Beiträge von Toadstool im Thema „28.10.-03.11.2019“

    Gestern an Halloween kam #AbominationTheHeirOfFrankenstein auf den Tisch.

    Leider hatte ich im Vorfeld keine Gelegenheit, mich mit den Regeln vertraut zu machen oder eine Probeparty zu spielen. Erschwerend kam hinzu, dass wir auch gleich mit der Igor-Variante loslegten, um die Spielzeit zu verkürzen. Die, so wusste ich, bei einer normalen Partie gerne mal bei 3 Stunden und mehr liegen konnte. Am Ende landeten wir trotzdem bei einer Spielzeit von über drei Stunden. Gelohnt hat es sich trotzdem. Bis zur letzten Minute hatten wir einen Heidenspaß und der vorherrschende Tabletalk dürfte an Skurrilität und Morbidität kaum zu überbieten sein.

    Aber worum geht es?

    Wir spielen mehr oder weniger berüchtigte Wissenschaftler, die von einer Kreatur aufgesucht werden, um einen besonderen Auftrag zu erfüllen. Wir sollen einen Begleiter für sie erschaffen.

    Für diesen Auftrag stehen uns zu Beginn ein Labor, sowie ein Wissenschaftler und zwei Assistenten zur Verfügung. Außerdem können wir die Straßen und Örtlichkeiten von Paris erkunden, um unser Ansehen, Menschlichkeit und Reputation zu erhöhen oder Leichenteile zu beschaffen. Letztere lieferen die Grundmaterialien (Blut, Organe, Muskeln und Knochen) aus denen wir unser Monster erschaffen. Leider haben die "Ressourcen" nur eine begrenzte Haltbarkeit, so dass der Frischegrad ein nicht zu verachtendes Kriterium bei der Auswahl der Rohstoffquelle ist. Manchmal genügt es aber auch einfach nur den Friedhof aufzusuchen und ein paar Gräber auszuheben. Solange man noch auf Knochen angewiesen ist, ist der "Boneyard" eine nie versiegende Quelle. Später jedoch, wenn man Blut braucht, muss man schon eine gewisse Kreativität entwickeln. Hinrichtungen sind da ein willkommenes Ereignis, aber oft genug muss man seine Materialien selbst beschaffen, in dem man in dunklen Gassen jemand auflauert, der dann im Dienste der Wissenschaft seinen notwendigen Beitrag leistet. Zur Not kann man aber auch zum Hundefänger gehen. Mit der richtigen Methode lässt sich aus Hunden und Katzen genug alternatives Material gewinnen.

    Hin und wieder sollte man aber auch ein Tier freilassen oder eine andere gute Tat vollbringen, um sein Seelenheil wieder in das rechte Lot zu rücken. Man stumpft bei der Arbeit doch schnell ab, wie ich festhalten möchte.

    Ein ganz anderes Problem sind die unvorhergesehenen Ereignisse, die einem die Arbeit doch recht erschweren können. So ließ eine Hitzewelle in den letzten Tagen die meisten Materialen verderben, so dass man schon wieder losziehen musste, um Ersatz zu beschaffen. Ein anderes Mal wurde das Fleisch von Maden befallen, so dass die unfertige Kreatur fast vom Labortisch weg gefault wäre. Mit Hilfe der Leyden-Batterien konnte man dem Ungezieferbefall jedoch Einhalt gebieten, allerdings verschmorte mir dabei ein gerade angebrachter Arm. Zu meinem Glück blieb der Torso verschont. Zumindest schlägt das Herz nach wie vor in einem steten, dunklen Rhythmus - wie es wohl reagieren wird, wenn es das erste Mal Blut pumpen muss?

    Ach ja, unser Auftraggeber lässt uns auch nicht in Ruhe. Immer wieder sieht er nach dem Rechten. Manchmal bringt er auch was mit, was uns in unserem Bemühen helfen soll. Letztes Mal war es der Leichnam einer meiner Assistenten, so dass ich am darauffolgenden Tag nach einem neuen Ausschau halten musste.

    Und dann ist da noch der Wettstreit mit den Kollegen. Sie arbeiten ebenfalls daran, einen Begleiter für unseren Auftraggeber zu erschaffen. Sie sind das größte Ärgernis mit dem man sich herumschlagen muss. Ist man nicht früh auf Zack, bleibt einem nur noch die Abdeckerei.

    Die letzte Hürde stellt die Elektrizität dar. Ist ein Körperteil erst mal fertig präpariert, verlangt es die richtige Dosierung an Strom, damit der betreffende Part zum Leben erweckt wird. Geht jedoch was schief, kann es ganz schnell passieren, dass etwas verschmort wird und man im schlimmsten Fall ein neues Körperteil erschaffen muss.

    Am Ende der Partie war es jedoch die uns gegebene Frist, die dafür sorgte, dass unsere Kreaturen nur halbfertig/halblebendig waren. Was wohl unser Auftraggeber dazu sagen wird?


    Fazit: Hammer Spiel! Superthematisch! Perfekt für Halloween.

    Punktemäßig lag ich mit 142 Punkten an der Spitze, dicht gefolgt von meiner Frau mit 139 Punkten, die gleich mit dem ersten Zug einen Mord in den dunklen Gassen verübte! Unser Kollege mit der größten Herzensgüte bildete hingegen mit 109 Punkten das Schlusslicht.