausdurchsuchung abgebrochen wurde. Dann konnte ich glaubhaft versichern, dass ich die Ware im Kleinanzeiger gekauft hatte und auch den Zahlungsnachweis über Paypal vorweisen.

    Daraufhin durfte ich auch meinen Rechner behalten und wurde von der Beschuldigten zur Anzeigeerstatterin.


    Der Fall lag dann folgerndermaßen: Es hatte sich einer bei einer Berliner Gesamtschule in das Netz eingehackt. Der hat dann diese Annoncen geschaltet und munter Waren über Amazon bestellt und diese dann per Lastschrifteinzug vom Konto dieser Schule bei Amazon 'bezahlt'. Das ging so lange gut, bis die Schule die Lastschriften bemerkt und diesen widersprochen hat.

    Daraufhin sind die Händler bei Amazon ohne Geld sitzengeblieben und haben Anzeige erstattet. Über die Versandlisten der Händler wurden dann die Empfänger der 'heißen Waren' ermittelt.


    Ich bin letzten Endes auf dem Schaden erstmal sitzengeblieben, weil ich das Gerät ja aushändigen musste. Aber vom Verdacht der Hehlerei war ich glücklicherweise wieder reingewaschen.

    Ein Jahr später ging der Staatsanwalt in Pension und wieder hat die Polizei geklingelt. Diesmal, um mir mitzuteilen, dass ich das Gerät wieder abholen dürfe. In unserem Fall für mich also ein Happy End.


    Die Spur des Täters ist allerdings irgendwo in Litauen oder Georgien versandet oder noch irgendwo anders, keine Ahnung! Das war professionell und im ganz großen Stil aufgezogen! :cursing:


    Viel Glück für dich und deinen 'Fall'!