Entscheiden: Entweder sich ziellos treiben lassen oder Plan für persönliche highlights erstellen
Warum entweder-oder? Geht doch beides. Plan für wenige (!) Highlights erstellen, die abarbeiten, und sonst treiben lassen, vorzugsweise bei den Exoten in den Hallen 4-7, wo man Spiele sieht, die es eben nur in Essen zu sehen gibt.
Meine organisatorischen Tips für Essen-Neulinge (neben dem "nicht zu dick anziehen", "Geldlimit setzen", "Essen & Trinken mitnehmen", etc.) :
- BGG-Preview-Liste nach Thumbs sortieren oder alternativ das hier: Essen 2019 collection of lists - Bilderlose Auswertung - Spielemessen & Treffen - unknowns.de – Das Brettspielforum (online seit 17.03.2007)
- Erste Seite (Top-25) tendenziell überspringen, wenn da kein absolutes Habenwollen-Spiel dabei ist. Das alles kriegt man auch nach Essen noch völlig problemlos, meist sogar zuhause im Laden vor Ort und oft auch günstiger. Dafür muss man nicht nach Essen fahren. Diese Sachen werden auch anschließend in den sozialen Medien rauf und runter besprochen. Da lohnt abwarten. Ein paar Monate nach Essen kann man das alles viel besser einschätzen.
- Die folgenden Seiten/Spiele in dem Ranking, pi-mal Daumen die 50-100 Spiele dahinter, mal näher anschauen. Da finden sich interessante Sachen, die von denen, die nur auf die ganz großen Namen bei Autoren und Verlagen schauen, oft schon übersehen werden, aber im Untergrund schon ein bisschen Staub aufgewirbelt haben. Das sind alles solide Sachen (immerhin auch noch Top-10% von ~1200 gelisteten Spielen!), also nicht "Prototypen-Qualitäten aus Weitfortistan", aber eben nicht mehr allererste Reihe bei der Popularität. Dort kurz in die Beschreibungen reinlesen, auch oft direkt weiterspringen, wenn die ersten Sätze der Spielbeschreibung oder die Mechaniken einen nicht ansprechen. Ruhig Mut zu Lücke ("Coop - nö - weiter", "Spielzeit über 2h? - nächstes Spiel", etc.). Aber wenn's interessant klingt: dranbleiben. Spiele-Link anklicken, weiter recherchieren, ggf. in die Regeln reinlesen. Ein paar Sachen (nicht zu viele!) raussuchen, die man sich in Essen näher anschauen will.
- Hallenplan besorgen. Gibt's kurz vor der Messe vermutlich wieder von Alain Baum. Die rausgesuchten Stände markieren.
- Außerdem in den Hallen 1-3 markieren, was man sehen will und sich vor Essen diese Hallen ein wenig einprägen. Da ist es am meisten überlaufen, da will man nicht orientierungslos herumirren. Bzw. orientierungslos im Menschenstrom herumgeschoben werden.
- In Essen dann ein Mix aus "Programm abarbeiten" (insbesondere für Hallen 1-3) und "einfach treiben lassen" (insbesondere Hallen 4-7). Wegen Letzerem lohnt sich Essen. Die Verlage aus der ganzen Welt mit den unterschiedlichsten Spielkonzepten gibt es so nur in Essen. Die Neuheiten von Asmodee, Pegasus & Co kriegt man auch anderswo, dafür muss man nicht hinfahren.
Und am Wichtigen: Genieße die Spielemesse in Essen! Eine gewisse Vorbereitung ist absolut sinnvoll, denn die Messe ist riesig, aber bitte nicht in dem Maße, dass es zu Arbeit wird und man gar nicht mehr dazu kommt, die Atmosphäre dieser ganz besonderen Veranstaltung aufzunehmen.