Beiträge von Ben2 im Thema „Spiel Doch! Interview mit Carsten Reuter (Schwerkraft Verlag)“

    Ja. Und ich finde das das beste an Schwerkraft überhaupt. Brettspiele werden schon genug entwertet durch andere Verlage ...

    Da sind wir wohl sehr gegensätzlicher Ansicht.

    Das glaube ich sofort. Als jemand der aktiv in der Branche arbeitet und immer wieder mit Branchenfremden über die Kosten und Gewinnstrukturen (und entsprechend die Gehälter) in der Brettspielbranche spricht, kann ich dir sagen: da wirst du ausgelacht. Gibt gute Gründe, warum hier in DE hauptsächlich Leute in der Branche arbeiten, die ihre Spiele mit Herzblut subventionieren. Das müssen wir hier nicht diskutieren - aber ich finde da ist viel Elend auch hausgemacht. Andere Länder sparen sich das.

    Und ja, da beneide ich Carsten und Schwerkraft und applaudiere sehr sehr hart, dass er es geschafft hat Kunden zu gewinnen, die seine Preisstabilität nicht nur schätzen, sondern mit ihren Käufen belohnen.

    Ganz alleine ist er nicht: SpielDirekt versucht auch preisstabil zu bleiben.


    So Hirnfürze wie die eigenen Spiele direkt bei Erst-Erscheinungstermin auf der Messe mit 20-50% Rabatt anzubieten, darüber brauchen wir gar nicht erst reden.


    Insofern: Ja, da sind wir sehr gegensätzlicher Ansicht - und da muss ich auch höchstes Lob an Carsten aussprechen.

    Das wollen hier einige User mit Sicherheit nicht hören! Da geht dann anschließend die "Post ab" und man wird Dir erklären, daß dies überhaupt keine positive Erfahrung ist, die Du da gemacht haben willst.

    Sorry, wenn ich das sagen muss; aber ich kann bei bestem Willen nicht verstehen, wie man es negativ auslegen kann, wenn man darauf hinweist das - nun wirklich vollkommen unabhängig vom Verlag - ein Packfehler keine Güte des Verlags ist.

    Ja, hier wird auch seinem Frust des SK-Verlags freien Lauf gelassen, aber auf die Realität muss man schon noch hinweisen dürfen. Es war ja sogar nicht mal ein Packfehler, sondern offensichtlich einfach ein Tippfehler auf der Webseite.


    Ich hätte auch die "Dreistigkeit" an den Tag gelegt zu widersprechen, wenn jemand das bei Frosted Games gesagt hätte. Weils halt einfach Quatsch gewesen wäre.


    Nach dem selben Argument kannst du sagen - hey bei Dawn of the Zeds schenkt dir Matthias immer 1 Zed mehr! Denn in der Anleitung steht 30. Sind aber 31! Was ein cooler Verlagschef!


    Natürlich gibt es positive Erfahrungen mit Schwerkraft. Und niemand wird hier böse sein die zu hören. Ich hatte auch schon persönlich sehr gute und dann auch sehr ungute Erfahrungen mit Carsten. Das in einem Thread über schlechte Erfahrungen diskutiert wird ist aber weder "rumgehacke" noch unüblich.


    Was durchaus schade ist - und das gilt ganz allgemein: Threads, wie von BGG, wie "Wollte einfach mal loswerden, wie toll meine Erfahrung mit XYZ war" - gibt es eher selten. Das ist aber kein unknowns-Problem.

    Dann waren es bei mir 2 Packfehler. Ich habe etwas später, weil ich die Münzen recht gut fand, diese nochmal bestellt und wieder 32 erhalten. War vielleicht auch wieder der selbe Packer ;)

    Als Beispiel: in einem zukünftigen Spiel habe ich im Spielmaterial eine „ca.“ Angabe gemacht, weil die Packer (solche Tüten werden separat gepackt) nicht garantieren können, ob da 20,21 oder 22 Steine drin sind. Besonders für China Produktionen ist das nicht ungewöhnlich.

    Wenn jetzt Schwerkraft "einfach nur" besseres Material genommen hätte, wäre das für mich aber nicht Lokalisierung, sondern einfach Verbesserung. Oder bei einem Spiel "nur" größere Karten zu nehmen, die vllt. besser zu lesen sind, ist für mich auch keine Lokalisierung (es sei denn, deutsche Spieler hätten grundsätzlich mehr Probleme, kleinen Text zu lesen, als das im Ursprungsmarkt des Spiel der Fall war).

