Beiträge von papadjango im Thema „26.08.-01.09.2019“

    Barrage

    ... Und ehrlich gesagt: so riesige Lust auf weitere Spiele habe ich ob mancher technischer Mängel dann doch nicht.

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    Ich verstehe diesen Satz nicht. Weiter oben schreibst du, dass das Spielmaterial in Ordnung war und in deiner Beschreibung der Partie erwähnst du nichts, was auf Probleme in der Spielmechanik hinweist. :/

    Wäre super, wenn du das ein bißchen ausführen könntest. :)

    Da hast du schon recht. Klingt widersprüchlich. An sich hat mir das Spiel gefallen; was den Wiederspielreiz mindert ist 1. , dass trotz intaktem spielmaterial die Handhabung der Räder sehr fiddly ist. Die Segmentteile verrutschen ebenso leicht wie die dort platzierten Bauteile. 2. sind die Spielermaterialien nicht nur farblich unterschiedlich, sondern auch in der Form. So mussten wir bis zuletzt immer nachfragen, ob da ein gegnerischer staudamm oder ein Kraftwerk steht. Und 3. war die Linienführung zwischen Damm und Kraftwerk recht unübersichtlich gekennzeichnet. Alles nicht schlimm, aber für mich auch durch mangelnde Atmosphäre etwas Anreiz mindernd.

    Ich liebe dieses Spiel abgöttisch! Haben wir kürzlich auch noch mal wieder gespielt.


    Aber ihr seid echt hammerhart! Loyang zu dritt? Das hat doch bestimmt ewig gedauert!

    Ist mir nicht so lang vorgekommen, nicht schlimmer als Agricola u.ä.; schätze 2 bis 2,5 Stunden.

    Da kam viel Feines in den letzten zehn Tagen auf den Tisch. Das Neueste zuerst:


    Barrage

    Ein Clubkollege hat „gebacken“ und Glück gehabt, was das Material betrifft. Alles bestens spielbar. Wir sind also Wasserkraftproduzenten und bauen auf dem von Wasserfällen und -läufen durchzogenen Spielplan Staudämme, Kraftwerke und Rohrleitungen. Von „oben“ kommt unregelmäßig Wasser ins Spiel, das man auffangen und in seine Kraftwerke umleiten soll. Wobei nur Staudammbesitzer die Fluten ablassen und in möglichst eigene Kraftwerke umleiten dürfen; dann gibt’s Energie und indirekt Geld.
    Aufträge sind zu erfüllen, Worker zu „placen“ und die Bauaktionen verschwinden in ein Radsegment, welches mitsamt der nötigen Baumaterialien Stück für Stück gedreht werden kann. Erst nach einer kompletten Umdrehung steht alles wieder zur Verfügung. Man kann natürlich Sonderaktionen kaufen und alles sonst, was so zu einem WP-Spiel dazu gehört. Von uns vier Neulingen waren zwei sichtlich überfordert.
    Ich würde es schon in „Brass“-Schwierigkeitsstufen heben, weil es jede Menge zu bedenken gibt und vieles verzwickt zusammenhängt. Ich scheine das grundsätzlich mal Richtige getan zu haben: unten Staudämme und Kraftwerke zu bauen. Die fangen nämlich überschüssiges Wasser auf und so konnte ich auch mit billigen Leitungen Geld machen. War anfangs unspektakulär, reichte aber letztlich zu einem deutlichen Sieg nach knapp vier Stunden. Ist sicher vieles mehr zu optimieren, wenn man mal durchblickt, aber für den Anfang war’s ok.

    Eine echte Option für Fans komplexer Optimierspiele; ob es in die Klassen von Brass, GWT, Tzolkin und wie alle meine Lieblinge heißen, hineinkommt, wird sich zeigen. Und ehrlich gesagt: so riesige Lust auf weitere Spiele habe ich ob mancher technischer Mängel dann doch nicht.


