Beiträge von MetalPirate im Thema „Spiele von Vital Lacerda - Schwierig zu bekommen?“

    Das steht für Minimum Advertised Price Policy. Also der Preis unter dem es nicht beworben werden darf. Wenn du ein Spiel dadrunter verkaufen möchtest, darf es dir keiner verbieten, du darfst es nur nicht bewerben. Es gibt etliche Läden in den USA die in ihren Webshops dir den Preis erst anzeigen, wenn du zum Einkaufskorb gehst.

    Dieses "in den Einkaufskorb legen müssen, um den Preis zu sehen" gibt es, inbesondere bei Angeboten für Asmodee North America, aber es bleibt trotzdem richtig, dass diverse Anbieter (von Asmodee über Stonemaier Games bis EGG) nach meinem Kenntnisstand den Händlern Mindestpreise bzw. andersrum Maximalrabatte auf den MSRP vorschreiben. Ansonsten bekommen diese Händler gar keine Produkte des entsprechenden Verlages mehr, was sich insbesondere bei Asmodee niemand erlauben kann, denn die haben in den USA mittlerweile auch weite Teile des Vertriebsnetzes für Spiele unter ihrer Kontrolle. In den USA ist das alles legal.


    Da entwickeln sich weltweit Strukturen, die hervorragend dazu geeignet sind, den Kunden auszuquetschen. Gerade bei Asmodee lohnt es sich immer wieder daran zu erinnern, dass die einer Private-Equity-Gesellschaft (Finanzinvestor oder nach einem ehemaligen SPD-Vorsitzenden: "Heuschrecke") gehören. Mittlerweile sogar der zweiten, nachdem die erste durch massenhaftes Schlucken anderer Verlage, Knebelverträge für Händler und Preiserhöhungen für den Endkunden den Wert des Unternehmen deutlich gesteigert und dann mit Gewinn das Ganze weiterverkauft hat.


    Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, dass ein Verlag Gewinn machen will. Ganz im Gegenteil. Er muss ja auch seine Mitarbeiter bezahlen. So funktioniert unser Wirtschaftssystem. Aber ich persönlich habe lieber kleine Verlage, deren Beseitzer selbst Spielefreaks sind, als riesige Konglomerate unter der Kontrolle von Finanzinvestoren, die mit Spielen überhaupt nichts am Hut haben und ausschließlich auf Gewinnmaximierung aus sind.