Beiträge von MetalPirate im Thema „TFM - Diskussion über die Material- und Grafikqualität“

    Risikomanagement besteht nicht nur aus der Eintrittswahrscheinlichkeit von Problemen, sondern auch aus der Berücksichtigung der Schwere der Folgen. Ich habe einmal erlebt, dass ein Mitspieler bei TFM durch Anstoßen an den Tisch sein Player Board irreparabel verändert hat. Abbruch stand zur Diskussion, aber wir haben mit irgendwie geratenen Produktionswerten weitergespielt. So wirklich toll war das Spielerlebnis am Ende trotzdem nicht.


    Nee. Die exakt im Millimeterbereich zu positionierenden Produktionswürfelchen sind Mist. Es gibt schon einen Grund, warum das so viele Spieler irgendwie ersetzen...

    Ich liebe übrigens beide Spiele [TFM / Underwater Cities] und an der Ausstattung/Grafik stört mich so gut wie gar nichts.

    Dünne Spielpläne in der Erstauflage und die Verwendung vieler kostenfreier oder zumindest günstiger vorher schon vorhandener Bilder aus entsprechenden Sammlungen sind zwei Merkmale, die typisch sind für Kleinverlagsproduktionen außerhalb von Crowdfunding. Das haben beide Spiele -- wenig überraschend! -- gemeinsam. Ich finde das in beiden Fällen auch nicht so dramatisch, wie es manchmal gemacht wird.


    Wobei man in der TFM-Diskussion dann ruhig mal erwähnen darf, dass Underwater Cities nach dem unerwartet großen Erfolg im Gegensatz zu TFM die Chance genutzt hat, bei der internationalen Zweitauflage die Qualität zu verbessern (mit dem Risiko des Verärgerns von Frühkäufern). Da wurden die Spielpläner dicker und ich glaube, dass zumindest in den USA ist das Essen-Promo mit der grünen Kuppel standardmäßig jetzt im Spiel drin ist.

    Gleiches Problem i.ü. auch bei #UnderwaterCities , die Playerboards sind ebenfalls zumindest "fragwürdig". Auch dort ist die Kartengrafik nicht immer erste Sahne, wobei da natürlich auch eigene Vorstellungen einer neutralen Betrachtung im Wege stehen können. Wurde zwar auch des öfteren angesprochen, aber nie sooo kontrovers dikutiert, wie bei TfM. Warum eigentlich nicht?

    Das ist einfach: Weil bei TFM die Diskrepanz zwischen der Qualität des Spiels und der rein äußerlichen Aufmachung besonders groß ist.


    Passiert eben nicht alle Tage, dass ein bis dahin nur den absoluten Experten bekannter Kleinverlag so einen Kracher abliefert. Im Falle von Underwater Cities war es zwar auch ein neuer Kleinverlag (und wohl auch genau deshalb recht ähnliche Probleme bei der Materialqualität), aber da hatte immerhin der Autor und Verlagsgründer Vladimír Suchý vorher schon einen gewisse Bekanntheit erreicht mit #DerLetzteWille, #DieWerft und #Pulsar2849.

    Mein erstes Terraforming Mars (deutsch) hat mich 40 Euros gekostet. Ich war Vorbesteller der deutschen Erstauflage. Das war damals noch beim Schwerkraft-Verlag incl. Versandkosten ab gewissem Bestellwert, und den hatten wir mit sieben bestellten Exemplaren in der Spielergruppe plus Bekannte locker zusammen. (Ich hatte vorher nach Regellektüre, als es noch quasi niemand kannte, sehr für das Spiel geworben.)


    Nachdem Schwerkraft die fehlerhaften Karten der Erstauflage nicht kostenlos oder zumindest günstig ersetzen wollte, sondern damit einen 5-Euro-Promo-und-Korrektur-Pack verkaufen wollte, habe ich mein deutsches TFM verkauft. Mein zweites Terraforming Mars, diesmal englisch, hat dann 40 Dollar gekostet. Alle Erweiterungen habe ich dann auf englisch gekauft und bin so Schwerkrafts Premiumpreisen ohne Premiumservice entkommen.


    Ich kann mich über zu teure Preise nicht beklagen. Und ja, das Spiel hätte definitiv Luft für eine verbesserte Deluxe-Ausgabe. Für mich ist auch ziemlich sicher, dass diese irgendwann kommen wird, wenn den Machern die Erweiterungsideen ausgegangen sind bzw. die Verkaufszahlen für immer neue Erweiterungen weit genug abgesunken sind.

    Ich mag mich täuschen, aber was wird hier nochmal tlw. für KS-Krempel bezahlt?

    Nicht vergleichbar. Andere Welt.


    Wenn Fryx Games TFM über Kickstarter hätten finanzieren wollen, dann hätten sie mit dieser äußeren Aufmachung im Crowdfunding-Bereich keinen Blumentopf gewonnen. Die Kampagne wäre vermutlich gescheitert ... und wir hätten ein tolles Spiel verpasst.


    Zumindest die Äußerlichkeiten stimmen bei erfolgreichen KS-Kampagnen eigentlich immer und natürlich zahlt man für das ganze Bling-Bling auch entsprechend. Leider bleibt bei Kickstarter-Spielen die hohe Qualität allzu oft auf die Äußerlichkeiten beschränkt...

    Betonung bei Klaus auf "Erstauflage"...


    Dass TFM mittlerweile ordentlich Geld verdient, ist wohl unstrittig. Das ist dann natürlich auch Belohnung für die beteiligten Verlage, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Andere mit genauso viel Aufwand entwickelte Spiele floppen; eine gewisse Quersubventionierung muss da sein. Vergesst bitte auch nicht, dass das Spiel ursprünglich aus einem schwedischen Kleinverlag kommt und es ohne die Kooperation mit Stronghold, Schwerkraft und noch 1-2 anderen internationalen Partnern wohl noch spartanischer ausgesehen hätte.


    Im Übrigen würde ich persönlich in Maftis Vorwurf "mit etwas weniger Profitgier und etwas mehr Liebe zum Detail [...]" zwischen den beiden Punkten unterscheiden wollen. Die Liebe zum Detail sehe ich sehr wohl, denn eine solche äußert sich nicht ausschließlich in der Grafik.