Beiträge von Sloti im Thema „21.10.-27.10.2019“

    In der letzten Woche haben meine Freundin und ich den inzwischen wieder wöchentlichen Spieleabend gemacht.


    Dabei wurde zu Beginn unsere dritte Partie Deus von Sébastien Dujardin absolviert. Hierbei verlief der Start bei beiden unzufriedenstellend, sodass bereits frühzeitig die Aktion den Göttern ein Opfer bringen (Karten abwerfen, um die Macht einer Gottheit auszuführen und neue Karten nachzuziehen) genutzt wurde. Während meine Freundin die Aktion dazu nutzte die Auswahl der Gebäude (beim Bau werden verschiedene Effekte ausgeführt) auf ihrer Hand zu verbessern, organisierte ich mir darüber die notwendigen Rohstoffe (werden vor allem für den Bau von Gebäuden benötigt) für meine.

    Ich fokussierte mich im Hinblick auf die Tempel (besonderes Gebäude, das bei Spielende zusätzliche Siegpunkte für erfüllte Bedingen liefert; das Spielende wird eingeleitet sobald alle Tempel aus dem Vorrat gebaut wurden), die ich bauen konnte, auf wenige Gebiete. Dies stand im totalen Gegensatz zu meiner Freundin, die besonders viele Gebiete besetzte. Diese Vorgehensweise erlaubte es ihr das erste Barbarendorf (liefert nach einem Angriff Siegpunkte an den Spieler der mehr Militäreinheiten beiträgt; das Spielende wird eingeleitet sobald alle Dörfer angegriffen wurden) für sich zu beanspruchen und mir später auch bei einem weiteren die Siegpunkte vorenthalten.

    Über mehrere Wissenschaftsgebäude (liefern bei Aktivierung Karten und Spielsteine) hatte ich meinen Nachschub an Spielsteinen und Karten zwar im Griff und hier lange einen leichten Vorteil doch zeigte sich mehr und mehr, dass ich den Rohstoffnachschub hierbei vernachlässigt hatte. Daher musste ich über die die Kriegselefanten (Militäreinheit, die es erlaubt alle eigenen Armeen null bis zwei Gebiete weit zu bewegen) erst einmal meine besetzten Gebiete (Gebiete, die mit einem Gebäude-Spielstein besetzt sind) erweitern. Dies ermöglichte es meiner Freundin erst über Tempel und dann über Gebäude, die einem Siegpunkte lieferten, Druck aufzubauen und mich über ein forciertes vorzeitiges Ende durch die Barbarendörfer dazu zu bringen die Partie beim ausspielen meiner Tempel zu beenden.

    Leider hatte ich es bis dahin nicht wieder geschafft meine Militäreinheiten (Gebäude, die sich auch über die Gebiete bewegen können) in ihre ursprünglichen Gebiete zurückzubringen und musste daher auf einige Siegpunkte bei meinem ersten Tempel verzichten. Diese hätten beim 45-34 Sieg meiner Freundin aber auch lediglich das Ergebnis beschönigt.

    Die Partie hat ähnlich zu den bisherigen gezeigt, dass der Zufall starken Einfluss auf den Spielverlauf hat. Dadurch ergeben sich immer Phasen, in denen man kaum Optionen hat und dem Spiel praktisch ausgeliefert ist. Aufgrund dessen, dass weder eine besondere Mechanik noch das Thema oder die grafische Gestaltung einen besonderen Grund liefern darüber hinwegsehen zu können, wird das Spiel die Sammlung also wieder verlassen.


              



    Anschließend gab es den zweiten Einsatz der Tuscany-Erweiterung (enthält drei Module: einen erweiterten Spielplan, Spezialarbeiter und Bauwerke) bei einer weiteren Partie Viticulture von Jamey Stegmaier und Alan Stone. Neben dem erweiterten Spielplan (eine neue Zugtabelle, zusätzliche Aktionsbereiche und eine Aufteilung in vier Jahreszeiten) und den Spezialarbeitern (es können Arbeiter ausgebildet werden, die über einzigartige Fähigkeiten verfügen) kam hierbei auch wieder der Besuch aus dem Rheingau (alternatives Besucherkartenset) zum Einsatz.