    Mombasa

    Ein Erklärbär hat uns drei Newbies dieses wunderbar komplexe, aber auch interaktive Eurogame nahegebracht. Karten kaufen, auf den vier Städteleisten voranschreiten; expandieren (sonst gibt’s keine Punkte) und dann noch möglichst sowohl auf der Buch- als auch der Diamantenleiste vorwärts kommen. Es geht nicht, ohne Schwerpunkte zu setzen. Ich war auch aufgrund meiner Startoptionen auf der Kairoleiste weit voran und so mittel auf der Mombasaleiste; zwei haben einander auf Capetown vorangetrieben bis ans Ende und der vierte war überall ein bisschen, aber vor allem auf der Diamantenleiste voran. Die Bücherleiste schien wegen der Auslage nicht sehr interessant, nur einer baute daran und erreichte immerhin 30 Punkte und somit den zweiten Platz. Natürlich gewann der Kenner, ich war mit meinem Kairoschwerpunkt doch recht weit zurück auf Platz drei und der Allrounder mit Diamanten war Letzter.

    Dieses Spiel schreit nach weiterer Erkundung! Das Besondere ist sicher die interessante, nicht aggressive Interaktivität. Wird sicher sehr bald wieder von uns gespielt. Ein weiterer Pfisterhöhepunkt!


    Amul

    Ein neues, kleineres Pegasus-Kartenspiel, das auf Set Collection basiert. Das Thema zwischen arabischen und mongolischen Stämmen, die Artefakte, Gold und … Kamele usw. sammeln, ist ziemlich irrelevant. Spielt sich locker runter, aber so richtigen Durchblick kann man da nicht bekommen, zu zufällig die Auslage und wann man drankommt, eine Karte einzusammeln. Wobei manche Karten nur punkten, wenn sie ausgespielt werden und andere, wenn sie in der Hand bleiben. Ist sicher mit mehr als drei Spielern lustiger. Nicht gerade der Burner.


    Ähnlich,aber etwas besser fand ich

    Biblios

    Auch hier werden schöne Karten mit ähnlichen Artefakten gesammelt. Allerdings geht es nur darum, Farben zu sammeln und kann ab und zu den Grundwert von 3 für jede gesammelte Kartenfarbe zu korrigieren; also die Farbe, von der man viele hat, im Wert rauf, andere runter setzen. Als Absacker durchaus brauchbar.


    Notre Dame

    Fast schon ein Klassiker, dieses Stefan Feld-Spiel. Genial die Paris-Planteile, die je nach Spieleranzahl um ein drei-, vier- oder fünfseitiges Notre Dame-Plättchen gelegt werden. Dann draftet man Karten, die die Arbeiter in die verschiedenen Stadtfelder platzieren. Im Krankenhaus kann man sich vor der Pestplage schützen, ansonsten kann man Geld, Punkte, Kutschenfahrten usw. lukrieren; und vor allem kann man in Notre Dame selbst spenden und punkten. In jeder Runde liegen bestimmte Persönlichkeiten auf (in der Jubiläumsedition um etliche mehr), die man „bestechen“ und somit spezielle Boni bekommen kann. Der Draftingmechanismus ist wirklich interessant und alles spielt sich wesentlich flockiger als andere Feldspiele; fanden wir zumindest und hatten viel Spaß in den ca. 45 Minuten.


    Vor den Toren von Loyang

    Und dann mal wieder einen Rosenberg ausprobiert. Ein früherer, ohne großen Spielplan, Hungersnöte usw. Man hat ein kleines Tableau, das aussieht wie ein Winkellineal. Sonst gibt es nur Spielkarten, die die Felder, die Marktstände, die Käufer und etliche Helfer simulieren. Man baut also seine diversen Gemüse an und verscherbelt sie an Käufer, die man aber erst bekommen muss. Dazu gibt es eine recht originelle Art, die Karten zu erlangen, so eine Art Drafting. Am Ende sollte man auf der Wohlstandsleiste möglichst weit vorangekommen sein. Tiebreaker ist übrigens Restgeld und das war bei unserem Dreierspiel recht witzig: alle hatten gleich viele
    Punkte und das Restgeld betrug 16, 15 + 14! Reduziert auf das wesentliche eines Anbauspiels, aber originell und sehr spannend!


    Dominion

    Mit der Empires-Erweiterung. Was habe ich dieses Spiel vermisst! Merkte ich zumindest, als es dann so richtig anlief. Welche Karte zu welchem Zeitpunkt kaufen? Was ist in dieser Auslage unnötig, was wesentlich? Wann beginne ich Punktekarten zu kaufen? Und jedes Spiel läuft anders ab. Ich liebe es und hab’s viel zu lange links liegen lassen. Überlegener Sieg by the way…