    Jein. Der deutsche Spieler erwartet normalerweise eine höhere Wertigkeit des Materials (bei möglichst geringem Preis) und ist kompromissloser bei Formulierungsfehlern und Regelauslassungen.

    Und dazu gehören dann auch eventuell größere Karten, weil der Text auf der Originalkarte schwer lesbar war; oder manchmal auch die Anpassung des Kartendesigns.

    Es steht schon im Wiki … Hover/klick/tap mal auf Lokalisierung.

    Ist zumindest mir weder aufgefallen, noch besonders wichtig.

    Glaube ich dir nicht. Es geht darum, nicht "einfach" zu übersetzen, sondern dabei das bestmögliche Produkt für deinen Markt zu schaffen. Also Anpassungen, Überarbeitungen etc. durchzuführen. Das muss nicht mal heißen, dass man Material oder Grafiken ändert. Es kann auch schon genügen es einfach an die sprachlichen Gewohnheiten deines Landes anzupassen. Und das unterscheidet sich schon immens von der Teils "Kommagenauen" Übersetzungarbeit vieler (der meisten) Spiele.

    Denn ist ja klar: das benötigt deutlich mehr Arbeit.

    Und der VK hätte damals bei ca. 20-25 Euro gelegen, was aus meiner Sicht viel zu viel war für das, was man erhielt.

    Der Import hat mich damals deutlich mehr gekostet - und das Spiel war (und ist) mir den Preis wert.

    Mir auch. Ich habe mir auch noch mal die Deluxe Edition gekauft. Aber das reicht leider nicht, dass wir paar Fans das kaufen, wenn sich das lohnen soll. Und in einer Welt in der 120 Karten auch mal nur 8€ kosten. Oder vielleicht 10€ oder wenn’s hoch kommt 15€, dann ist 25 schon recht viel.

    Und es wird nur aufs Material geachtet und dann kommen Aussagen wie „bei X kosten so viele Karten nur 8€“.

    Und das passiert nicht nur irgendwo da draußen, das passiert auch genau so hier im Forum.

    Das ist der ökonomische Teil.


    Mich nervt der ökologische aber noch mehr. Ja, es gibt Spiele die funktionieren nur wenn man sie in China produziert, rein wegen dem Material. Und ja es gibt Spiele die bekommt man hier in Deutschland nur dann verkauft, wenn man sie in China produziert. Aus Kostengründen. Weil hier alles billigbilligbillig sein muss. Aber ein reines Kartenspiel gehört schlicht nicht dazu. Und man muss das aus eigenem Gewissen auch mal vertreten, dann zu sagen: nein, das mach ich nicht.


    Und dafür habe ich Pegasus immer geschätzt, dass sie da wert drauf legen. Nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Sicht.

    Und dann hat Pegasus das gemacht, was ich gesagt habe: es nicht gemacht. Es trotzdem zu machen wäre Quatsch gewesen. Nicht nur aus ökologischer sondern auch aus ökonomischer Sicht.

    Und ja das bringt mich zum Lachen. Denn gerade Pegasus besteht darauf GERADE Kartenspiele in DE zu drucken.

    Bei Innovation ist es aber AFAIR nicht so, dass Schwerkraft nicht möchte, sondern, dass es die Lizenzsituation nicht hergibt.

    Aber ja, mag auch ein paar andere Beispiele geben, aber ich finde schon, dass man deutlich merkt, dass Schwerkraft zumindest in dem Punkt doch versucht, die Kunden zufriedenzustellen. Finde ich da halt nicht soooo dolle, wenn man da nun ein paar Beispiele ausgräbt, wo es nicht geklappt hat, nur um das dem Verlag unter die Nase zu reiben. Das hat dann einfach etwas davon, zwanghaft einfach in jedem was der Verlag macht, ein Haar in der Suppe zu finden. Just my 2 Cents.

    Viele Grüße,

    Andreas.

    Wär mir neu, dass Carsten schon jemals selbst gedruckt hätte. Muss man nicht - keine Frage; ich laste ihm das auch nicht negativ an. Mitdrucken ist Stressfrei, auch wenn man dann keine Kontrolle mehr darüber hat. Aber generell zu sagen "darf ich nicht" lässt mich immer mehr oder weniger laut lachen. Ja, manchen Partnern muss man gut zureden. Manche wollen es nicht partout nicht. Aber ich würde dass dass eher nicht verlegen, als es dann für unverhältnismäßig viel Geld am anderen Ende der Welt drucken zu lassen. Aber das gehört nicht hierher ... ich kenne halt die Druckerpreise und Importkosten. Ich muss da fast automatisch den Kopf schütteln ...