    Aufgrund dessen, dass meine Freundin anfangs darauf bedacht war ihren Pool an Reben (Spielkarte, die den Wein vorgeben, der geerntet werden kann) aufzustocken und mich dann auch beim Verwenden des Aktionsbereiches Pflanzen einer Rebe (Aktionsbereich, der es einem erlaubt eine Rebe auf eines seiner Gebiete zu legen) blockierte, verfolgte ich erst einmal meine übliche Strategie und schraubte über das Ausbilden (Aktionsbereich, bei dem man vier Lira abgeben muss, um einen weiteren Arbeiter für die kommenden Jahr zu erhalten) von Arbeitern (werden in die Aktionsbereiche eingesetzt, um die zugehörigen Aktionen auszuführen) die Anzahl meiner Aktionen hoch.

    Das erlaubte es mir meine Gebiete (Ablagefläche auf dem Weingut-Tableau, auf der die Reben angepflanzt werden) erst einmal zu vernachlässigen, da ich hier durch die zusätzlichen Aktionen später problemlos noch nachziehen konnte. Als Vorteil ergab es sich, dass ich damit meine Gebiete perfekt auf meine Weinbestellungen (Spielkarten, die Weinmarkensymbole vorgeben und eine entsprechende Belohnung mit Punkten und Überschusserträgen bei Erfüllung versprechen) abstimmen konnte, sodass ich im Gegensatz zu meiner Freundin bei diesen keine höherwertigen Weine (Ressource, die in vier verschiedenen Sorten auftritt) abgeben musste.

    Über den Effekt des Rebenkundlers (Sommerbesucher-Karte, die es einem erlaubt eine Rebe anzupflanzen und dabei den maximalen Wert des Gebietes zu überschreiten) konnte meine Freundin sich die Herstellung von höherwertigem Wein aber vereinfachen, sodass sie sich durch die Erfüllung von lukrativen Weinbestellungen nicht abhängen ließ. Ich war daher gezwungen jeden einzelnen Punkt mitzunehmen, um mir einen Vorteil zu erarbeiten.

    Es blieb daher bis ins letzte Jahr (Runde) äußerst knapp. Hier durchbrach meine Freundin zwar meine Planung indem sie mir mit dem Boten (Spezialarbeiter, der auf einem Aktionsfeld einer zukünftigen Jahreszeit des aktuellen Jahres eingesetzt werden kann) den Aktionsbereich für die Weinherstellung blockierte und ich gezwungen war den großen Arbeiter (kann neben ein besetztes Einsatzfeld in einem Aktionsbereich gesetzt werden, um die Aktion ebenfalls auszuführen) zu verwenden. Ich konnte aber auf die geplante zweite Weinbestellung verzichten, denn über den Verkauf eines Sektes (besonders wertvoller Wein) konnte ich die Punkte wieder hereinholen und mich beim 34-32 knapp durchsetzen.

    Wir hatten mit dem Boten und dem Kaufmann (Spezialarbeiter, der es einem ermöglicht eine Karte zu ziehen, sofern dieser erst eingesetzt wird nachdem alle Mitspieler bereits in die nächste Jahreszeit übergegangen sind) zwar nach dem Überfliegen der anderen Spezialarbeiter nicht unbedingt die interessantesten Fähigkeiten, jedoch boten auch diese bereits einige praktische Optionen. Damit ergeben sich ganz neue Situationen, die man in seine Planungen einfließen lassen muss. Das hat uns gut zu gefallen und wir sind bereits gespannt auf die anderen Fähigkeiten und deren Einfluss.


              



    Zum Abschluss gab es dann noch unsere vierte Partie Die blutige Herberge (engl. The Bloody Inn) von Nicolas Robert. Wir entschieden uns erneut für eine Lange Partie (es werden weniger Gastkarten aus der Partie genommen), da uns diese bei der letzten Partie eine angenehme Spiellänge bot.

