Beiträge von MetalPirate im Thema „Spiel 2019 - Hidden Gems!?“

    Hilfe zur Selbsthilfe in solchen Fällen:

    1. Auf BoardGameGeek | Gaming Unplugged Since 2000 gehen.
    2. Oben rechts im Suchfeld "Old Masters" eingeben.
    3. Auf der Seite zu dem Spiel auf die "Versions"-Unterseite gehen.
    4. Da sieht man dann oben die "EN/DE/NL Version" mit der Angabe "Languages: Dutch, English, German"

    => Colors of Paris | Board Game | BoardGameGeek


    Bei multilingualen Spielen ist's dann zu 98% sprachneutral mit mehreren Anleitungen. Multilinguales Spielmaterial, also z.B. zwei Kartensätze in deutsch und englisch, von denen man immer nur einen braucht, gibt es zwar auch, aber sehr, sehr selten. Eigentlich nur dann, wenn die Auflage so gering und die Anzahl der sprachabhängigen Komponenten so klein ist, dass die Ersparnis durch die zusammengelegt größere Auflage die Zusatzkosten für den zweiten oder gar dritten Satz Material aufwiegt. Das passiert am ehesten noch bei Erweiterungen (z.B. zu Wettlauf nach El Dorado). Bei Grundspielen habe ich das zuletzt bei Ulm oder der Chimera Station Euro Edition gesehen.

    Heißt mittlerweise Colors of Paris

    Die US-Version (schon auf dem Markt) heißt Colors of Paris, in Anlehnung an den französischen Originaltitel Couleurs de Paris. Das bleibt auch so. Zuständiger Verlag in beiden Fällen: Super Meeple.


    Die in Essen erscheinende multilinguale europäische Version (EN/DE/NL) heißt Old Masters. Warum Briten/Europäer und Amis jetzt ansonsten gleiche englischsprachige Spiele mit unterschiedlichem Titel haben, das müsste man den zuständigen Verlag Keep Exploring Games fragen.

    Auf BGG gibt es Tipps, wie man es vermeiden kann, dass das Originalspielmaterial dauerhaft verändert wird. Aber wer will wirklich eine Notizliste nebenbei führen und mit dem Spielmaterial abgleichen?

    Warum so einen Aufwand treiben, um (vermeintliche) Fehler in einem bewusst so gewollten Design gerade zu biegen? Dafür ist das Angebot an guten Spielen doch eingentlich viel zu groß. Es findet doch jeder genügend Sachen in Essen, die direkt für ihn passen.


    So sehe ich das auch hier. Es gibt genau zwei Möglichkeiten: Entweder man hat mit dem destruktiven Element kein Problem, dann passt's "out of the box", oder man mag das unnötige Zerstören von Spielmaterial grundsätzlich nicht und streicht das Spiel direkt von seiner Interessant-Liste. Alles dazwischen finde ich irgendwie komisch.

    LookAtTheBacon : Schöne Liste mit vielen interessanten kleineren Spielen. Die gehen ja hier oft ein wenig unter. Was schade ist, aber bei der Flut von Neuheiten ist es nun mal einfacher, sich auf einen Bereich zu beschränken und das waren bei mir selbst auch die Euros mit 60+ Minuten Spielzeit (abzüglich Coop, abzüglich Horror-Thema).

    #Skytopia Regeln gelesen. Gefällt mir. Aber leider gibt es zum Download nur die Grundregeln ohne jeden Anhang, d.h. man weiß nicht, was die einzelnen Karten und Plättchen so machen können. Deshalb großes Interesse, aber keine Vorbestellung.


    Zum Spiel. Bei diesem werden Würfel ähnlich benutzt wie bei #Biosphere (DD Verlag, 2017) : sie werden nie gewürfelt, sondern mit einem festen Wert auf eine Karte gesetzt. Es gibt einen zyklisch durchlaufenden Wert 1-2-3-4-5-6-1-2-3- usw.: Am Rundenanfang eins weiterdrehen und mit allen Würfel, die diesen Wert anzeigen, passiert etwas. In diesem Falle: man bekommt die Karte, auf die man den Würfel eingesetzt hat. Das Ganze hat nämlich auch etwas von Dice Placement. Pro Runde platziert man genau einen Würfel mit frei einstellbarem Wert. Aber je schneller er "auslösen" soll, umso teurer wird es: 10-6-3-1-0 Geld für 1-2-3-4-5 Runden Wartezeit, bis man die Karte bekommt.


    (Von der Art der Abwägung kann man da auch eine Portion #Macao drin sehen. Den Bezug zu #Tzolk'in, von dem ich anderswo gelesen habe, sehe ich dagegen überhaupt nicht. Wenn man sich beim Einsetzen entschieden hat, den Ertrag in drei Runden bekommen zu wollen, dann bleibt's dabei, der Würfelwert ist unveränderlich.)


    Auf jeder Karte können mehrere Würfel liegen, allerdings jeder Zahlenwert nur einmal. Wenn ein Würfel "auslöst", bekommen alle anderen, die später dran wären, 3 Geld Entschädigung. Man kann also einen "5-Runden-Wartezeit"-Würfel kostenlos dort einsetzen, wo ein Mitspieler nächste Runde etwas auslösen wird, um 3 Geld zu verdienen. Oder andersrum mit Einsatz von Geld sich vor einen anderen davordrängeln, um ihm etwas wegzuschnappen. Darin liegt im Wesentlichen auch die gesamte Interaktion.