    Die Partie war geprägt von der Abwesenheit von Ordnungshütern (Gastkarten, die bei Rundenende Polizeiliche Ermittlungen auslösen). Zwar konnten wir uns dessen niemals sicher sein, sodass keiner einen bewussten Vorteil daraus zog, aber es bestimmte in vielen Bereichen doch den Verlauf der Partie.

    Ich orientierte mich dabei am Vorgehen meiner Freundin in unserer letzten Partie und sicherte mir früh einen Portier (engl. Concierge; blaue Kaufleute-Gastkarte; Stufe 2; Zimmerservice: jeder Gast, der dieses Zimmer mietet, zahl dir sofort Francs entsprechend seiner Stufe), der mich über den Anbau (vor einem ausliegende Gastkarte, die einem einen einmaligen oder dauerhaften Nutzen liefert) kontinuierlich mit Franc (Währung) versorgte.

    Meine Freundin, die zwar wieder mit einem Schlosser (engl. Mechanic; rote Handwerker-Gastkarte; Stufe 1; Werkstatt: das Errichten weiterer Anbauten kostet einen Komplizen weniger) startete, sicherte sich anschließend den Metzger (engl. Butcher; rote Handwerker-Gastkarte; Stufe 3; Metzgerei: man kann mit einer Gast umbringen-Aktion so viele Reisende umbringen, wie man möchte) und ging damit eine völlig neue Richtung.

    Damit konnte sie in Abwesenheit von Ordnungshütern mit einer Aktion einen Gast umbringen (Aktion, bei der ein Spieler Komplizen abwirft, um einen Gast aus der Herberge als Leiche vor sich abzulegen) einfach gleich mehrere umbringen ohne Polizeiliche Ermittlungen (Schritt bei Rundenende, bei dem, sofern mindestens ein Ordnungshüter in der Herberge verblieben ist, alle noch vor den Spielern ausliegenden Leichen kostenpflichtig vergraben werden müssen) zu fürchten. Die Leichen (umgedrehte Gastkarte, die sofern sie mit der Aktion eine Leiche beerdigen unter einem Anbau vergraben wird Franc ausschüttet) waren dabei zwar nicht immer alle lukrativ, es zeigte sich aber das trotzdem genug herauszuholen war.

    Durch zwei Mönche (engl. Monk; lila Klerus-Gastkarte; Stufe 1; Kammer: ersetze einen weißen Schlüssel durch einen in deiner Farbe) hielt ich dagegen und steigerte erst einmal meine Einnahmen bei der Abreise (Schritt bei Rundenende, bei dem jeder Spieler für jeden Reisenden in seinen Zimmern einen Franc erhält). Durch den Priester (engl. Priest; lila Klerus-Gastkarte; Stufe 3; Kapelle: nach einer Leiche beerdigen-Aktion dürfen auch Komplizen auf die Hand zurückgenommen werden, die nicht das passende Talent besitzen), den ich meiner Freundin auf jeden Fall vorenthalten wollte, konnte ich dann sogar noch weitere Nadelstiche setzen.

    Dadurch, dass meine Freundin den Nutzen von Portier und Mönchen meist klein halten konnte, blieb es trotzdem bis zuletzt spannend und ich konnte mich letzlich beim 101-98 nur durchsetzen, da meiner Freundin der Platz unter ihren Anbauten ausgegangen ist, sodass sie mir die Hälfte der Franc bei einer Leiche überlassen musste.

    Obwohl die meisten Nutzen der Anbauten im Prinzip nur einen weiteren Zug vermeiden, ergibt sich durch die damit entstehende Änderung des Timings ein spannendes Spiel, bei dem mitunter bei den Polizeilichen Ermittlungen auch gezockt wird. So vergeht die Zeit einer Partie wie im Flug und es ist damit eine hohe Wahrscheinlichkeit für weitere Partien gegeben.


              




    #Deus #Viticulture #DieBlutigeHerberge