    Mit dem "vordrängeln für Geld" bekommt das Ganze auch einen gewissen Auktionscharakter; das hat etwas von Überbieten -- mit den besonderen Charakteristika einer All-Pay-Auktion: möglicherweise zahle ich 6 Geld (-> in 2 Runden auslösen), um mich vor einen Mitspieler vorzudrängeln, der in drei Runden dran wäre, nur im dann zu fluchen, dass ein Mitspieler sich mit 10 Geld Einsatz (-> in 1 Runde auslösen) noch vor mich davor setzt. Dann kriege ich zwar nächste Runde 3 Geld zurück, habe aber Aktion und 3 Geld verschwendet, plus Opportunitätskosten, weil ich in der verlorenen Zeit auch etwas Sinnvolleres hätte machen können. Das Spiel ist nichts für jeden. Manche mögen grundsätzlich keine Sachen, die sich wie Auktionen anfühlen. Andere würden es totgrübeln und ewig rechnen. Die Gruppe, mit denen man sowas locker-flockig spielen kann, ist nicht allzu groß. Trotzdem finde ich den Ansatz grundsätzlich schon sehr reizvoll.


    Karten gibt es in vier Farben und wenn man die Karten bekommt, läuft es ähnlich wie bei #Deus: alle Karten der gleichen Farbe dürfen aktiviert werden von unten (alt) nach oben (neu erworben) einmal aktiviert werden. Jedoch jede Farbe nur einmal pro Runde. Klingt nach ziemlich standardkonformem Engine Building. Und hier ist der entscheidende Punkt: an der Stelle fehlt mir der Anhang mit den Funktionsbeschreibungen der ganzen Karteneffekte. Da möchte ich gerne einen gewissen Kniff sehen, dann könnte das Spiel etwas taugen. Gleiches gilt für die 12 Endwertungskarten, von denen immer 3 beim Setup gewählt werden. Da sind genau drei im Endwertungsbeispiel erklärt, aber ich würde gerne alle mal sehen. Sowas wie "3 SP für alle Paare von blau und gelb" oder "1 SP für jede Karte im größten farbigen Set" ist okay, aber eben nur okay und nicht mehr als funktional okay.


    Wenn an diesen Stellen alles nur Schema F sein sollte, dann trägt das Spiel nicht auf Dauer. Und wie gut kommt eigentlich das Thema durch? Bei sowas können dann auch Kleinigkeiten wie Kartenbenennungen mit Flavor Text einen entscheidenden Unterschied machen. Da muss eine gewisse Lockerheit und Leichtigkeit her. Wenn ein Hauptmechanismus interessant ist, dann ist das zwar schön, aber eigentlich geht's ja gar nicht um "interessant", sondern um "macht Spaß", idealerweise "macht wiederholt Spaß". Das sind verschiedene Kategorien. Spiele, die "nur" interessant sind, ohne wirklich zu begeistern, verstauben früher oder später, meist früher, im Regal. Diese Gefahr sehe ich hier.


    Bei Kleinverlagsbonus und 22 Euro Pre-Order-Preis (25 Euro regulär) habe ich eine Vorbestellung ernsthaft erwogen, einfach weil ich es mechanisch gut finde. Aber unter dem Strich ist es mir dann doch zu unsicher. Spielt man das mehr als 1-2 mal? Trotzdem werde ich definitiv versuchen, es anspielen; ich finde es auch interessanter als das viel stärker gehypte #Aquatica vom gleichen Verlag. Für 25 Euro Messepreis könnte man auch in Essen noch zuschlagen. Stand 2-D113.

    Die #Portoplano Regeln habe ich mir gestern abend auch angeschaut. Eher unspektakulär. Pick-up & Deliver mit einem paar kleinen Ausbauten aus dem Standard-Repertoire des Spieleautors in Richtung Kennerspiel-Niveau. Piraten-Setting kommt rüber (Rumversorgung, zufällige Windrichtung, Kämpfe, ...), aber letztendlich fehlt mir das Besondere in der Mechanik, das das Spiel aus der Neuheitenflut herausheben könnte.

    Die Neuheiten der bekannten Verlage kann man auch nach Essen noch problemlos kaufen und die Hidden Gems der internationalen Kleinverlage kriegst du in 2 Jahren nochmal zu kaufen, und zwar in aufgemotzter Form. Wenn sie wirklich gut sind, dann oft auch schon auf deutsch. Also warum selbst vorab groß suchen? Ganz locker durch die Hallen schlendern und schauen, was einem gefällt. Locker machen von dem Gedanken, man könnte etwas verpassen...



    Ich habe trotzdem eine kleine Liste von Spielen, deren Regeln ich mir vorher anschauen möchte, insbesondere von den Verlagen "aus der zweiten Reihe". Wenn ich dazu komme: gut. Wenn nicht, dann nicht, auch gut. Stress mache ich mir da nicht, aber ein gewisses Feuer brennt noch. ;) #YukonAirways von Al Leduc, gleicher Autor wie Cupcake Empire und ebenfalls beim Verlag Ludonova, macht nach dem ersten Drüberschauen z.B. einen guten Eindruck. Das hätte Chancen, von mir vorbestellt zu werden. Regeln hier.